Große Trauer in Méribel
Nach ihrem schweren Sturz bei der Qualifikation zum Weltcup im Eliminator Sprint in Méribel ist Annefleur Kalvenhaar am Samstagmorgen ihren Verletzungen erlegen. Die Niederländerin vom deutschen Focus-Team wurde nur 20 Jahre alt.
Annefleur Kalvenhaar war am Freitagvormittag im Zeitfahren auf einer Holzbrücke mit hoher Geschwindigkeit an die Kante bergab gekommen und hatte sich dann in der Abfahrt von der Brücke überschlagen. Sie prallte mit dem Gesicht auf dem Boden auf und war sofort bewusstlos.
Mit Hirnblutungen wurde sie vom Helikopter nach Grenoble in das Hospital geflogen, in dem auch Formel-Eins-Weltmeister Michael Schumacher behandelt wurde. Doch auch dort konnten ihr die Ärzte nicht mehr helfen. Die Studentin der Physiotherapie verstarb am Samstagvormittag im Beisein ihrer Eltern.
Noch nie in der 24-jährigen Geschichte des Cross-Country-Weltcups hat es bisher ein Todesopfer gegeben.
Kalvenhaar fuhr seit dieser Saison beim Focus XC-Team aus Unterjoch im Allgäu und war vor allem als starke Athletin im Cyclo-Cross bekannt. 2013 war sie jedoch Niederländische Vize-Meisterin auf dem Mountainbike. „Sie hat das Mountainbiken geliebt, obwohl sie im Cyclo-Cross wohl schneller Erfolg gehabt hätte“, erklärte Team-Chef Matthias Beck.
Für Focus fahren auch der Deutsche Meister Markus Schulte-Lünzum und die DM-Dritte Helen Grobert. Sie stehen dem Verlust betroffen und fassungslos gegenüber, wollen trotz des tragischen Unglücks am Sonntag mit einem Zeichen der Trauer an den Start gehen. „Wir stellen den Sportlern einen Start frei, aber sie wollen alle fahren“, so Matthias Beck.
In einer Presse-Erklärung der UCI wird Präsident Brian Cookson zitiert. „Ich bin am Boden zerstört zu hören, dass die Radsport-Familie ein Mitglied in einem so jungen Alter verloren hat. Unsere tiefste Anteilnahme gilt ihrer Familie und ihren Freunden.“