Rothaus Bike Giro: David List gewinnt die erste Etappe

Dass ein hohes Tempo gefahren werden würde, das war an der nur knapp 22 Kilometer und 560 Höhenmeter kurzen Auftakt-Etappe des Rothaus Bike Giro zu erwarten. Aber dass mit David List (Lexware Mountainbike Team) einer der jüngeren Biker sich den ersten Sieg holen würde, überraschte einige – auch ihn selbst. „Ich bin super glücklich“, strahlte der 21-Jährige.

Bis zum letzten steilen Anstieg von Todtnauberg zum Stübenwasenkreuz blieb die Spitzengruppe, in der sich auch Lists Teamkollegen Brandl, Egger und Schwarzbauer sowie Vinzent Dorn (Centurion Vaude), Titelverteidiger Julian Schelb (Stop & Go Marderabwehr) und der Schweizer Marc Stutzmann (Texpa Simplon) befanden, eng zusammen.

Vinzent Dorn bestimmte von Beginn an und auch im Anstieg immer wieder das Tempo, doch auf den letzten Metern zog David List an ihm vorbei.  „Ich bin einfach mal vorne gefahren und hatte dann oben eine Lücke“, so List. „Dann war mir klar, das muss ich jetzt halten.“ In der Schotterabfahrt bis zur Biathlonarena am Notschrei konnte er seinen Vorsprung halten und siegte mit einer Zeit von 43:19 Minuten vor seinen

Teamkollegen Luca Schwarzbauer (+43:27) und Georg Egger (+43:28). Marc Stutzmann (Texpa-Simplon) kam als Vierter ins Ziel (+43:40), kurz vor Vinzent Dorn, der die drei im ruppigen Trail ziehen lassen musste und den Deutschen Meister Maximilian Brandl (Lexware, +43:41) im Sprint schlug.

Titelverteidiger Julian Schelb (Stop & Go Marderabwehr) zeigte sich als Siebter etwas enttäuscht, wusste aber auch, „dass die Cross-Country-Profis heute schnell fahren“. Er sieht den kommenden drei Marathonetappen zuversichtlich entgegen.

Lützelschwab’s Plan geht auf 

Im Rennen der Frauen siegte die Schweizerin Irina Lützelschwab (51:47) vor Leonie Daubermann (+0:14) und Vanessa Schmidt (+0:17). Lützelschwab, die eine Karriere als Schwimmerin hinter sich hat, zeigte sich sehr zufrieden. „Das Rennen war mega schnell von Anfang an“, sagte sie. „Aber ich konnte mein Tempo gut fahren und am Ende hat sich meine Strategie ausgezahlt.“

Leonie Daubermann (Stevens) führte das Rennen zuvor an. „Eigentlich wollte ich gar nicht so eine richtige Attacke fahren, aber dann hatte ich plötzliche eine große Lücke auf die anderen und fuhr gute zehn Minuten alleine.“ Die 20-Jährige wurde dann von Lützelschwab und Vanessa Schmidt (Specialized/training-mit-koepfchen.de) überholt, konnte aber stets im Sichtkontakt bleiben und am letzten Anstieg die Lücke auf Schmidt zufahren. Kurz vor der Zieleinfahrt im Biathlon-Stadion fuhr Daubermann an Schmidt vorbei und wurde Zweite. „Ich bin super zufrieden! Es ist mein erstes Etappenrennen, da wusste ich nicht so recht, was mich erwartet“, sagte Daubermann, die in den letzten Jahren mit vielen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte.

Adelheid Morath wurde Vierte (+52:05). „Die jungen Schnellen habens mir schwer gemacht heute“, sagte Morath lachend im Ziel. „Aber ich hatte großen Spaß und freue mich auf die kommenden Tage“. Die Italienerin Chiara Burato wurde Fünfte, Jasmin Rebmann vom RV Stegen Sechste. Antonia Daubermann kam auf Platz Sieben ins Ziel, knapp eine Minute vor Katrin Schwing, die Baden-Württembergische Landestrainerin des MTB-Nachwuchses.

Zu den Ergebnissen geht es hier.

Auf der zweiten Etappe stehen den Bikerinnen und Bikern 65 Kilometer und 2050 Höhenmeter bevor, die in zwei großen Runden – ebenfalls vom Notschrei startend – aufgeteilt sind. Am Samstag und Sonntag zieht der Rothaus Bike Giro dann weiter nach Grafenhausen.