KMC Bundesliga Saalhausen: Dahle-Flesjaa profitiert von Defekt bei Sabine Spitz
Gunn-Rita Dahle-Flesjaa hat in Saalhausen den Auftakt zur KMC Bundesliga gewonnen. Die Norwegerin von Multivan-Merida siegte vor Sabine Spitz, die in der letzten Runde großes Pech mit einem Satteldefekt hatte. Ihre Team-Kollegin Adelheid Morath (Sabine Spitz-Haibike) wurde Dritte vor der Belgierin Githa Michiels (Trek-KMC) und Alexandra Engen vom Ghost Factory Racing Team. Bei den Juniorinnen siegte Kim Riesterer.
Mitfavoritin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa hat sich bei den Damen durchgesetzt. Das Rennen nahm allerdings einen etwas ungewöhnlichen Verlauf. Die Norwegerin von Multivan-Merida fuhr in der ersten von vier Runden gemeinsam mit der Schwedin Alexandra Engen weg. Das Duo ging mit 25 Sekunden Vorsprung in die zweite Runde, doch Sprint-Weltmeisterin Engen musste gleich abreißen lassen und wurde am ersten langen Anstieg von Sabine Spitz und Adelheid Morath passiert.
Morath war am Berg stark, doch sie verlor auf dem matschigen Untergrund immer wieder Zeit.
Dahle-Flesjaa konnte ihren Vorsprung bis zur Hälfte der Distanz auf 45 Sekunden ausbauen. Doch dann unterliefen der erfolgreichsten Mountainbikerin aller Zeiten Fahrfehler, „dumme Fehler“, wie sie selber sagte. So gelang es Sabine Spitz in der dritten Runde den Rückstand massiv zu verkleinern und Anfang der vierten Runde ging sie an ihrer alten Rivalin vorbei. Dahle-Flesjaa ließ sich aber nicht abhängen.
Die Entscheidung fiel dann, als sich bei Sabine Spitz der Sattel erst lockerte und sich dann vor der letzten Abfahrt vollends verabschiedete. Die Deutsche Meisterin musste sich den Downhill zu Fuß bewältigen und Dahle-Flesjaa konnte vorbei ziehen.
Sabine Spitz ließ sich an der Technischen Zone einen neuen Sattel montieren, hatte aber keine Chance mehr.
„Schade, aber das kann in unserem Sport halt passieren. Ich hatte am Anfang mit dem steilen Wiesenanstieg meine Probleme, da hätte ich gerne noch einen kleineren Gang gehabt. Es war wichtig heute mit Auge zu fahren und die richtige Linie zu erwischen, damit man Traktion hat“, erklärte Sabine Spitz.
Adelheid Morath mit Rang drei zufrieden
Gunn-Rita Dahle-Flesjaa hatte erwartet, dass Sabine Spitz ohne Sattel mit ihr ins Duell um den Sieg gehen würde. „Es war ja nicht mehr weit und ich hatte auch nichts mehr im Tank“, meinte die 41-Jährige.
Sie sei „nicht super drauf“ gewesen, meinte sie. „Ich habe viel und hart trainiert und brauche jetzt ein Wochenende Ruhe, damit ich beim Weltcup in Nove Mesto in Top-Form bin. Sie gewann mit 31 Sekunden Vorsprung.
Adelheid Morath (+1:19) konnte mit den beiden Konkurrentinnen in den technisch schwer zu fahrenden Passagen nicht mithalten, war aber mit ihrem Ergebnis zufrieden. „Sabine und Gunn-Rita sind ja ein guter Maßstab. Ich habe viele Fehler gemacht, aber die Strecke mit ihren super steilen Anstiegen kommt mir ja eigentlich entgegen“, kommentierte Morath.
Die Belgische Meisterin Githa Michiels liebt eigentlich Matschrennen, aber keine steilen Anstiege. Sie wurde Vierte mit einem Abstand von 2:34 Minuten. „Ich bin sehr zufrieden, weil mir das Profil eigentlich nicht entgegen kommt. Aber wenn man gute Form hat, geht wohl auch das“, sagte sie lachend.
Alexandra Engen landete mit schon 6:24 Minuten Rückstand auf Platz fünf. „Ich wollte schauen, wie lange es geht mit Gunn-Rita mitzufahren. Das Rennen war halt drei Runden zu lang“, sagte die Schwedin lachend. „Das passt für heute.“
Juniorinnen: Riesterer technisch stark
Bei den Juniorinnen stand Kim Riesterer vom Lexware Junior Team, in Abwesenheit des Nationalkaders, ganz oben auf dem Podest. Die 16-Jährige, die am Vortag bei der DM Sprint als Vierte schon überrascht hatte, kam mit den Bedingungen am besten zurecht und hängte die Niederländerin Marlo Koevoet vor allem in den technischen Passagen ab.
„Am Anfang ging es schlecht, aber ich habe nie aufgegeben. Erst war ich Dritte, dann Zweite und dann Erste. Super Wochenende für mich“, meinte die Breitnauerin.
Sie kam nach drei Runden mit 24 Sekunden Vorsprung auf Koevoet ins Ziel. Auf Rang drei landete Clarissa Mai (Hausach, +2:32).