Tokyo2020: Die Favoriten bei den Männern
Morgen früh um 8:00 Uhr MESZ starten die Männer – wer wird als erster die Ziellinie am Velodrome von Izu überqueren? Ein kurzer Überblick über die Favoriten
Der Brasilianer, der im vergangenen Jahr erstmals einen Weltcup gewann, könnte mit den klimatischen Bedingungen in Japan am besten zurecht kommen. Umgekehrt waren die kalten Bedingungen im Frühjahr eher ein Hemmschuh für den 32-Jährigen. Schafft es der ehemalige Marathon-Weltmeister, das zweite Radgold neben Richard Carapaz für Süd- und Mittelamerika zu holen?
Ondrej Cink (CZE)
Er ist die Nummer 5 der Welt, holte in Leogang und Les Gets jeweils den zweiten Platz. Er war schon in London 2012 und Rio 2016 dabei, in beiden Rennen wurde er 14. Schafft er vielleicht die große Überrachung?
Victor Koretzky (FRA)
2016 nahm der Franzose erstmals an den Olympischen Spielen teil. Damals wurde er Zehnter. Als Sieger von Albstadt und aktuell Zweiter der Weltrangliste gehört er sicher zum engeren Favoriten-Kreis, auch wenn den 26-Jährigen nicht allzu viele auf der Rechnung haben dürften.
Jordan Sarrou (FRA)
Der amtierende Weltmeister ist aktuell Nummer 4 der Weltrangliste. Über einen dritten Platz ist der 29-jährige Franzose im Weltcup über die olympische Distanz aber noch nie hinaus gekommen. Findet er die Form vom letzten Herbst auf der Halbinsel Izu wieder?
Max Brandl (GER)
Für den erst 24-jährigen Max Brandl sind es die ersten Olympischen Spiele. Im Weltcup hat es der ehemalige Deutsche Meister schon drei Mal in die Top 5 der Short Races geschafft, über die olympische Distanz bei den beiden Weltcups in Nove Mesto 2020 auf die Plätze 9 und 11. So weit vorne war schon lange kein Deutscher Mountainbiker mehr.
Manuel Fumic (GER)
Der 39-Jährige ist der älteste Sportler im Feld. Für den Schwaben mit kroatischen Wurzeln sind es seine fünften Spiele in seinem vermutlich letzten Rennsportjahr. Er kann mit Hitze umgehen und sich auf einzelne Rennen gezielt fokussieren. Zu einem Weltcup-Sieg oder einem Europa- oder Weltmeistertitel in der Elite-Klasse hat es in seiner langen Karriere nie gereicht. Gelingt ihm zum Karriere-Ende noch das „ganz große Ding“?
Tom Pidcock (GBR)
Dem Cross-Profi dürften die steilen Rampen liegen wie kaum einem anderen im Feld. Der Sieger vom Weltcup in Nove Mesto und amtierenden U23-Weltmeister zählt sicher zu den ganz großen Favoriten für eine Medaille. Dabei war seine OIympiateilnahme lange Zeit unsicher, weil Großbritannien nur über die U23-WM-Regel überhaupt einen MTB-Startplatz ergattern konnte.
Gerhard Kerschbaumer (ITA)
Der Südtiroler war 2012 in London schon mal 13., dann verschwand der U23-Weltmeister von 2013 etwas von der Bildfläche. 2018 meldete er sich mit dem Weltcupsieg in Andorra eindrucksvoll zurück
Mathieu van der Poel (NED)
Für viele wohl der Favorit schlechthin: Kraft, ausgezeichnete Radbeherrschung und eine unglaubliche Abgeklärtheit zeichnen den Niederländer aus. Zuletzt holte der 26-Jährige das Gelbe Trikot bei der Tour de France, ehe er ausstieg, um sich auf das olympische MTB-Rennen vorzubereiten. Sein letzter Sieg auf dem MTB datiert allerdings aus 2019, 2021 konnte er bislang nur zweimal den zweiten Platz im Weltcup belegen.
Filippo Colombo (SUI)
Filippo Colombo ist der Youngster im Team der Schweizer. Nach einem schweren Sturz mit Beckenbruch in Albstadt ist er gerade so wieder für die Olympischen Spiele fit geworden. Die Schweizer vertrauen ihm – schließlich hätten sie auch noch eine ganze Reihe anderer Alternativen gehabt. Aber reicht das für eine Medaille?
Mathias Flückiger (SUI)
Mathias Flückiger ist der Überflieger der Saison 2021, er hat bei den letzten beiden Weltcups vor den Olympischen Spielen sowohl das Short Race als auch das Cross Country gewonnen. Er ist der Weltcup- und Weltranglisten-Führende und Schweizermeister. Wer will ihn bei seinen zweiten Olympischen Spielen stoppen?
Nino Schurter (SUI)
Nino Schurter ist der Einzige im Feld der 38, der schon olympisches Gold gewonnen hat. Doch seit einigen Monaten ist Sand im Getriebe des 35-Jährigen. In den vergangenen beiden Jahren konnte lediglich den Sieg bei der Europameisterschaft verbuchen, trotzdem ist er noch Nummer 3 der Weltrangliste. Für Schurter sind es mittlerweile die vierten Olympischen Spiele seit 2008 in Peking. Wie Sabine Spitz hat auch er bereits einen vollständigen Medaillensatz zuhause.
Max Foidl (AUT)
Der Vertreter Österreichs dürfte kaum um Medaillen mitfahren können: seine bislang beste Weltcup-Platzierung war der 20. Platz in Nove Mesto im vergangenen Jahr. Das hat für die Qualifikation des 25-Jährigen Tirolers gereicht, für Medaillen aber wohl eher nicht.