Hanka Kupfernagel bricht die Cross-Saison vorzeitig ab

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Hanka Kupfernagel: Kein 13. Cross-DM-Titel am Sonntag ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Titelverteidigerin Hanka Kupfernagel wird nicht bei der Cross-DM in Bad Salzdetfurth an den Start gehen. Die Stevens-Fahrerin beendet die Offroad-Saison aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig und verzichtet damit auch auf einen Start bei der WM in Louisville.

Zum ersten Mal überhaupt seit es Deutsche Meisterschaften im Radcross für die Damen gibt, finden sie ohne die große Dame des Deutschen Cross-Sports statt. Seit 2000 hat Hanka Kupfernagel nur einmal nicht den Titel geholt.

Auch am Sonntag in Bad Salzdetfurth wäre sie als Topfavoritin ins Rennen gegangen. Stopp zu sagen und die Cross-Saison vorzeitig abzuschließen, das sei ihr nicht leicht gefallen, betont Hanka Kupfernagel. Aber sie habe sich einfach nicht gut gefühlt. Nie mehr richtig fit, seit Oktober, als sie gleich zu Beginn der Cross-Saison von einer langwierigen Erkältung ereilt wurde.

Danach kam, mit vier Tagen Training, ein, unter diesen Umständen, beachtlicher fünfter Platz beim Weltcup in Pilsen, doch danach ging es immer auf und ab. „Ich hatte einfach die Grundlage nicht“, sagt Kupfernagel. Dabei sei sie mit großer Hoffnung in die Cross-Saison gegangen. Nach einem Sommer auf der Straße, der so gut war, wie seit zehn Jahren nicht mehr. Starken Rennen, wie in Zondhoven (2.) oder dem Sieg in Frankfurt, folgten wieder Ernüchterung. Vor allem in Form von Infekten. Auch die EM Anfang November hatte sie abgesagt.

Mit ein Grund waren wohl auch die fehlenden Erholungszeiten. Hanka Kupfernagel, die seit fünf Jahren von Stevens-Bikes und Shimano unterstützt wird, organisierte ihre Saison fast im Alleingang. Das kostet Zeit und Energie. So kapitulierte die 38-Jährige irgendwann. Nicht zuletzt auch mit dem Blick auf die nahe Zukunft im Team RusVelo, für das sie die nächste Straßensaison fahren wird.

Die insgesamt achtfache Weltmeisterin soll in der Equipe die vielen jungen russischen Fahrerinnen führen und von ihrer Erfahrung profitieren lassen. „Dieser Verantwortung will ich gerecht werden“, sagt Hanka Kupfernagel. Deshalb brauche sie erst mal Ruhe, um sich auszukurieren und sich dann ohne gesundheitliche Hypothek auf die Straßensaison vorzubereiten. Damit macht auch ein Start bei der WM in Louisville, USA, keinen Sinn mehr.

Konkurrentin Sabrina Schweizer (Rapha-Focus) bedauert das, auch wenn für sie die Chancen auf den Titel dadurch rapide ansteigen: „Schade. Hanka war für mich von klein auf mein Vorbild. Ich wünsche ihr, dass sie die Probleme gut weg stecken kann.“

Und auch Elisabeth Brandau (EBE-Racing) bedauert das. „Es tut mir leid für sie. Ich hoffe, dass sie bald wieder auf die Beine kommt“, sagte Brandau, als sie von der Absage erfuhr.

Das Ende der Cross-Karriere von Hanka Kupfernagel ist das aber wohl noch nicht. „Ich habe schon vor noch mal eine starke Cross-Saison zu fahren“, meint die gebürtige Thüringerin mit Blick auf den nächsten Herbst.

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