Montagnetta Milano: Weltmeister Nino Schurter triumphiert hauchdünn

160328_01746_by_Kuestenbrueck_ITA_Milano_XCO_ME_Schurter_Fontana_by_Kuestenbrueck
Kampfgeist: Nino Schurter bezwingt Marco Fontana in Mailand im Sprint ©Armin M: Küstenbrück/EGO-Promotion

Standesgemäß aber sehr knapp: Der Weltmeister startet vor vielen Zuschauern beim Montagnetta Milano mit einem Sieg in die Saison 2016. Nino Schurter (Scott-Odlo) konnte Marco Fontana (Cannondale Factory Racing) im Sprint bezwingen. 13 Sekunden dahinter erreichte Stephane Tempier (Bianchi-Countervail) als Dritter das Ziel.

 

Aus einer vierköpfigen Spitzengruppe verlor Florian Vogel (Focus XC) drei Runden vor Schluss den Kontakt. So kämpfte das Trio Nino Schurter, Stephane Tempier und Marco Fontana um den Sieg.

Fontana, im Trikot des Führenden im Italien-Cup, setzte in der vorletzten Runde eine Attacke, die Schurter aber neutralisieren konnte. Tempier verlor leicht den Anschluss. Als es auf die letzten vier Kilometer ging, war der Franzose zwar wieder dran, doch seine Reserven waren aufgebraucht.

Etwa bei Hälfte der letzten Runde griff Schurter an, Fontana konnte folgen, Tempier aber nicht mehr.

So fuhren der Schweizer und der Italiener Richtung Ziel. Fontana ging an erster Stelle in die letzte Kurve und begann zu sprinten. „30 Meter vor dem Ziel habe ich links und rechts geschaut und kein Rad gesehen. Ich dachte, ich habe es, doch plötzlich schoss Nino vorbei. Schade, aber ich bin trotzdem sehr zufrieden mit meinem Rennen“, kommentierte Fontana.

Von einem Nino Schurter kann man allerdings immer erwarten, dass er bis zur Ziellinie um den Sieg kämpft. Letztlich überquerte der Weltmeister die Ziellinie mit Länge eines Bikes vor seinem Konkurrenten und eröffnete die Saison standesgemäß mit einem Sieg.

„Ich war am letzten Hügel als Erster oben und hatte eine kleine Lücke. Ich war überrascht, dass Marco mich vor der letzten Kurve noch mal überholt hat. Ich konnte an seinem Hinterrad bleiben und wir haben dann beide voll gesprintet“, berichtet Nino Schurter. „Ich musste selten so hart sprinten.“

Der Weltmeister war mit seiner Performance beim ersten Rennen zufrieden. „Am Anfang hatte ich noch etwas Mühe mit den Intensitäten und mit der Atmung, aber es ist dann immer besser geworden. Bei meinem letzten Leistungstest habe ich mich wieder verbessert, deshalb wusste ich in guter Verfassung bin.“

 160328_01880_by_Kuestenbrueck_ITA_Milano_XCO_ME_ceremony_Fontana_Schurter_Tempier_by_Kuestenbrueck
Montagnetta-Podium von links: Marco Fontana, Nino Schurter und Stephane Tempier ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Florian Vogel verteidigt erfolgreich das Niemandsland

Hinter dem Spitzentrio kämpfte Florian Vogel zwischen Baum und Borke eine Stunde lang alleine dagegen an, von der Verfolger-Gruppe eingeholt zu werden. Erfolgreich, auch wenn es am Schluss noch knapp wurde.

Mit 1:40 Minuten Differenz erreichte er das Ziel sieben Sekunden vor dem Spanier Sergio Mantecon (Trek Factory Racing). „Mir war es vorne zu schnell. Die Steigungen waren zu kurz für mich, um meine Stärken ausspielen zu können. So war ich quasi im Niemandsland alleine im Wind. Von daher kann ich zufrieden sein, dass ich den Platz halten konnte“, meinte Vogel. Er habe nach hartem Training ohnehin nicht damit gerechnet, dass es richtig gut gehen würde.

Schulte-Lünzum erkennt positives Feedback

Sein Teamkollege Markus Schulte-Lünzum wurde Zwölfter (+3:48). Dem Deutschen Ex-Meister waren die beiden kurzen Anstiege zu steil, wie er sagte. „Da hatte ich zu kämpfen. Ich bin halt größer und schwerer als die meisten. Die Physik kann man halt nicht außer Kraft setzen“, meinte Schulte-Lünzum.

Zwischendrin stellten sich auch noch Magenprobleme ein, so dass er die zweite Verfolgergruppe verlor. „Ich habe mich dann aber noch mal ran gepirscht und als mein Teamkollege Mäse (Marcel Guerini) mich dann vorschickte, musste ich noch mal all out gehen. Abgesehen von den Magenproblemen, war das doch ein ziemlich positives Feedback“, so Schulte-Lünzum.

Robin Hofmann: Nicht weiter wild

Julian Schelb (Multivan-Merida) kann sein Potenzial nach wie vor nicht ausschöpfen. Er wurde mit einer Runde Rückstand 47. sieben Plätze vor Toni Partheymüller (Haibike-KMC), dem es ähnlich erging wie seinen Vereinskollegen, dem Junioren-WM-Vierten Robin Hofmann (Haibike-Ötztal, 59.).

Die Beiden kamen mit ihrem Wombacher Klub in Italien dem Trainingslager und standen als Neulinge in der U23-Kategorie ohne Punkte am Start ganz hinten im 120-köpfigen Fahrerfeld. „Es war in der Startphase natürlich schwierig nach vorne zu kommen. Ich bin dann einfach meinen Rhythmus gefahren bis ich wegen der 80-Prozent-Regel rausgenommen wurde. Aber das macht mich nicht weiter wild, ich habe mich relativ gut gefühlt“, so Hofmann.

Ergebnisse

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com