Hegau Bike-Marathon: Sascha Weber imponiert

Erster Sieg in der UCI Marathon Serie vor Urs Huber und Jochen Käß

Sascha Weber war beim 17. Rothaus Hegau Bike-Marathon in Singen nicht zu schlagen. Weber gewann nach dem Gardasee-Marathon auch die 98 Kilometer im Hegau und schlug dabei Urs Huber und Jochen Käß.

 

Sascha Weber (Maloja-Rocky Mountain) ist vor vier Jahren in Singen Vize-Europameister geworden, insofern war klar, dass man ihn zu den Favoriten zählen musste. Zudem hat der in Freiburg lebende Saarländer in den vergangenen Wochen mehrfach prächtige Leistungen gezeigt.

„Ich habe gemerkt, dass ich am Berg der Stärkste bin“, erklärte Weber. Schon früh und im Ziel sollte ihm auch Urs Huber (Team Bulls) nicht widersprechen. Der Schweizer Marathon-Meister konnte am längsten mit Weber mithalten, war dessen Antritt am Plören dann aber auch nicht gewachsen.

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Die erste große Führungsgruppe der Herren, vorne rechts: Urs Huber neben Roger Jenny ©Erhard Goller

„Er war das ganze Rennen der Stärkste“, nickte Huber. Dennoch hätte es bei diesem taktisch geprägten Wettkampf im Hegau auch anders laufen können. Doch Sascha Weber war es, der die erst mal sehr große Spitzengruppe auseinander dividierte. So ging eine sechsköpfige Formation in die zweite 49-Kilometer-Runde.

Huber: Entweder warten oder alleine fahren

„Bei Kilometer 60 habe ich das Gas stehen lassen“, erklärte Sascha Weber trocken. An einem steilen Anstieg fuhr er davon. Urs Huber konnte folgen, aber nur halbwegs. Der Schweizer gab einen Insideblick ins Geschehen. „Ich hatte zehn Meter Abstand, Tendenz steigend“, erzählte er grinsend. „Dann habe ich Sascha zugerufen, dass er entweder alleine weiter fahren muss oder auf mich warten.“

Weber blickte zurück und entschied sich fürs Warten. War vermutlich klüger, denn noch mal 38 Kilometer alleine im Wind zu fahren, der doch manchmal kräftig durch die Vulkanlandschaft blies, das wäre möglicherweise ein Risiko gewesen.

Huber und Weber einigten sich und arbeiteten zusammen. So verhinderten sie, dass die Verfolger Jochen Käß (Centurion-Vaude), Manuel Pliem (KTM Pro Team), Simon Stiebjahn (Team Bulls) und Matthias Alberti (KTM Pro Team) noch mal aufschließen konnten.

In der Parabel „hässlich durchgetreten“

„An diesem steilen Parabel-Anstieg habe ich dann hässlich durchgetreten“, berichtete Weber und sprach dabei vom Anstieg am Plören, sechs Kilometer vor dem Ziel. Er riss eine Lücke und brachte ins Ziel. Mit 14 Sekunden Vorsprung

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Podium von links: Jochen Käß (3.), Sascha Weber und Urs Huber (2.) ©Erhard Goller

überquerte er nach 3:38:51 Stunden die Ziellinie und zelebrierte seinen ersten Sieg in der UCI Marathon-Serie. „Die Woche war nicht einfach mit dem schlechten Wetter, aber ich bin natürlich super zufrieden. Mein Frühjahr kann sich sehen lassen“, meinte er grinsend.

Urs Huber, der zwei Wochen an einem Infekt laboriert hatte, war mit sich auch im Reinen. „Mit Rang zwei bin ich heute echt zufrieden. Sascha war am Berg echt imposant“, diktierte Huber in den Block der Reporter. „Für mich geht es wieder aufwärts.“

Auch Käß attackiert am Plören

Jochen Käß kopierte – unwissentlich – die Attacke von Weber am Plören und ließ seine drei Begleiter zurück.

„Ich war in der ersten Runde schon mal abgehängt und habe ein paar Körner liegen lassen. Aber ob ich mit Sascha hätte mithalten können, das kann ich nicht sagen. Sieben Wochen nach meinem Schlüsselbeinbruch beim Cape Epic bin ich aber sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, kommentierte der dreifache Deutsche Marathon-Meister.

Der Centurion-Vaude-Biker überquerte die Ziellinie mit 1:48 Minuten Rückstand auf Weber und notierte damit sein bisher bestes Ergebnis beim Rothaus Hegau Bike-Marathon.

Ergebnisse

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