Offroad-Notizen: Ein Abstecher, ein Comeback und das Nachdenken über gerade Lenker
Schweizer Biker fliegen nach Kroatien, ein Olympiasieger zurück im Sattel und belgische Crosser, die sich mit geraden Lenkern beschäftigen. Notizen aus der Offroad-Welt.
Istrian Spring Trophy, Schweizer Sextett. Fast schon traditionell macht sich eine Delegation Schweizer Mountainbiker um diese Jahreszeit auf den Weg nach Kroatien. Begleitet von Nationaltrainer Bruno Diethelm fahren Fabian Giger (Giant Pro XC), Thomas Litscher (Multivan-Merida), Mathias Flückiger (Stöckli), Martin Gujan (TX Active Bianchi), Martin Fanger (BMC Racing) und Marc Stutzmann (Free Mountain-Scott) am Sonntag das Straßenrennen Porec Trophy (Kategorie 1.2) und dann ab Donnerstag die Istrian Spring Trophy (2.2).
Die geht über vier Tage mit Prolog und drei Etappen. Der Abstecher ins Asphalt-Metier dient wie immer dem Formaufbau.
Miguel Martinez, Comeback. Die Rückkehr eines Olympiasiegers, das könnte ja eine aufregende Nachricht sein. Aber da es ja mindestens die Dritte des Miguel Martinez sein wird, wird die Aufmerksamkeit für „Mighty Mouse“, wie in seiner erfolgreichen Zeit wegen seiner geringen Körpergröße genannt wurde, erst steigen, wenn der Goldmedaillengewinner von 2000 denn Erfolge feiert.
Das hat bei den ersten beiden Anläufen der Rückkehr nicht geklappt. Einmal ging das mit einem italienisch basierten Felt-Team schief, bevor es überhaupt angefangen hatte. Dann geriet Martinez in private Turbulenzen und im Winter 2010/2011 hatte er auch ein Comeback geplant, das dann aber frühzeitig beendet wurde, weil ein Sponsor abgesprungen sei. So erzählte er das am Rande des Olympischen Rennens in London. Zuletzt habe er unter anderem als „Personal Coach“ in Malibu gearbeitet, erklärte er vor einem halben Jahr.
Das Team, von dem er unter Vertrag genommen wurde, heißt FRM Racing Team. So schreibt es die französische Radsport-Website velo101.com. Mit an Bord ist der Italiener Mirko Pirazzoli (39). An Erfahrung fehlt es in diesem Team nicht. Gemeinsam kommt das hoffnungsvolle Duo auf gesegnete 76 Jahre.
Sven Nys, Niels Albert, Mountainbike. Den Cross-Weltmeister wird man auch 2013 auf dem Mountainbike sehen. Allerdings stehen seine Einsätze im Cross-Country mehr im Zeichen der Vorbereitung auf die kommende Cross-Saison. Die Weltcups in Albstadt im Mai und im Val di Sole im Juni, die Belgische Meisterschaft und die Europameisterschaft in Bern, so berichtet mountainbike.be, habe er auf dem Plan. Dazwischen auch einige Straßenrennen.
In diesem Winter war Sven Nys in den Cross-Weltcup-Rennen im Finale meistens der Stärkste. Das erklärte sein Coach Paul van de Bosch mit den längeren MTB-Rennen, die für das größere Durchhalte-Vermögen gesorgt hätten.
Landsmann und Konkurrent Kevin Pauwels wird wohl nur belgische Rennen bestreiten und möglich seinen belgischen Meistertitel verteidigen.
Auch Ex-Weltmeister Niels Albert liebäugelt ein wenig mit dem Mountainbike. Vor allem im Blick auf die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Er spricht in einem Interview auf seiner Homepage davon, dass er möglicherweise im Sommer als Einstieg mal ein paar Rennen bestreiten werde.
Sven Nys traut seinem jüngeren Kollegen die Olympiaqualifikation zu, allerdings gibt er zu bedenken, dass man im Cross-Country die Abfahrten runter kommen müsse. Und alles mit einem geraden Lenker. Dafür braucht es Zeit, weiß er aus Erfahrung.