Eliminator-Weltcup Méribel: Schweizer Trio auf dem Podium

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Linda Indergand im Viertelfinale. links hinter hier Michelle Hediger (9) ©Erhard Goller

Linda Indergand konnte in Méribel beim vorerst letzten Eliminator-Wettbewerb im Weltcup ihren ersten Sieg feiern. Die Schweizer vom Strüby BiXS-Team bezwang ihre Landsfrau Katrin Stirnemann (Sabine Spitz-Haibike), die schon vorher als Gesamtsiegerin fest stand, und die Norwegerin Ingrid Boe Jacobsen. Die Schwedin Jenny Rissveds (Scott-Odlo) wurde Gesamt-Zweite. Im Finale hatte sie Pech, als sie mit einem Kettenproblem nicht mehr in den Kampf ums Podest eingreifen konnte.

Mit dem Eliminator verlieren die Schweizerinnen und die Schwedinnen 2015 eine Disziplin, in der sie jede Menge Podiums-Platzierungen bejubeln konnten. Weltmeisterin Alexandra Engen (Ghost Factory Racing) hat ja wegen mentaler Erschöpfung eine Wettkampfpause eingelegt, so dass in diesem Fall Jenny Rissveds die einzige aus dem Tre Kronor-Team war.

Die Schweizerinnen zogen dagegen neben Europameisterin Stirnemann und Vize-Europameisterin Linda Indergand mit Michelle Hediger (Fischer-BMC) noch einen Trumpf aus dem Ärmel.

Linda Indergand war in Méribel die stärkste Sprinterin. Schon in der Qualifikation setzte sie die Bestmarke. Und was sie bescheiden als „Glück mit den Heats“ bezeichnete, das war eben der Vorteil der sich aus ihrer schnellen Zeit ergab. Alle ihre Läufe gewann sie von der Spitze aus, ohne sich bis ins Halbfinale voll verausgaben musste.

„Ich habe Kraft gespart und konnte die im Finale einsetzen. Da habe ich dann gedacht, alles oder nichts“, strahlte die zurückhaltende Eidgenössin.
Klar, alles oder nichts. Und es war alles. Der erste Sieg im letzten Weltcup-Sprint. „Ich bin glücklich, dass das so geklappt hat“, meinte sie.

Die Gesamtsiegerin mit lachendem und weinendem Auge
Kathrin Stirnemann machte auf der Zielgerade gar nicht mehr den ernsthaften Versuch Indergand noch anzugreifen, so wirkte es jedenfalls. „Super, besser als mit einem Doppelsieg können wir das Kapitel doch gar nicht beschließen“, so Stirnemann. Dass der Sprint aus dem Programm genommen wird, sehe sie mit „einem lachenden und einem weinenden Auge“. Dadurch, so Stirnemann, könne sie sich jetzt „auf das Cross-Country konzentrieren.“ Welches das weinende Auge ist, kann man sich denken.

Michelle Hediger präsentierte sich nach einem Handgelenks-Bruch im Frühjahr und Krankheit sehr stark und gewann das kleine Finale von der Spitze. „Ich wusste, dass ich Sprint gut kann. Durch die Verletzung konnte ich bis jetzt halt noch keinen Sprint fahren, auch die Schweizer Meisterschaft nicht. Ich bin mega glücklich, dass ich es im letzten Sprint noch aufs Podium geschafft habe“, sagte eine strahlende Michelle Hediger.

Schwerer Sturz von Kalvenhaar
Von den deutschen Damen auf der Meldeliste ging keine an den Start. Überschattet wurde der letzte Eliminator Sprint von einem furchtbaren Sturz der Focus-Fahrerin Annefleur Kalvenhaar. Bei der Qualifikation hatte die Niederländerin auf einer Brücke zu viel Tempo, hob ab und prallte nach einem Überschlag mit dem Kopf auf dem Boden auf. Kalvenhaar wurde nach ersten Informationen mit sehr ernsthaften Verletzungen mit dem Helikopter ins Krankenhaus nach Grenoble geflogen. Über ihren Zustand war am Freitagabend nichts Konkretes bekannt.

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