Martin Gluth: Im neuen Team einen Schritt nach vorne machen

Der DM-Vierte fährt dieses Jahr keine Cape-Epic

Nach vier Jahren beim Silverback OMX Pro Team hat Martin Gluth die Farben gewechselt und fährt künftig für die neue formierte Equipe Superior XC. Im Interview erklärt der Vierte der Deutschen Meisterschaften, warum er eine „coole Zeit“ hinter sich lässt, was er sich von seinem neuen Team erhofft und welche Messlatte er sich selber setzt.

 

Martin, vier Jahre beim britischen OMX Pro Team, warum hast dieses Kapitel hinter dir gelassen?

Die vier Jahre waren eine coole Zeit, es hat immer Spaß gemacht mit den Jungs und Mädels. Auch mit Paul (Beales) als Team-Chef. Da bleiben viele schöne Erinnerungen. Ich denke, ich bin daran sehr gewachsen in einem internationalen Team zu fahren, mit Fahrern aus verschiedenen Nationen. Wir waren gut betreut.

Aber jetzt gab es die Möglichkeit einen Schritt nach vorne zu machen.

Hast du dich gezielt beim jetzigen Team Superior XC beworben?

Ich habe bei der WM mit Matthias (Beck) gesprochen, ihn gefragt, wie es bei ihnen weiter geht. Er hat mich gefragt, wie es bei mir weiter geht. Aber es war dann lange nicht klar. Erst Ende Oktober, Anfang November wurde es konkret und dann ging es ziemlich schnell. Alles hat gepasst und bin happy, dass ich da unterschreiben konnte.

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Top 30 in Nove Mesto: Martin Gluth ©Sebastian Sternemann/EGO-Promotion

Was hat das Team für dich attraktiv gemacht? Schließlich hat Matthias Beck ja Focus als Titelsponsor verloren, was damals schon klar war.

Es ist ein Team, das schon lange besteht, die Strukturen sind da, die Erfolge der Fahrer in den letzten Jahren zeigen, dass richtig gut gearbeitet wird. Ich bin richtig froh, dass ich dabei sein darf.

Von den Erfolgen her, ist Fabian Giger unter Euch drei Herren im Team das Zugpferd.

Ja, Fabian ist der Leader. Vom Alter und von den Erfolgen her. Ich freue mich mit ihm im Team zu fahren und will gerne von ihm was lernen.

Die Equipe hat jetzt nicht nur einen neuen Bike-Sponsor, sondern ist mit Ausnahme von Linda Indergand mit der Struktur noch nicht vertraut. Es ist personell im Prinzip wie ein völlig neu zusammen gestelltes Team.

Das stimmt. In einem neuen Team muss man sich erst mal einstellen, das Drumherum, die Vorbereitung bei den Wettkämpfen, das muss ich erst mal einspielen.

Du willst aber sicherlich kein Jahr zum Ausprobieren einlegen.

Natürlich will ich einen Schritt nach vorne machen. Meiner Meinung nach geht es bei mir konstant in die richtige Richtung. Ich habe meine Entwicklung nicht voll hochgezogen. Wenn es so weiter geht, dann kommt auch der nächste Schritt. Mit meinem Trainer Björn Kafka habe ich das so kontinuierlich verfolgt. Das Ziel war, mich erst mal stabil zu bekommen.

Und wie könnte der Schritt 2019 aussehen?

Top-20-Ergebnisse im Weltcup, das ist die Messlatte.

Davon warst du bisher aber noch ein Stück entfernt. Du warst bisher dreimal in den Top 30.

Sicher bin ich bisher davon noch entfernt, das sind zehn Plätze. Der Schritt in die Top 25 wäre auch schon top. Aber wenn ich das Niveau mal habe, dann kann ich das auch regelmäßig. Das ist mein Ziel, dafür arbeite ich so hart, wie es geht. Ich hoffe, dass sich mit meinen neuem Team noch mal mehr unterbewusste Energie freisetzt. Es motiviert mich jedenfalls, auch der Umstand, das sich für zwei Jahre Sicherheit habe. Im Training spüre ich das schon.

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Erstmal Grund enttäuscht zu sein: Vierter bei der DM, neun Sekunden hinter Gold ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Du fährst dieses Jahr keine Cape Epic, oder?

Nein, die Saison ist anders aufgebaut, das ist auch nicht schlecht. Ich starte mit dem Team auf Zypern.

Du hast das Cape Epic jetzt dreimal bestritten. Wärst du gerne wieder gefahren?

Das Cape Epic hat jeweils mega Spaß gemacht, man sammelt viele Erfahrungen. Aber es ist auch ein riesiger Aufwand. Man muss früh eine gute Form haben und es kann viel schief laufen. Zwei von dreimal ist es bei mir schief gegangen, ohne, dass ich Einfluss darauf gehabt hätte. (Einmal erlitt Partner Julian Schelb einen Blackout, im Vorjahr ereilte Gluth ein Virus). Jetzt bin ich froh, dass ich die Saison mal anders angehen kann.

Wie weit bist du mit deinem Studium in Product Innovation?

Im vergangenen Februar habe ich meinen Bachelor fertig gemacht und dann gleich mit dem Master angefangen. Im ersten Semester habe ich ein Modul weg gelassen, im zweiten dann Vollzeit studiert, damit ich es im Sommer eher entspannt angehen kann. Im nächsten Winter steht dann die Master-Thesis an.

 

 

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