Weltcup Albstadt: Courtney mit perfekter Taktik

Short Track: Weltmeisterin siegt vor Neff und Stirnemann – Brandau auf acht, Rieder auf 12

Zum Auftakt des Mercedes-Benz UCI Mountainbike Weltcups in Albstadt hat Weltmeisterin Kate Courtney den Short Track-Wettbewerb gewonnen und ist ins weiße Leaderjersey geschlüpft. Die US-Amerikanerin gewann vor Jolanda Neff und Kathrin Stirnemann, während Elisabeth Brandau nach einem auffälligen Rennen Achte wurde. Überraschend tauchte auch die DM-Dritte Nadine Rieder erstmals unter den 40 Starterinnen auf und wurde prompt starke Zwölfte.

 

Die Entscheidung bei den Damen fiel erst in der letzten Runde. Von Runde vier bis sechs (von sieben) machte die Deutsche Meisterin Elisabeth Brandau das Tempo. „Ich wollte eigentlich nicht die ganze Zeit vorne fahren, aber es ist niemand vorbei gegangen“, erklärte Brandau. Und zu taktieren, dafür fehlte ihr die Sicherheit.

„Ich weiß, dass es den anderen weh tut, wenn ich ein konstantes hohes Tempo fahre“, meinte die Schönaicherin.

Das bestätigte auch Jolanda Neff. „Als Lisa vorne war, hat sich keine mehr getraut vorbei zu fahren“, so Neff. Der Respekt war dann allerdings mit der Schlussrunde beendet.

Da war es dann Kate Courtney, die zum richtigen Zeitpunkt die Attacke setzte, genau so wie sie es mit ihrem Teamchef Thomas Frischknecht ausgemacht hatte. Jolanda Neff konnte nicht gleich reagieren und die kleine Lücke nicht mehr schließen.

„Die Zielgerade ist ein bisschen zu kurz“, meint Neff. „Aber ich bin zufrieden. Ich war immer vorne mit dabei und nehme ein sehr positives Gefühl aus dem Short Track mit. Ich habe wieder was gelernt.“

Stirnemann: Das war mein Plan

Kate Courtney sprach von einem „spannenden und taktischen Rennen“ und zeigte sich „glücklich über den Sieg.“ Den bewertete die Weltmeisterin genauso hoch wie einen Cross-Country-Erfolg. „Rennen ist Rennen“, meinte die US-Amerikanerin.

Die ehemalige Eliminator-Weltmeisterin Kathrin Stirnemann (Schweiz) war die Überraschung des Auftaktwettbewerbs. „Es war mein Plan heute auf das Podest zu fahren, geil, dass es geklappt hat“, erklärte Stirnemann.

Ihr gelingt es nach Courtneys Angriff an Brandau vorbei auf die vierte Position zu fahren und vor dem Pumptrack, der kurz vor der Zielgeraden kommt, auch an der fünffache Short Track-Siegerin Annika Langvad (Den) vorbei zu gehen.

„Ich wusste, über die Wellen bin ich schneller“, erklärt sie. Der Plan geht auf und Stirnemann feiert ihr erstes Weltcup-Podest im Short Track, quasi in Vertretung ihrer verletzten Teamkollegin Alessandra Keller.

 

Brandau in Startreihe eins, Rieder in der zweiten

Elisabeth Brandau kann den Beschleunigungen nichts mehr entgegen setzen, zeigt als Achte aber eine Leistung, die sie gar nicht erwartet hätte. „Vorne zu fahren ist insofern einfacher, als dass man nicht immer den Ziehharmonika-Effekt hat. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich morgen in der erste Reihe starten kann. In Albstadt bin ich bisher immer von weit hinten gekommen. Mal sehen, wie das am Sonntag geht“, meinte sie mit einem Schmunzeln.

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Elisabeth Brandau führt das Rennen an, vor Anne Tauber und Jolanda Neff ©Traian Olinici

Nadine Rieder belegte einen erstaunlichen zwölften Rang. Die Sonthofenerin war ins Feld der 40 Fahrerinnen nachgerückt. „Ich habe ein wenig damit spekuliert und zwei Rennanzüge mitgenommen“, meinte sie grinsend.

In der ersten Rennhälfte war sie unter den Top-Ten zu finden, doch in Runde vier hatte sie Pech, weil die Französin Pauline Ferrand Prevot im Pumptrack über die Wellen stürzte.

„Dabei hat sich eine Lücke aufgetan, die nicht mehr zu schließen war“, erklärte Rieder.

Sie hielt sich in der Verfolgergruppe und eroberte schließlich Platz zwölf, der ihr am Sonntag die zweite Startreihe garantiert. So weit vorne ist die Allgäuerin noch nie in einen Weltcup gestartet.

 

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