Swiss Bike Cup Muttenz: Neff und Forster gewinnen WM-Generalprobe
Nadine Rieder beendet Mini-Comeback auf Rang 4 – Martin Gluth auf Rang sieben
Beim Proffix Swiss Bike Cup in Muttenz feierten Jolanda Neff und Lars Forster eine gelungene WM-Generalprobe. Neff gewann das Rennen im Reitstadion Schänzli 28 Sekunden vor Alessandra Keller und 35 Sekunden vor Nicole Koller. Nadine Rieder landete überraschend auf Rang vier. Bei den Herren konnte sich Lars Forster vor Vize-Weltmeister Gerhard Kerschbaumer und Matthias Stirnemann durchsetzen. Martin Guth von Superior XC landete in dem HC dotierten Rennen auf Rang sieben.
Jolanda Neff (Trek Factory Racing) war schon zu Beginn des Rennens mal alleine an der Spitze, nachdem Nadine Rieder (Rotwild Factory Team) hinter ihr eine Lücke kassierte.
Doch die Europameisterin bekam noch mal Gesellschaft von ihren beiden Schweizer Landsleuten Nicole Koller (Möbel Märki) und von Alessandra Keller (Thömus RN Swiss Bike Team).
„Am Anfang, das war Zufall, aber es lief dann wieder zusammen. Die große Hitze hat das Rennen heute schon beeinflusst und hart gemacht. Schlussendlich kam es auf die letzte Runde an“, erklärte Jolanda Neff.
Da gelang es ihr am letzten Anstieg die entscheidende Lücke zu öffnen und den Sieg nach Hause zu fahren. „Ich freue mich, dass ich das Rennen gewinnen konnte und mit einem guten Gefühl zur WM nach Kanada fliegen kann“, so Neff.
Nadine Rieder: Zwangspause hat scheinbar gut getan
Nadine Rieder sitzt nach ihrer Operation am Oberschenkel erst seit Donnerstag wieder im Fahrradsattel. „Ich bin zweimal Rennrad gefahren, bevor ich hierher kam. Aber ich mag das Rennen hier, war ohnehin gemeldet und hatte nichts zu verlieren. Ich war überrascht, dass es so gut lief. Der Puls war so hoch wie nie, die Zwangspause hat mir scheinbar gut getan“, gab Rieder zu Protokoll.
Erst war sie noch mit Kathrin Stirnemann (Thömus RN) unterwegs, doch die laboriert seit Wochen an Atemproblemen. Rieder bekam dann Gesellschaft von Irina Kalentieva (Möbel Märki), die sich quasi auf Abschiedstour befindet. „Ich habe schon vorher gemerkt, dass ich schneller bin und habe den Sprint gewonnen“, so Rieder zu ihrem Mini-Comeback, nachdem sie die Weltcups im Val di Sole und in Lenzerheide auslassen musste.
Herren: Bei Forster läuft alles nach Plan
Auch bei den Herren kam es in der letzten Runde am einzigen Anstieg zur Entscheidung. Lars Forster (Scott-Sram) hatte sich diese Rampe für den Wechsel in den Angriffsmodus markiert.
Im letzten Teil des Anstiegs griff er fulminant an und hängte Gerhard Kerschbaumer (Torpado-Ursus), sowie Matthias Stirnemann (Möbel Märki) und Lukas Flückiger (BMC Racing) entscheidend ab.
„Ich wusste, wenn ich am Schluss oben noch mal drüber ziehe und als Erster in die Abfahrt rein komme, kann ich gewinnen. Für Gerry war der Anstieg wohl nicht lang genug, mein Plan ist perfekt aufgegangen“, sagte Forster.
Er brachte acht Sekunden Vorsprung ins Ziel und konnte mit einem guten Gefühl Richtung WM blicken. „Ich habe in Lenzerheide schon gemerkt, dass ich so schnell fahren kann wie die anderen.“
Gerhard Kerschbaumer sprach von einem „super starken Lars“ und von gutem Training, auf dem speziellen, weil über weite Strecken flachen Kurs in Basel/Muttenz. „Vor der WM ist das super, wegen den Rhythmuswechseln. Ich bin sehr zufrieden. Schauen wir mal wie es bei der WM geht“, so der Südtiroler.
Flückiger: Wollte um den Sieg mitfahren
Lukas Flückiger verlor zwei Sekunden hinter Kerschbaumer den Sprint um Rang drei gegen Matthias Stirnemann und war danach nicht sonderlich glücklich.
„Ich hätte mehr erwartet. Ich habe zwar viele Trainingsstunden gehabt diese Woche, aber ich wollte um den Sieg mitfahren, konnte am Schluss aber nicht“, meinte Flückiger.
Martin Gluth: Am Ende noch ein gutes Rennen geworden
Bei Martin Gluth (Superior XC) ging der Plan auch nicht auf. Aber schon zu Beginn. Er wollte eigentlich gerne vorne in der ersten Gruppe mitschwimmen. Tatsächlich war er am ersten Berg auch an fünfter Stelle, doch damit hatte er so überzogen, dass er im Flachstück nach der Abfahrt den Anschluss verlor.
Er fuhr dann in einer Gruppe, die um Rang zehn unterwegs war und arbeitete zwischenzeitlich für seinen Teamkollegen Fabian Giger. „Das hat mir dann erst mal den Stecker gezogen“, so Gluth.
Es dauerte bis zur fünften von sieben Runden, ehe er sich erholt hatte und wieder den Vorwärtsgang einlegen konnte. Giger kam ihm von vorne entgegen die beiden konnten noch mal zusammen arbeiten.
Am Ende war Gluth dann der Stärkere und holte sich mit 1:25 Minuten Rückstand den siebten Rang. „Ist dann doch noch ein ganz gutes Rennen geworden“, meinte Gluth.
U23-Fahrer Alex Bregenzer (Stevens MTB Racing) landete auf Rang 16 (+3:57).
Interviews Armin M. Küstenbrück