NWS St. Ingbert Nachgedreht: Gebrochene Schlüsselbeine, gesuchte Pedale, gesprungene Ketten
FOTO | Musste aufgeben: Lars Kämmlein ©Max Fuchs
Engagierte junge Leute sollte man nicht bremsen. Deshalb gibt es hier von Nachwuchs-Reporter Max Fuchs noch ein Stück aus St. Ingbert, ein Nachgedreht: Für den einen macht sich das ausgiebige Training auf den Strecken bezahlt, der andere verlässt die Strecke noch vor dem eigentlichen Wettkampf auf der Trage und landet statt auf dem Treppchen im Krankenhaus. Dann hat einer ein Problem mit dem Pedal und einer mit der Kette. Schlimmer noch: wenn das Schlüsselbein bricht. Von der Nachwuchs-Sichtung Nachgedreht, was hier noch nicht geschrieben stand.
Für Louis Krauss der jahrgangsjüngere Slalomgewinner von Hausach, war das Rennwochenende schon zu Ende, bevor es überhaupt angefangen hatte. Alles begann und endete bei Slalomtraining am Donnerstag vor dem Event. ,,Da war nur so ein kleiner Stein, an dem ich weggerutscht bin“, erklärt Krauss. Er stürzte ins Flache und purzelte dann die eigentlich schwere Passage ohne sein Bike hinab. Es sei dort nicht wirklich schwer gewesen, meinte Krauss, der kurz nach diesem Missgeschick vom Notarzt in ein Saarbrücker Krankenhaus gebracht wurde.
Sechs bis acht Wochen wird der Neckartenzlinger wegen eines Schlüsselbeinbruchs nun ohne sein Bike auskommen müssen, sagt der Arzt. ,,Aber die Deutsche Meisterschaft fahr ich mit“, betont Krauss, der fest entschlossen ist, sich nicht von diesem Malheur den Wind aus den Segeln nehmen zu lassen.
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Ben Grupp, der beim CC-Rennen der letzten Sichtung in Gedern auf dem fünften Platz gefahren war, verließ im Saarland das Glück. Als Drittletzter neben zwei gestürzten Fahrern startete er das Rennen. Anstatt sich wie in Gedern mit seinen Konkurrenten um ein Top Fünf-Ergebnis zu kämpfen, hatte Grupp am Start Schwierigkeiten, in sein Pedal zu kommen. Der Unterensinger vom SV Reudern hatte sich seine dritte BNWS in diesem Jahr sicher anders vorgestellt. Er arbeitete sich Stück für Stück nach vorne und am Ende schrammte er nur knapp an den Top-Ten vorbei. Am Ende stand ein 11. Platz zu Buche.
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Sein Vereinskollege Luca Effinger (Walcher-Racing-Team) war ebenso wenig mit Glück gesegnet wie Grupp. Der jahrgangsjüngere Böblinger überraschte in Gedern mit einem 11. Platz. Schon damals hatten ihn aber seine starken Rückenschmerzen einige Plätze gekostet. Doch diesmal war es nicht nur sein Rücken, der ihm das Rennen erschwerte. Effinger sprang im Rennen zweimal die Kette ab, was ihn Positionen kostete. ,,Ich hatte dafür sehr gute Beine“, meinte Effinger, der trotz seinen technischen und gesundheitlichen Problemen auf einem neunten Platz über die Ziellinie rollte.
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Im Gegensatz zu Louis Krauss schaffte es Finja Lipp (SG Rheinfelden), die Siegerin beim Slalom in Hausach, ihren Pflichtlauf vor den eigentlichen Wertungsläufen zu beginnen. In der oberen Hälfte des Kurses wurde das Wegrutschen des Vorderrads an einer Palette jedoch ihr Ticket zum Arzt. Diagnose: Schlüsselbeinbruch. Davon will sich Lipp jedoch nicht einschüchtern lassen. ,,In den nächsten 3-4 Wochen sollte der Bruch wieder ganz geheilt sein“, erklärte sie. In diesem Zeitraum will sie ihr Training zuhause auf der Rolle absolvieren, so die Rheinfelderin. Ob sie bei den Deutschen Meisterschaften wieder fit sein wird, bleibt vorerst offen.
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Im CC-Rennen in Gedern konnte sich der technisch begabte jb BRUNEX Felt-Fahrer Lars Kämmlein den 4. Platz unter den Nagel reißen. Doch in St. Ingbert wollte das nicht so hinhauen. Schon in der zweiten Runde musste er wegen einer Erkältung das Rennen auf dem zwölften Platz liegend das Rennen aufgeben.
U15 Fahrer Robin Bischler (SC Hausach), der sich den vierten Platz im Slalom sichern konnte, ging am Renntag im Gegensatz zu Kämmlein erst gar nicht an den Start. Ihm blieb der Start am CC-Rennen krankheitsbedingt verwehrt. Wenn auch nicht auf dem Bike, so konnte der Hausacher das Rennen wenigstens vom Streckenrand aus verfolgen.
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Nicolas Richard Kaiser vom MSV Essen-Steele fuhr im Slalom auf einem 23. Platz. ,,Mir ist im ersten Lauf leider die Kette runtergesprungen“, so der Fünftplatzierte vom Slalom in Hausach. ,,Dann musste ich im Rennen von hinten starten“, erklärt Kaiser. Dies vermochte er im Cross-Country allerdings ganz gut zu kompensieren. Er musste sich erst im Zielsprint Stephan Mayer (SC Hausach) geschlagen geben. Unter den gegebenen Umständen konnte er damit zufrieden sein.
Autor: Max Fuchs