Gold Trophy Bad Säckingen: Bekommen die deutschen Damen „einen auf den Deckel“?

TITEL-FOTO: Startphase 2016: Ganz links außen Helen Grobert, vorne Jolanda Neff und Sabine Spitz, halb verdeckt Yana Belomoina, Siegerin 2015. ©Thomas Weschta/EGO-Promotion

Sabine Spitz, Adelheid Morath, Helen Grobert. Das sind drei deutsche Damen, die im Weltcup Top-Ten-Potenzial und mehr haben. Doch vermutlich werden sie am Sonntag bei der Gold Trophy Sabine Spitz in Bad Säckingen (noch) nicht konkurrenzfähig sein. Favorisiert sind bei dem Rennen der HC-Kategorie andere. Zum Beispiel Maja Wloszczwoska, Jolanda Neff oder Alessandra Keller.

Die Event-Namensgeberin könnte auf heimischem Terrain grundsätzlich sicher mitmischen, die Strecke ist ein Stück weit auch auf sie zugeschnitten. Doch da hängt eben das Cape Epic in den Beinen von Sabine Spitz (Wiawis).

In den zwei Wochen seit der finalen Etappe des Cape Epic war die Transformation von der Langzeit-Belastung von täglich vier, fünf Stunden im Sattel auf die dynamischen Anforderungen eines Cross-Country-Kurses kaum zu leisten. Gerade der 3,9 Kilometer lange Kurs in Bad Säckingen verlangt viel Abbremsen und wieder Antreten.

„Ich bin gespannt. In Bad Säckingen braucht man sehr viel Intervall-Fähigkeit“, bestätigt Sabine Spitz im Südkurier-Interview. Das habe sie, auch im Blick auf den Weltcup-Start am 20. Mai „noch nicht allzu oft trainiert.“ So muss sie das Rennen vor allem über ihre Ausdauer-Fähigkeiten gestalten. 2016 war Spitz Achte, vielleicht kann sie dieses Jahr um einen Platz auf dem Podium konkurrieren.

Keine Waffengleichheit

Auch Adelheid Morath (BikesportWorld) hat das Cape Epic in den Beinen. Die Freiburgerin spricht von einem „Schock“ für den Körper, einem „Lotteriespiel“ und rechnet damit, dass sie „einen auf den Deckel bekommen kann“, wie sie es mit einem Lachen formuliert. Lieber nicht. Aber sie hat schon Recht, es herrscht (noch) keine Waffengleichheit.

„Die Konkurrenz ist zum Teil schon sehr gut in Form“, meint Morath. Das ist sicher kein Understatement, auch wenn sicher jede ihre Leistungskurve erst am 20. Mai in Nove Mesto am höchsten Punkt haben will. Bereits Cross-Country-Rennen in den Beinen zu haben, bringt auf jeden Fall erst mal einen Vorsprung. Das wird auch Cape-Epic-Siegerin Esther Süss spüren.

Maja Wloszczowska (Kross Racing) hat in Mailand gewonnen und lag in Montichiari mit Kurs auf Rang zwei, bevor sie stürzte und aufgeben musste. Sofern sie mit ihrem Arm kein Handicap mitbringt, gehört sie sicherlich zu den Favoritinnen. Genauso wie Alessandra Keller (Radon Factory Team), die in Italien beeindruckende Form gezeigt hat.

Vorjahres-Siegerin Jolanda Neff (Kross Racing) hat noch etwas Rückstand weil sie im Herbst ein Studium begonnen hat und nicht denselben Aufbau machen konnte wie die Jahre zuvor. 2015er-Siegerin Yana Belomoina (CST Sandd American Eagle) war bis dato noch nicht so gut vorne dabei, aber sie könnte im Prinzip natürlich auch mitmischen.

Helen Grobert zieht ihren Trainingsplan durch

Kathrin Stirnemann (Radon Factory Team), die in Mailand noch mit den Auswirkungen einer Erkältung zu kämpfen hatte, Irina Kalentieva und Corina Gantenbein (beide Möbel Märki) sind ebenfalls schon in der Cross-Country-Spur.

Das gilt auch für Helen Grobert (Cannondale Factory Racing), die zweite Lokalmatadorin. Sie hat zwar auch schon ein paar Rennen bestritten, doch mit ihrem Formaufbau liegt sie etwas zurück. Allerdings bewusst. „Ich ziehe gerade einen ordentlichen Trainingsplan durch und hoffe, dass ich genügend ausgeruht an den Start gehen kann“, lässt die Deutsche Vize-Meisterin erkennen, dass ihre Erwartungen nicht allzu hoch sind. Mit ihrem Resultat in Montichiari (12.) war sie nicht ganz zufrieden, das würde sie gerne etwas nach oben korrigieren. Und schließlich ist es für sie ein Heimrennen.

Startlisten Gold Trophy Bad Säckingen

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