Swiss Epic#4: Mit Hattrick ins Leader-Jersey

Adelheid Morath und Bettina Janas von vier auf eins – Stefanie Dohrn und Alice Pirard knapp dahinter

Die Freiburgerinnen Adelheid Morath und Bettina Janas haben beim Swiss Epic Graubünden mit ihrem dritten Etappensieg in Folge das orangene Führungstrikot übernommen. Die Tagesdritten Stefanie Dohrn und Alice Pirard liegen nach den 48 Kilometern mit Start und Ziel in Lenzerheide nur 13,4 Sekunden dahinter auf Rang zwei. Vier Teams haben vor der letzten Etappe noch die Chance auf den Gesamtsieg.

 

Nach dem bisherigen Verlauf des Swiss Epic hätte man mit so was kaum gerechnet. Adelheid Morath und Bettina Janas (KS Trek / Sportograf) hatten am ersten Tag als Fünfte noch 17:15 Minuten auf die Spitze verloren. Sie ließen zwei Etappensiege folgen und lagen vor der Freitagsetappe auf Position vier, 10:04 Minuten hinter Kathrin Stirnemann/Corina Gantenbein (Shimano S-Phyre girls) und 9:53 Minuten hinter Stefanie Dohrn und Alice Pirard (Centurion-Vaude).

Kathrin Stirnemann quälten Atemprobleme, so dass man Dohrn und Pirard zugetraut hatte, nach der vierten Etappe die Führung zu übernehmen.

Doch stattdessen sprangen Adelheid Morath und Bettina Janas von Position vier auf eins.

Im Anstieg auf und davon

Das  Duo musste diesmal keinen Rückstand aufholen, sondern lag bereits an der zweiten Zwischenzeit, am Ende des ersten langen Anstiegs bei Kilometer 18,5, an der Spitze, zehn Sekunden vor Ariane Lüthi und Samara Sheppard (Wielka Orkiestra Świątecznej Pomocy), sowie 15 Sekunden vor Alice Pirard und Stefanie Dohrn.

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Stefanie Dohrn und Alice Pirard liegen weiter prächtig im Rennen ©MuzikStation

Die Belgierin und die Frau aus Bergisch-Gladbach verloren bergab etwas den Anschluss, so dass die beiden Südbaderinnen gemeinsam mit der schweizerisch-neuseeländischen Paarung den zweiten langen Anstieg in Angriff nahmen.

Janas und Morath konnten den höheren Rhythmus gehen, wurden nach fünf Kilometern Kletterei mit 1:17 Minuten Vorsprung gemessen und bauten den Vorsprung nach kurzer Abfahrt und vier weiteren Kilometern Anstieg weiter aus.

Auf der anderen Seite, an der Alp Stätz betrug der Abstand schon fast drei Minuten, während Pirard und Dohrn da schon 9 Minuten Rückstand hatten.

Morath und Janas holten sich in Lenzerheide schließlich ihren dritten Etappensieg, 3:07 Minuten vor Ariane Lüthi und Samara Sheppard. Bis Stefanie Dohrn und Alice Pirard das Ziel erreichten, mussten sie 10:05 Minuten warten.

Adelheid Morath muss an den Brunnen

„Wir können nur unser Bestes geben und das haben wir heute getan. Heute ging es steil berghoch, das war gut für uns. Ich habe versucht das Tempo hoch zu halten“, meinte Adelheid Morath im Ziel. Nach dem ersten langen Anstieg ging sie als Erste in den Singletrail und fuhr einen kleinen Vorsprung heraus.

„Der Plan war, dass ich Betty mit Flaschen versorge. Dummerweise waren an der Station unsere Flaschen nicht gerichtet. Bettys haben sie dann noch gefunden, meine nicht. Also bin ich mit leerer Flasche weiter, ein bisschen im Leerlauf und Betty hat ihre Flasche im Downhill verloren. Zum Glück gibt es Brunnen. Ich habe angehalten und wir hatten dann zu trinken, aber natürlich keine Energie.“

Gemessen an den Resultaten der Beiden scheint Bettina Janas Tag für Tag stärker zu werden. Sie selbst empfindet das gar nicht so. „Ich fahre einfach meinen Rhythmus, relativ konstant würde ich sagen. Der erste Tag war halt leider eine Katastrophe, da ging’s mir echt schlecht. Musste mich acht oder neun Mal übergeben, konnte nix zu mir nehmen und der Magen hat rebelliert. Bin froh, dass ich mich davon so gut erholt habe“, erklärt Janas.

Kathrin Stirnemann kämpfte auch an diesem Tag wieder mit dem Luftholen. „Ja ich habe mühe mit Atmen. Die ersten beiden Tage waren super, da hab ich gar nichts gemerkt. Aber langsam wirds zäh. Ich bring einfach zu wenig Sauerstoff ins System und kann gar nicht am Limit fahren. Aber wir sind noch nicht total k.o. und werden es morgen noch mal aufs Neue versuchen“, erklärte Stirnemann.

Vier Teams innerhalb von zweieinhalb Minuten

Die Situation vor der letzten Etappe lässt für vier Teams noch alle Türen offen. Lüthi/Sheppard haben als Vierte 2:34 Minuten Rückstand auf Morath/Janas, die 13,4 Sekunden vor Pirard/Dohrn in Führung liegen. Dritte sind die bisherigen Leaderinnen Corina Gantenbein/Kathrin Stirnemann (+1:48).

Der letzte Tages-Abschnitt führt von Lenzerheide über 64 Kilometer zurück zum Ausgangspunkt Davos. Es geht erst mal bergauf, doch dann folgt eine 17 Kilometer lange Abfahrt bis zum Landwasser Viadukt. Dann folgt eine lange Kletterpartie, von unter 1000 Metern bis auf das Rinerhorn in 2106 Meter Höhe, ehe es dann steil bergab nach Davos geht.

 

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