Swiss Epic Stage #2: Tschechen Kristian Hynek und Martin Stosek siegen in Arosa
Nino Schurter und Lars Forster (Scott-SRAM) büßen 36 Sekunden ein, behalten aber die Gesamtführung. Ben Zwiehoff und Daniel Geismayr (Centurion Vaude) werden Dritte und schieben sich auf Position 2 im Gesamtklassement
Allen war klar: das Klassement der heutigen zweiten Etappe wird vor allem im letzten großen Anstieg von Chur hinauf in den Etappenort Arosa gemacht. Doch auch das gut 40 Kilometer lange Flachstück davor stellte sich als Herausforderung dar.
Am Ende waren die beiden Tschechen Kristian Hynek und Martin Stosek vom Future Cycling Northwave Team die Schnellsten. Sie benötigten für die 75 Kilometer von Laax nach Arosa mit seinen 2.600 Höhenmetern im Anstieg und 2.000 Höhenmetern Abfahrt 3:17:03 Stunden und waren damit 36 Sekunden schneller als die alten und auch weiterhin Gesamtführenden Nino Schurter und Lars Forster vom Team Scott-SRAM. Die Lokalmatadoren hatten bereits auf den ersten Kilometern von ihren Streckenkenntnissen und ihren technischen Fähigkeiten profitiert und in den ersten Singletrails einen kleinen Vorsprung zwischen sich und einer großen Verfolgergruppe gelegt. Mit den beiden dabei war ein Däne, der seinen tschechischen Partner schmählich hinter sich ließ und dafür folgerichtig (und vermutlich kalkuliert) mit 90 Minuten Zeitstrafe belegt wurde: Simon Andreassen, der ehemalige Junioren-Europa- und Weltmeister von 2014 und 2015 wollte sich nicht durch seinen Partner, den Olympiasieger von 2012 Jaroslav Kulhavy (Specialized) an die Kette legen lassen. Kulhavy laboriert an Rückenproblemen und erreichte später zusammen mit den Bulls Legends Alban Lakata und Karl Platt mit einem Rückstand von 22:42 min das Ziel in Arosa. Auch Platt leidet seit seinem Sturz vor einigen Tagen an Schmerzen in Rücken und Hüfte. Trotzdem kämpfte sich der Altmeister tapfer durch. „Bis zum Fuß des langen Anstiegs waren wir auch ganz gut dabei“, berichtete sein Teamkollege Lakata. „Da hatten wir noch die Hoffnung, dass es noch ein bisschen weiter nach vorne geht.“ Doch dann kamen die Schmerzen zurück und Platt musste „sein Tempo fahren.“
Doch zurück zur Spitze. Nach den ersten Singletrails war das Scott-SRAM-Team zunächst alleine unterwegs. „In der Fläche haben wir dann versucht uns zu schonen“, berichtete Schurter nach dem Rennen: „Wir sind nicht Vollgas gefahren und haben ein bisschen gewartet, bis die anderen uns einholen.“ Doch das dauerte fast bis zu Kilometer 40, obwohl hinten richtig Dampf gemacht wurde. Vor allem das bislang drittplatzierte Team Centurion-Vaude mit Ben Zwiehoff und Daniel Geismayr spannte sich immer wieder an die Spitze der noch großen Verfolgergruppe, nachdem sie „in den Trails erst gar nicht versucht hatten, den beiden [Schurter/Forster] hinterherzufahren. Wir haben auf unsere Stärken gesetzt.“ Als es dann nach Chur zum ersten Mal wieder richtig hoch ging, sprengten sie die Gruppe, zu der auch mittlerweile wieder die Ausreißer gehörten: „Wir haben das Tempo hochgehalten, um den anderen weh zu tun“, berichtete Zwiehoff. Ganz konnten sie ihre Taktik aber nicht umsetzen: „Im Gegensatz zu gestern sind wir am langen Anstieg nicht weggekommen. Die Nachführarbeit in der Fläche hat schon ganz schön Körner gekostet.“ Gemeinsam mit Scott-SRAM, dem Future Cycling Northwave Team mit Kristian Hynek und Martin Stosek und den Bulls Heroes Simon Stiebjahn und Urs Huber passierten sie die dritte Service Station in Thschiertschen 15 Kilometer vor dem Ziel und etwa in der Hälfte des langen Anstiegs hinauf nach Arosa. „Als es am Ende dann noch mal richtig steil hoch ging, konnten Hynek und Stosek durchziehen“, berichtete Zwiehoff: „Wir sind das nicht mitgegangen.“ Und auch Schurter lies die Tschechen ziehen: „Wir haben uns auf die Gesamtwertung konzentriert, Wenn wir super Beine gehabt hätten, dann wären wir mitgegangen. Aber die Tschechen hatten vom ersten Tag noch so viel Rückstand, dass wir uns auf Centurion-Vaude fokussiert haben.“ 7:25 Minuten betrug nach dem ersten Tag der Rückstand der Tschechen auf die führenden Schweizer. Davon nahmen Hynek/Stosek den Schweizern mit ihrem heutigen Sieg gerade einmal 36 Sekunden ab und rutschten in der Gesamtwertung auf Rang 4 vor, jetzt noch 6:49 Minuten hinter Schurter/Forster.
Zwiehoff und Geismayr passierten acht Sekunden hinter den Schweizern die Ziellinie. Vor allem der Österreicher im Dienst des oberschwäbischen Teams musste heute hart kämpfen: „Ich hatte heute nicht so einen guten Tag wie gestern“, räumte er später im Ziel ein und berichtete auch noch einem Sturz auf der ersten Etappe, bei dem er auf sein rechtes Bein gestürzt war: „Das habe ich heute deutlich gespürt.“ Und während sie gestern das Gefühl gehabt hatten, „am Berg keine Gegner zu haben, war es heute deutlich zäher.“ Überhaupt hat Geismayr den Eindruck, dass Etappenrennen immer schneller werden würden: „Sowohl bergauf als auch bergab. Deswegen passieren auch immer mehr Unfälle. Während früher mehr auf Sicherheit und Durchkommen gefahren wurde, kämpft man heute um jede Sekunde.“ Und in Richtung Hynek und Stosek ergänzte er anerkennend: „Die beiden waren heute richtig gut drauf, die sind echt gut gefahren.“ Ziemlich genau vier Minuten beträgt nun der Vorsprung von Zwiehoff/Geismayr auf den vierten Platz von Hynek/Stosek: „Das wird sicher noch spannend, noch ist alles offen.“ Das gilt natürlich auch nach vorne: gerade mal 1:33 Minuten trennen Centurion-Vaude nun vom Leader-Trikot.
Dazwischen liegt auf Platz 3 der Gesamtwertung noch das italienische Team Trek-Pirelli mit Fabian Rabensteiner und dem italienischen Marathon-Meister und Vizeweltmeister Samuele Porro. Sie verloren bereits früh den Anschluss, als Porro bei der Einfahrt in einen der ersten Singletrails von einem Konkurrenten „abgeschossen“ wurde und frontal gegen einen Felsen prallte. Ihm selbst passierte nichts, doch der Vorderreifen war aufgeschlitzt und mit einem lauten Schlag komplett platt. „Zum Glück war gleich unser drittes Team in der Nähe, das uns mit einem Vorderrad ausgeholfen hat“, berichtete Rabensteiner im Interview mit acrossthecountry.net. „Doch das Tempo war heute wahnsinnig hoch. Wir sind dann immer hinten gefahren und haben versucht, Anschluss zu halten. Während vorne Centurion-Vaude ziemlich Tempo gemacht hat, mussten wir hinten immer wieder Lücken zufahren. Besonders im Mittelteil haben wir dabei viel Energie verbraucht, die uns dann am Anstieg gefehlt hat.“ Dazu kam dann auch noch ein kleines technisches Problem. Mit rund 40 Sekunden Rückstand auf die Spitzengruppe gingen die Italiener in den letzten Anstieg, oben in Arosa waren es dann gut vier Minuten mehr, was den fünften Platz bedeutete. Diese vier Minuten (genau: 3:59 min) fehlen den Italienern nun als Gesamtdritte zum zweiten Platz im Gesamtklassement, 5:32 min zu den Führenden.
Etwas besser als gestern wollte es das Duo Markus Kaufmann und Andreas Seewald vom Team Texpa-Simplon machen und schon früh attackieren, um mit einem kleinen Vorsprung in die Singletrails zu gehen. „Wir wissen, dass wir in den Downhills immer etwas verlieren“, beschrieb Kaufmann die Taktik der Marathon-Spezialisten. Aber der Plan ging nicht auf. Vielmehr mussten sie sogar am Eingang zum Singletrail wegen eines kurzen Staus vom Rad. „Dann hat sich das Feld gleich extrem weit auseinander gezogen.“ Auf der Fläche fanden sie sich dann in einer Gruppe um Platz 12 mit den beiden italienischen Teams Scott Italy und Trek-Pirelli 2 wieder, „doch die wollten beiden keine Führungsarbeit machen“, ärgerte sich Kaufmann ein bisschen. Am Fuß des Anstiegs spielten Kaufmann und Seewald dann ihre Kletterqualitäten aus und kassierten Team um Team ein. In Arosa konnten sie dann immerhin als Sechste die Ziellinie überqueren, 7:01 min hinter Schurter/Forster und nur wenige Sekunden vor den Bulls Youngstern.
Die waren lange in der Spitzengruppe mit dabei, mussten aber am langen Schlussanstieg dem hohen Tempo Tribut zollen. „Bei einem kurzen Berg unmittelbar vor dem Schlussaufstieg bin ich über mein Limit gegangen“, berichtete Martin Frey von der zumindest etappenentscheidenden Situation. „Dafür musste ich dann auf den ersten Kilometern des langen Anstiegs büßen, ich war total am Ende.“ Er und sein Teampartner Simon Schneller mussten die Konkurrenz ziehen lassen, lediglich die Maloja Pushbikers Fabian Giger (SUI) und Jan Vastl (CZE) fuhren mit ihnen ein ähnliches Tempo. „Wir sind unser Tempo gefahren“, meinte Frey im Zielinterview und meinte dabei wohl eher sein eigenes Tempo. „Meine Beine waren heute wieder gut“, berichtete Schneller: „Wir haben uns solide nach oben gekämpft. Wir waren lange Teil der Spitzengruppe, wir können uns wirklich nicht beschweren.“ Im oberen Teil des Anstiegs kamen dann noch Kaufmann/Seewald von hinten und zogen rasch den den Youngsters vorbei. „Wir mussten unser Tempo weiterfahren, mehr war zu diesem Zeitpunkt einfach nicht möglich. Es mit Gewalt zu versuchen, hätte nichts gebracht, wir waren einfach am Limit.“
Ihre Teamkollegen, die Heroes Simon Stiebjahn und Urs Huber konnten den Kontakt zur Spitzengruppe länger halten, etwa bis zur Hälfte des Anstiegs. „Dann hat Urs ein paar Meter kassiert und wir hatten schnell eine Lücke, die wir nicht mehr schließen konnten“, berichtete Stiebjahn später. „Sonst wäre heute noch ein bisschen mehr drin gewesen“, meinte er vielleicht etwas übermütig, nachdem er am Vortag eher der limitierende Faktor gewesen war. „Mir ging’s heute deutlich besser, dadurch konnten wir auch am Berg diesmal viel länger dran bleiben.“ „Heute war Stiebi am Schluss einfach stärker“, musste Huber einräumen. Am Ende wurden sie Vierte, 2:46 min hinter den Tschechen, gesamt sind sie nun Fünfte, 10:59 min hinter Schurter/Forster und gut 5 Minuten hinter Rang 3: „Da kann schon noch was gehen“, ist Stiebjahn optimistisch.
Fast komplett durcheinander gewirbelt wurde das Gesamtklassement der Frauen auf dieser zweiten Etappe von Laax über Chur nach Arosa, was sicher auch an der vollständig anderen Streckencharakteristik lag, leider aber auch am Ausscheiden der jungen Schweizerin Sina Frei, die gestern bei einem Kuhrost unglücklich gestürzt war (wir berichteten). Frei stand zwar heute nochmal am Start, beendete das Rennen aber kurz nach dem Start, um sich für die anstehenden Cross-Country-Aufgaben zu regenerieren.
Worüber wir gestern versehentlich in der ersten Version des Rennberichts nicht berichtet hatten, war der hervorragende dritte Platz des jungen deutschen Duos Nina Benz und Kim Ames im Trikot des schweizerischen Teams jb Brunex Felt. Mitterweile haben wir die Informationen zu deren Rennen ergänzt und möchten uns an dieser Stelle nochmals herzlich für den Fauxpas entschuldigen.
Leider konnten die beiden heute nicht ganz an die Leistung des Vortags anknüpfen, den beiden fehlten die technischen Abfahrten des Vortags. Dafür musste vor allem Ames am Schlussanstieg hinauf nach Arosa heftig leiden: „Meine Beine wollten einfach nicht mehr schneller fahren, nach der dritten Verpflegungszone [etwa auf halber Höhe des Anstiegs] wurde es richtig hart“, berichtete die Saarländerin, sonst unterwegs für Herzlichst Zypern. „Eigentlich geht es mir sonst hinten raus immer besser“, meinte sie. Aber wie Texpa-Simplon wollten auch die beiden am Anfang als erste in die Singletrails gehen – allerdings wohl aus anderen Motiven: während Texpa-Simplon dann die schnelleren Teams hinter sich gewusst hätte, wären die jb Brunex Felt- Mädels den Konkurrentinnen wohl eher davon gefahren. „Das hat richtig Energie gekostet“, berichtete Ames später. Als es dann hinaus in die Fläche ging, musste sie sich hinter ihrer Teampartnerin einreihen: „Ich musste im Windschatten bleiben, vorne fahren ging gar nicht.“ Die Körner reichten noch bis zum Fuß das Anstiegs, „aber dann ging nicht mehr viel.“ Eine Zeit lang wurden sie von ihrem Partnerteam mit der Niederländerin Sophie von Berswordt-Wallrabe und der Schweizerin Jacqueline Scheeebeli unterstützt. Doch die waren am heutigen Tag stärker und fuhren bergauf dann ihr eigenes, schnelleres Tempo, während hinten Ames litt. „Am Berg kannst Du nicht viel machen außer gut zureden“, meinte Benz später. Sie selbst hatte sich „von Anfang an gut gefühlt. Ich musste mich heute nicht ultra quälen. Bei Etappenrennen kommen solche Phasen einfach vor“, nahm sie den Einbruch von Ames gelassen und schaut zuversichtlich in die Zukunft: „Heute konnten wir unsere Stärken einfach nicht ausspielen. Aber es kommen ja noch ein paar Etappen, bei denen uns das Profil wieder besser liegt.“ Am Ende kassierten die beiden als Tagessechste 15:20 Minuten auf das favorisierte Siegerduo Annika Langvad/Haley Batten vom Team Specialized, in der Gesamtwertung sind sie nun Fünfte, 24:46 min hinter Specialized, aber nur sechs Minuten trennen sie von Platz 3, den zur Zeit Ariane Lüthi und Alice Pirard (Andermatt Spur) belegen.
„Wir hatten heute wieder einen sehr guten Tag im Sattel“, strahlte dann denn auch Tagessiegerin Annika Langvad. Zwar hätten die Konkurrentinnen vom Team Centurion-Vaude/Radon wie gestern gleich am Anfang attackiert, doch diesmal nützte es ihnen nichts: Langvad und ihre US-amerikanische Partnerin Haley Batten gingen trotzdem als erste in die ersten SIngletrails, verfolgt von Nicole Koller, deren Partnerin ja schon am Start ausgestiegen war. „Wir hatten schnell eine kleine Lücke auf die anderen Teams.“ Sie seien dann ihr eigenes, hohes Tempo weitergefahren und waren immer wieder beeindruckt von der atemberaubenden Landschaft Graubündens: „Du kommst um eine Kurve und plötzlich liegt ein unglaubliches Panorama vor Dir“, berichtet Lanvad, die fast schon blind mit ihrer Partnerin interagiert: „Wir verstehen uns echt super. Wir wissen fast schon automatisch, wer wann am besten vorne fährt, ohne dass wir viel reden. In den Singletrails führt Haley, weil sie unglaublich schnell die besten Linien findet, in den Flachstücken war dann meist ich vorne und sie war in meinem Windschatten. Das hat auch heute wieder super geklappt.“ Für die 75 km Kilometer benötigten die beiden 4:11:17 Minuten, das wäre selbst bei den Männern noch Rang 34.
Zweite wurden heute die Deutsche Meisterin Elisabeth Brandau (Radon) mit ihrer Centurion-Vaude-Partnerin Stefanie Dohrn, denen der geringe Anteil an Abfahrten am heutigen zweiten Tag entgegen kam: „Vor allem bergauf lief es super“, zog Brandau eine positive Bilanz. „Wäre der Berg noch länger gewesen, hätten wir die Specalized-Fahrinnen vielleicht sogar noch eingeholt.“ Am Ende hatte das beste deutsche Duo 2:21 Minuten Rückstand und schob sich, auch begünstigt durch den Ausstieg von Sina Frei auf Platz 2 in der Gesamtwertung vor, wo sie nach der zweiten Etappe nun 15:23 Minuten Rückstand haben. Dabei hatten die beiden auch ein bisschen Glück. Als Brandau „Vollgas auf losem Schotter bergab“ voraus fuhr, erkannte sie ein Schild mit einem Abbiegepfeil zu spät und legte eine Vollbremsung hin. Dohrn an ihrem Hinterrad reagierte zu spät und ging zu Boden. „Ich bin zwar aufs Knie gefallen, zum Glück ist aber alles heil geblieben“, berichtete sie gegenüber acrossthecountry.net, als sie gerade auf der Massagebank lag. „Und um den Rest kümmert sich unser Phsyio Torsten Walter und sein Mitarbeiter.“ Überhaupt wollten die beiden das Tempo wie schon am Vortag hoch halten, auch auf der Ebene „haben wir richtig Dampf gemacht“, berichtete Brandau. Allerdings war das auch dringend nötig: immerhin hatten sie da schon einiges an Rückstand auf ihre Konkurrenz wie Ariane Lüthi mit ihrer Partnerin Alice Pirard (Andermatt-Spur) und die Maloja Pushbikers Linda Indergand (SUI) und mit ihrer tschechischen Partnerin Karla Stepanova angesammelt. Als sich eine kleine Gruppe gebildet hatte, blies sie zur Attacke: „Ich hatte keine Lust, sie alle zu ziehen. Als es dann eine kleine Wurzelpassage hoch ging, habe ich zu Steffi gesagt: „Jetzt pressen wir die Arschbacken zusammen und fahren denen davon.“ Die Attacke gelang. Bis hinauf ins Ziel nahmen sie den Pushbikern fast sechs Minuten ab, Andermatt-Spur sogar fast sieben.
Der morgigen Etappe über 50 Kilometer und entspannten 1.900 Höhenmeter sieht Brandau mit gemischten Gefühlen entgegen: „Die Etappe ist nicht ganz so lang, das ist fast schon ein bisschen Erholung. Schließlich haben wir schon zwei schwere Etappen in den beiden. Andererseits ist das auch nicht ganz optimal für uns, schließlich können wir unsere Stärken eher auf den langen Etappen und den langen Anstiegen ausspielen.“ Mit dem Hörnli-Trail erwartet die Fahrerinnen und Fahrer zudem einer der längsten Flow-Trails Europas.
Die langen Etappen sind auch die Stärke von der tschechischen Marathon-Vizemeisterin Karla Stepanova, der Partnerin von Linda Indergand im Team der Maloja Pushbiker. Und ihr kommt zugute, dass sie direkt aus einem Höhentrainingslager in Livigno kommt. „Gestern ist Karla die Berge förmlich hochgeflogen“, berichtete Linda Indergand, „während ich immer mehr eingegangen bin, je weiter weiter es hoch ging.“ Deswegen kassierten die beiden gestern auch fast 15 Minuten Rückstand auf das Specialized-Duo. „Heute gingen wir dann mit einem Vorsprung auf die Fläche, das war für Karla anstrengender als für mich.“ Doch bergauf musste Indergand dem hohen Tempo im Flachen Tribut zollen: „Ich bin dann am Berg wieder etwas eingegangen.“ Zwar mussten die beiden dann das deutsche Duo Brando/Dohrn passieren lassen, aber für den dritten Platz im Tagesklassement reichte es allemal.
Tagesergebnisse:
1. | Future Cycling Northwave | Kristian HYNEK | Martin STOŠEK | 3:17:03 | – |
2. | SCOTT-SRAM | Nino SCHURTER | Lars FORSTER | 3:17:39 | +36 |
3. | Centurion Vaude | Daniel GEISMAYR | Ben ZWIEHOFF | 3:17:47 | +44 |
4. | BULLS Heroes | Urs HUBER | Simon STIEBJAHN | 3:19:49 | +2:46 |
5. | Trek-Pirelli 1 | Fabian RABENSTEINER | Samuele PORRO | 3:21:52 | +4:49 |
6. | TEXPA-SIMPLON | Andreas SEEWALD | Markus KAUFMANN | 3:24:04 | +7:01 |
7. | BULLS Youngsters | Martin FREY | Simon SCHNELLER | 3:24:16 | +7:13 |
8. | Maloja Pushbikers | Fabian GIGER | Jan VASTL | 3:27:05 | +10:02 |
9. | SCOTT Italy | Juri RAGNOLI | Cristian COMINELLI | 3:27:51 | +10:48 |
10. | KTM Pro | Manuel PLIEM | David SCHÖGGL | 3:29:54 | +12:51 |
1. | 50 | Specialized – Racing | Annika LANGVAD | Haley BATTEN | 4:11:17 | – |
2. | 53 | Centurion-Vaude Radon | Stefanie DOHRN | Elisabeth BRANDAU | 4:13:38 | +2:21 |
3. | 56 | Maloja Pushbikers MTB | Linda INDERGAND | Karla STEPANOVA | 4:19:24 | +8:07 |
4. | 52 | Andermatt Spur | Ariane LÜTHI | Alice PIRARD | 4:20:19 | +9:02 |
5. | 64 | jb BRUNEX Felt Factory Team 2 | Sophie VON BERSWORDT-WALLRABE | Jacqueline SCHNEEBELI | 4:21:53 | +10:36 |
6. | 57 | jb Brunex Felt Factory Team | Nina BENZ | Kim AMES | 4:26:37 | +15:20 |
7. | 59 | Welsche | Charline FRAGNIÈRE | Chrystelle BAUMANN | 4:36:05 | +24:48 |
8. | 63 | Davos Klosters | Corina GANTENBEIN | Hielke ELFERINK | 4:38:54 | +27:37 |
9. | 66 | Scatta Ladies | Vera ADRIAN | Zina BARHOUMI | 4:47:15 | +35:58 |
Gesamtwertung und weitere Ergebnisse