Marathon-DM Saalhausen: Titel an Markus Kaufmann und Silke Ulrich

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Zweiter Deutscher Meister-Titel Markus Kaufmann ©Dieter Pfänder

Markus Kaufmann ist zum zweiten Mal in seiner Karriere Deutscher Marathon-Meister geworden. Der Centurion-Vaude-Fahrer überquerte in Lennestadt-Saalhausen nach 108 Kilometern als Erster die Ziellinie, Silber ging an Sascha Weber (BQ Cycling). Weber und Kaufmann waren rund einen Kilometer vor dem Ziel miteinander gestürzt. Peter Hermann (Firebike-Drössiger) holte Bronze. Silke Ulrich (Herzlichst Zypern) gewann zum dritten Mal in ihrer Karriere den Titel bei den Damen.

Sascha Weber sorgte in der Spitzengruppe bereits bei Kilometer 35 für Wirbel. Seiner Attacke folgten mit den beiden Bulls-Fahrer Karl Platt und Simon Stiebjahn der Meister und der Vize-Meister des Vorjahres.

Eine halbe Minute Vorsprung wurde für das Trio mal gemeldet, doch letztlich verpuffte der Ausreiß-Versuch weil dahinter Markus Kaufmann ein konstant hohes Tempo fuhr.

Platt und Stiebjahn bezeichneten es beide hinterher als taktischen Fehler, dass sie diesen frühen Angriff mitgegangen waren.

Als Markus Kaufmann zu Beginn der zweiten 49-Kilometer-Runde am sieben Kilometer langen Anstieg das Tempo forcierte, musste Stiebjahn abreißen lassen. Auch Karl Platt und Jochen Käß (Centurion-Vaude) verloren dann den Anschluss, so dass sich das Medaillen-Trio formiert hatte.

Peter Hermann, der als Außenseiter auf eine Medaille gehandelt worden war, musste gegen Weber und Kaufmann irgendwann auch kapitulieren, der 27-Jährige holte sich jedoch mit 47 Sekunden Rückstand das erste DM-Edelmetall seiner Karriere.

Für Weber hat der Sturz Folgen

Der Kampf um Gold wurde zum Duell zwischen Sascha Weber und Markus Kaufmann. Und er wurde erst mal zum Streitfall, denn das Duo geriet aneinander und kam wenige hundert Meter vor dem Ziel zu Fall, als Sascha Weber an erster Position einen Wiesenhang befuhr. Er holte sich bei Crash einen Defekt und hatte keine Chance mehr. So überquerte Markus Kaufmann nach 3:52:47 Stunden mit 26 Sekunden Vorsprung auf Weber die Ziellinie als Zweiter.

Wer an dem Sturz schuld war, darüber gibt es unterschiedliche Versionen. Sascha Weber legte in der ersten Aufregung Protest ein, was aber erstens aussichtslos war, weil kein Kommissär das Geschehen beobachtet hatte und zweitens weil es ihm hinterher gar nicht mehr recht war.

„Ich bin ein gutes Rennen gefahren und bin zufrieden damit. Schade, dass es durch eine solche Situation entschieden wurde, aber Markus ist verdienter Meister und soll seinen Titel genießen können“, erklärte Sascha Weber. „Für mich ist es ein bisschen ärgerlich, dass ich nach Silber bei der Cross-DM schon wieder Zweiter geworden bin.“

Unter Sportsmännern: Kein böses Blut

Markus Kaufmann war erst mal nicht zum großen Jubel zumute. „Klar, so will ich auch nicht gewinnen, es tut mir schon leid für Sascha“, meinte er. Doch nachdem sich die beiden Kontrahenten bei der Anti-Dopingkontrolle ausführlich und freundschaftlich unter Sportsmännern verständigt hatten, blieb kein böses Blut und Kaufmann konnte sich über sein zweites DM-Gold nach 2012 doch noch richtig freuen.

„Mein Plan ist fast perfekt aufgegangen. Ich wollte das Rennen von Anfang an schnell machen, weil ich weiß, dass ich lange im roten Bereich fahren kann. In der zweiten Runde habe ich am Anstieg ein hohes Tempo angeschlagen und einer nach dem anderen ist weg gefallen. Peter Herrmann ist auch viel von vorne gefahren, aber er hat dann etwa bei Kilometer 75 in einem Trail den Kontakt verloren“, erzählte Kaufmann.

„Ich bin brutal zufrieden weil ich das umsetzen konnte, was ich mir vorgenommen habe“, bilanzierte Markus Kaufmann.

 

Damen: Brandau stürzt – Ulrich solo zum Sieg

Elisabeth Brandau (EBE Racing) hatte sich kurzfristig doch zu einem Start bei der Marathon-DM entschlossen, doch es sollte für sie nicht glücklich enden. Gemeinsam mit Silke Ulrich hatte sie sich abgesetzt und die spätere Titelträgerin erkannte in Brandau eine starke Gegnerin.

„Lisa hat auf der ersten Runde einen starken Eindruck gemacht, Hut ab. Ich dachte, sie ist stärker als ich“, erklärte Ulrich hinterher.

Doch dann erlitt Elisabeth Brandau hinter der Wahl-Münchnerin fahrend in einem Trail einen Defekt. „Ich kannte die Strecke nicht und bin hinter Silke gefahren“, so Brandau. „So habe ich irgendwas übersehen.“

Sie zog einen Schlauch ein und fiel dadurch auf den fünften Rang zurück. Dann kamen weitere technische Probleme hinzu, so dass sie das Rennen aufgab. „Ich war zu weit weg, als dass es noch Sinn gemacht hätte“, erklärte Brandau.

Silke Ulrich hatte nach dem Defekt noch kurz langsam gemacht. „Ich wusste nicht, was passiert ist und habe überlegt ob ich warten sollte. Aber Lisa kam nicht, dann bin ich halt gefahren. Zu Beginn der letzten 30 Kilometer habe sie dann noch mal „gut Gas gegeben“, erklärte Silke Ulrich.

So waren es am Ende 12:16 Minuten gegenüber Newcomerin Stefanie Dohrn (Pschick Racing), die sich im zweiten Jahr ihrer Rennsport-Karriere bereits die Silbermedaille sichern konnte.

Die Essenerin machte mit der Freiburgerin Bettina Janas (früher Uhlig) Silber und Bronze aus. Stefanie Dohrn war es schließlich, die das Vorderrad zwei Sekunden eher über der Linie hatte und Janas auf Rang drei verweisen konnte. Auch für sie war es die erste DM-Medaille in ihrer Karriere.

 Masters: Zweiter Sieg für Herzlichst Zypern

In den Masterklassen setzten sich Sascha Schwindling (Herzlichst Zypern) und Lars Lindemann (Focus Rapiro Racing) durch. Schwindling sorgte bei den Masters 1 für den zweiten Titel seines Teams an diesem Tag, 26 Sekunden vor Markus Werner (Vogtland Bike) und 2:48 Minuten vor Matthias Frohn (Firebike-Drössiger).

In der Mastersklasse 2 schlug Lindemann den Bergamont-Fahrer Stefan Danowski und Michael Anthes (Craft-Rocky Mountain).

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