SM Langendorf: Indergand und Wildhaber holen sich die Titel im Eliminator

150717_SUI_Langendorf_NCh_XCE_ceremony_IndergandL_WildhaberM_by_Kuestenbrueck
Das neue „Königs-Paar“ des Schweizer Sprints: Linda Indergand und Marcel Wildhaber ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

 

Marcel Wildhaber (Scott-Odlo) hat sich in Langendorf zum zweiten Mal nach 2013 den Schweizer Meistertitel im Eliminator Sprint geholt. In einem engen Finale bezwang er Patrick Lüthi (Pro Raiffeisen CCL) und Ralph Näf (BMC Racing). Bei den Damen schnappte sich Linda Indergand (Focus XC) ihren ersten Titel im Eliminator. Sie entthronte Weltmeisterin Kathrin Stirnemann (Haibike-Ötztal), die Silber gewann. Bronze holte Michelle Hediger (Giant Swiss).

 

Die erste Kurve war in der Herren-Konkurrenz bereits ein Knackpunkt. Lüthi, Näf und Wildhaber steuerte fast auf gleicher Höhe darauf zu. „Ich habe gebremst und damit war es eigentlich gelaufen. Ich konnte die beiden nicht mehr einholen“, erklärte Näf.

 

Auf der folgenden längeren Geraden, wollte Patrick Lüthi nicht im Wind fahren. „Ich habe Marcel passieren lassen“, so Lüthi.

„Er hat sich umgeschaut. Da bin ich vorbei und habe voll attackiert“, berichtete Wildhaber aus seiner Sicht. Als das Duo aus der Schluss-Kurve kam, da versuchte Patrick Lüthi aus dem Windschatten heraus noch mal alles, doch am Zielstrich fehlte ihm eine halbe Radlänge.

„Einerseits schade, anderseits bin ich froh über die Silbermedaille. Ich konnte zuletzt nicht viel trainieren und es ist mein bestes Resultat. Tip top“, meinte Lüthi, der 2013 schon einmal Dritter war.

Marcel Wildhaber feierte seinen zweiten Schweizer Meistertitel in dieser Disziplin. „Es ist natürlich schön, das Trikot zu haben. Es bleibt nur die Frage, wann ich es überhaupt mal tragen kann, nachdem es keinen Weltcup mehr gibt“, sagte Wildhaber.

Vierter wurde Severin Sägesser (Schmid Velosport).

Mitfavorit Sepp Freiburghaus (Thömus Racing) schied im Halbfinale aus. Er erwischte einen schlechten Start und dann hatte Dominic von Burg direkt vor ihm einen Reifenplatzer. „Ich musste erst mal um ihn herum fahren, dann war da ein zehn Meter großes Loch, das ich nicht mehr schließen konnte“, erklärte Freiburghaus, der das kleine Finale gewann und Fünfter wurde.

Damen: Freche Indergand bremst zuletzt

Bei den Damen konnte sich Linda Indergand durchsetzen. Die WM-Zweite von 2014 war „ein bisschen frecher“, wie Weltmeisterin Kathrin Stirnemann bemerkte. Die hatte den besseren Start, doch an einem Hindernis bremste Indergand später und ging vorbei.

„Wer zuerst bremst, verliert“, meinte Indergand lachend. „Ich wollte da als Erste durchkommen und habe einfach spät gebremst. Dann hieß es nur noch Vollgas. Ich habe nicht mehr zurück geschaut.“

Dass sie ihren ersten Schweizer Meistertitel in dieser Disziplin verbuchen konnte, sei sehr speziell, sagte Indergand. „Wenn man bei der Schweizer Meisterschaft die Weltmeisterin schlagen kann, ist das schon was Besonderes.“

 

Kathrin Stirnemann gratulierte fair. „Ich bin nicht so clever gefahren, aber Linda hat sich das verdient. Ich habe ja noch das WM-Jersey und das steht eh höher“, meinte auch sie mit einem Lachen.

Stirnemann hatte nach dem Weltcup in Lenzerheide noch zehn Tage lang Probleme mit ihrer Lunge, aber im Engadin dennoch gut trainieren können. „Ich bin ganz zuversichtlich für Sonntag und hoffe, dass ich um die Medaillen mitkämpfen kann.“

 

Michelle Hediger gewann das Duell mit Ramona Kupferschmied (Wheeler-iXS) um Bronze. An jenem Hindernis (siehe oben), einem Baumstamm, rutschte sie aus dem Pedal, doch Kupferschmid musste auch abbremsen.

„Ich konnte zuerst wieder beschleunigen und habe die entscheidenden Meter heraus geholt“, erklärte Hediger. „Die letzten Meter waren sehr hart, aber ich bin froh, dass es gereicht hat“, so Hediger, die 2014 beim letzten Weltcup-Sprint in Mèribel Fünfte gewesen war.

 

Medaillenkandidatin Ramona Forchini (Strüby-BiXS) musste schon vor dem Start die Segel streichen. Sie stürzte im Training und verletzte sich so, dass sie die Qualifikation nicht bestreiten konnte – und voraussichtlich auch am Sonntag auf die Teilnahme am U23-Rennen verzichten muss.

Ergebnisse

Französische Meisterschaften

Bei den Französischen Eliminator-Meisterschaften haben sich bereits am Donnerstag Perrine Clauzel (BH- Sr Suntour-KMC) und Titouan Perrin-Ganier (Fokus Rotor Ekoi). Während Clauzel vor Lucie Urruty (Creuse Scott Oxygene) und Clara Donneger (Focus Aveyron) ihren ersten Titel feierte, gelang Perrin-Ganier sein dritter Erfolg in Serie. Er gewann vor Anthony Pautonnier (Offroad-Rocky Mountain) und Kévin Miquel (Veloroc BMC).

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com