Für Olympia: Van der Poel braucht Ausnahmegenehmigung

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Eine gewisse MTB-Attitüde hat er schon: Mathieu van der Poel ©BKCP Corendon

Der Nachteil der späten Geburt: Ex-Cyclo-Cross-Weltmeister Mathieu van der Poel (BKCP-Corendon) braucht für sein Ziel Olympische Spiele eine Ausnahmegenehmigung. Die Chancen stehen gar nicht schlecht, auch weil die Qualifikations-Kriterien in den Niederlanden ein Argument sind.

 

Wie bereits gemeldet, hat sich Mathieu van der Poel entschlossen das Ziel Olympische Spiele anzugehen. Der vierfache Cyclo-Cross-Weltcupsieger dieser Saison ist aber erst 21 Jahre alt und müsste deshalb bei den Weltcup-Rennen eigentlich in der U23-Kategorie starten. Dort kann er sich aber nicht für Rio qualifizieren.

„Um in der Elite zu starten braucht er eine Ausnahme-Genehmigung“, erklärt Simon Burney gegenüber acrossthecountry.net. „Ein entsprechender Antrag der KNWU ist bisher nicht bei uns eingegangen“, so der Mountainbike-Koordinator der UCI zu der formalen Hürde.

Bei der EM wird’s am einfachsten

Wenn der Antrag dann kommt, wovon auszugehen ist, dann würde bei der Entscheidung auch eine Rolle spielen, dass die Kriterien der KNWU (niederländische Radsport-Verband) eine Olympia-Qualifikation nur über den Elite-Weltcup erlauben, erklärt Burney. Gewiss ist auch der Fakt ein Argument, dass van der Poel bereits als 20-Jähriger Elite-Weltmeister im Cyclo-Cross geworden ist.

Die KNWU hat die Latte für die Olympia-Qualifikation seiner Mountainbiker sehr hoch gelegt. Zweimal Top 12 oder einmal Top 6 im (Elite-)Weltcup sind vorgegeben. Bei der EM im Mai in Schweden reicht ein Top-Ten-Resultat um direkt qualifiziert zu sein. Das scheint der einfachste Weg nach Rio.

Seit der Saison 2015 können die Oranje-Biker dafür vier Rennen anmelden, um das zu schaffen. Van der Poel bleiben jetzt genau diese vier Rennen. Aktuell stehen den niederländischen Cross-Country-Spezialisten zwei Startplätze zu. Rudi van Houts (CST-Superior Brentjens) hat die Norm im vergangenen Jahr bereits erfüllt.

Erste Hürde: Startposition verbessern

Die sportliche Hürde für van der Poel ist, dass er gänzlich ohne Weltranglistenpunkte in die MTB-Saison geht. Das bedeutet, dass er sich im Weltcup erst mal nach vorne kämpfen muss. Auch für einen Weltklasse-Fahrer ist das nicht einfach zu bewerkstelligen.

„Es ist keine einfache Aufgabe“, sagte van der Poel gegenüber Het Nieuwsblad. „Ich habe nicht viel mit dem Mountainbike gemacht in der Vergangenheit und schon gar nicht im Wettkampf. Aber die mögliche Nominierung für Rio motiviert mich“. Vermutlich wird der in Belgien lebende Teamkollege von Philipp Walsleben versuchen vor dem Weltcup-Auftakt in Australien (24. April) so viel wie möglich Punkte zu sammeln um seine Startposition zu verbessern.

Vor van der Poel hat es auch schon der Belgier Sven Nys als etatmäßiger Cyclo-Cross-Fahrer geschafft sich auf dem MTB für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Er war 2008 in Peking und 2012 in London mit dabei.

 

 

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