Olympia 2020: Kriterien veröffentlicht
Zwei deutsche Sportler haben die geforderten Normen bereits erfüllt
Der Deutsche Olympische Sportbund DOSB hat die MTB-Qualifikations-Kriterien für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio veröffentlicht. Der Zeitraum, in dem die Normerfüllung möglich ist, umfasst die zwei Jahre, in denen auch Punkte für die Nationen-Wertung gesammelt werden, startete also bereits Ende Mai 2018.
Aus verschiedenen Gründen hat es lange gedauert, ehe die Kriterien veröffentlicht wurden, die deutsche Cross-Country-Spezialisten erfüllen müssen, um für eine Nominierung zu den Olympischen Spielen in Tokio in Frage zu kommen.
Allerdings wussten die Sportler schon vorher Bescheid, dass die Periode mit dem Weltcup im italienischen Val di Sole im Juli 2018 begonnen hat. Und auch wie die Normen aussehen.
In der Elite ist die Vorgabe dieselbe wie schon für Rio 2016. Einmal Top-Ten im Weltcup, bzw. WM oder einmal Top Acht bei der EM bedeutet bei den Herren eine A-Norm. Die zweimal zu erfüllende B-Norm reicht von Platz elf bis 20 in Weltcup oder WM und neun bis 15 bei der EM. Es zählen aber nur Ergebnisse in den Cross-Country-Rennen.
Von männlichen U23-Fahrern ist im U23-Weltcup oder bei U23-WM ein erster oder zweiter Platz für die A-Norm gefordert. Platz drei bis fünf bedeutet eine B-Norm. Bei der U23-EM würde ein erster oder zweiter Platz eine B-Norm bedeuten.
Brandau und Eibl haben die Norm erfüllt
Aktuell hat Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) mit Platz 16 im französischen La Bresse einmal die B-Norm erfüllt*. Georg Egger (Lexware) hat ebenfalls einmal eine B-Norm abgeliefert, als er bei der EM in Glasgow Neunter wurde, genauso wie Ben Zwiehoff (Bergamont), der in Schottland 15. wurde.
Bei den Damen gibt es eine A-Norm für Platz eins bis acht bei Weltcup und WM, sowie Top-Fünf bei der EM. Eine B-Norm lässt sich erreichen, wenn man in WC oder WM Top 15 fährt oder bei der EM in die Top 12.
Die weibliche U23 hat dieselben Vorgaben wie die männliche.
Damit hat Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) viermal die A-Norm erfüllt (8. in Val di Sole, Fünfte bei der EM, Achte bei der WM und Siebte in Albstadt 2019).
U23-Meisterin Ronja Eibl (Corendon-Circus) hat mit ihren zweiten Plätzen in Albstadt und Nove Mesto zweimal die A-Norm erfüllt und überdies mit Rang drei in La Bresse auch schon einmal die B-Norm.
Auch Nina Benz (Conway Factory Racing) hat mit Platz vier in Albstadt eine B-Norm eingefahren.
Kampf um den zweiten Startplatz
Die Erfüllung einer persönlichen Norm kann aber schnell Schall und Rauch sein, wenn es keinen Startplatz gibt, bzw. zu wenige. Aktuell dürften die deutschen Herren als Achter nur einen Fahrer nach Tokio schicken. 252 Punkte fehlen auf die Tschechen, die als Siebte noch zwei Leute hinschicken dürfen.
Die deutschen Damen rangieren im Moment auf diesem siebten Platz, 190 Punkte vor den Südafrikanerinnen und nur 37 Punkte hinter den Ukrainerinnen.
Das Rennen um die Startplätze bleibt noch lange offen. Es geht bis in den Mai 2020 nach dem Weltcup in Nove Mesto, der gleichzeitig auch die letzte Chance zur Norm-Erfüllung ist.
Überhaupt gibt es 2020 nur noch diesen Weltcup und eine Woche zuvor die Europameisterschaften in Graz, um die Kriterien zu erfüllen.
*In einer ersten Version hieß es Fumic hätte die Norm erfüllt mit einem 19. Platz in Val di Sole. Doch der war im Short Track, der nicht zur Qualifikation heran gezogen wird.