Sparkassen MTB-Festival: Überraschungs-Podest beim Stuttgarter Indoor-Sprint

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Gewinner des Eliminator Sprints in der Stuttgarter Schleyer-Halle: Lubomir Vojta ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Der Tscheche Lubomir Vojta (Dukla Brno) und Hannah Grobert (Focus XC) sind die ersten Sieger des Eliminator Sprints beim Sparkassen Mountainbike Festival in Stuttgart. Vojta siegte im Finale vor Junior David Horvath (Lexware Mountainbike Team) und Weltcup-Sieger Daniel Federspiel (Ötztal-Scott).
Bei den Damen gewann vor 4000 Zuschauern mit Hannah Grobert eine Juniorin vom jüngeren Jahrgang. Sie besiegte die Deutsche Meisterin Veronika Brüchle (Stevens) und mit Kim Riesterer (Lexware Junior Team) eine weitere Juniorin.

Der Strecke für den Indoor-Sprint in der Stuttgarter Schleyer-Halle war ziemlich startlastig. Wer als Erster in den ersten Anlieger ging, der war kaum noch von dieser Position zu verdrängen.
Für den ehemaligen Bahnspezialisten und dann BMX-Fahrer Lubomir Voita war das sicher kein Nachteil. Der Mann mit den dicken Oberschenkeln war auch mit der in Stuttgart benutzten Startgate-Technik vertraut und produzierte in jedem einer Finalläufe einen grandiosen Start.

So ging er auch im Finale gleich in Führung und gab diese nicht mehr ab. Christian Pfäffle (Lexware), der bis dato einen sehr starken Eindruck hinterlassen hatte, wurde in dieser ersten Kurve praktisch in die Zange genommen.
Teamkollege David Horvath kam im Anlieger von außen und Daniel Federspiel nahm die innere Linie.
„Ich musste abbremsen, mein Vorderrad rutschte weg und ich bin über den Lenker gegangen“, beschrieb Christian Pfäffle das Geschehen, das ihn um alle Chancen brachte.

David Horvath, der Runde um Runde starke Vorstellungen ablieferte, setzte sich an die zweite Position, geriet einmal noch kurz ins Straucheln, konnte den Angriff von Daniel Federspiel aber abwehren.
Lubomir Vojta geriet an erster Stelle nicht mehr in Gefahr und jubelte über seinen Sieg in Stuttgart.

„Das war ein sehr spezieller Sprint, hier in der Halle. Der Start war wichtig und dann durfte man keine Fehler machen. Großartig, dass die hier so was machen, mir hat das sehr gefallen“, so Vojta, der sich dieses Jahr auch mehrfach im Weltcup zeigen will.

Federspiel über Horvath: Gewaltig
David Horvath war die große Überraschung. „Krass“, meinte er zu seinem zweiten Platz – vor dem Europameister. „Dass ich so weit kommen kann, das hätte ich nicht gedacht. Als ich im Finale war, da hatte ich nichts mehr zu verlieren. Und dass so viel Fahrtechnik drin war, kam mir sehr entgegen“, so Horvath. „Ich wusste schon, dass ich sprinten kann, ich war ja letztes Jahr Sechster bei der DM.“

Daniel Federspiel lobte den Jungspund. „Gewaltig wie der gefahren ist“, so der Österreicher. Auf ihn sei die Strecke nicht zugeschnitten gewesen. „Da konnte man gar nie richtig auf Speed kommen, aber insgesamt war es eine gute Standortbestimmung für mich. Ich bin happy mit dem Ergebnis, die Vorbereitung auf den Weltcup passt“, so Federspiel.

Das kleine Finale ging an Georg Egger (Lexware), der seinen Teamkollegen, den Junior Lars Koch, Oliver Laudenberg (Merida-Schulte) und mit Luca Schwarzbauer noch einen Junior auf die nächsten Plätze verwies.
Schwarzbauer hatte den Final-Einzug gegen Federspiel vergeben, als er in einer Kurve wegrutschte.

Damen: Raketenstart von Hannah Grobert
Bei den Damen war die Verblüffung über die Reihenfolge auf dem Podium noch größer. Selbst bei der Siegerin. „Ich dachte, fahr’ ich halt mal einen Sprint.“ Hannah Grobert wusste gar nicht was sie sagen sollte. „Es war ja mein erster richtiger Sprint.“

Ihre Schwester Helen Grobert, die im Viertelfinale durch einen Defekt ausgeschieden war, stand daneben und nickte vielsagend. „Wenn wir Sprint-Training machen, ist sie meistens stärker.“
Nun ja Hannah Grobert fand ihren Sieg in der Hanns-Martin Schleyer-Halle „richtig geil“ und den Indoor-Event natürlich auch.

Sie legte, nicht nur im Finale, einen Raketenstart hin und brachte gleich ein paar Meter zwischen sich und Veronika Brüchle. Die Deutsche Sprint-Meisterin ärgerte sich ein wenig, dass sie „in der ersten Kurve nicht vorne“ war. „Danach war ich an den geeigneten Stellen immer zu weit weg, um angreifen zu können. Aber die Strecke war cool und es hat mega Spaß gemacht hier. Das Sprinten habe ich jedenfalls nicht verlernt“, sagte die 19-Jährige aus Sigmarszell.

Nadine Rieder nicht enttäuscht über Platz vier
Kim Riesterer ist so alt wie Hannah Grobert und wie sie sich in der Schleyer-Halle präsentierte, war wohl ebenfalls die Geburtsstunde eine Sprinterin. „Ich bin ja noch nie gesprintet. Das hat total Spaß gemacht“, strahlte die Schwarzwälderin, die Nadine Rieder (AMG-Rotwild) noch vom dritten Platz verdrängen konnte.

Die höher gewettete WM-Vierte Nadine Rieder zeigte sich nicht enttäuscht. „Wir hatten die letzten drei Tage Video-Dreh und Foto-Shooting, das habe ich heute schon gemerkt. Ich war nicht ausgeruht, so hat mir die Spritzigkeit gefehlt“, war die Erklärung. „Unter diesen Umständen bin ich schon zufrieden“, meinte sie.

Das kleine Finale ging an Lena Wehrle. Die Schwarzwälderin vom Lexware Junior Team wurde von ihrer Teamkollegin Kim Riesterer im Halbfinale aus dem Rennen geworfen, hielt sich dann aber im kleinen Finale schadlos.
Anke Schmid (Merida-Schulte) wurde Sechste vor Chiara Eberle (MHW-Cube) und Vanessa Kleih (Merida-Schulte).

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