Trans-Zollernalb: Bauer gewinnt Schlussetappe – Kaufmann Gesamtsieger
Lexware-Rothaus Biker Markus Bauer hat bei der Sparkasse TRANS Zollernalb die letzte Etappe von Albstadt nach Hechingen gewonnen. Im Sprint der beiden Ausreißer schlug er Torsten Marx (Black Tusk) in dessen Heimatstadt um eine halbe Radlänge. Dritter wurde Robert Mennen (Topeak-Ergon) 2:11 zurück. Markus Kaufmann (Centurion-Vaude) kam mit 2:16 Minuten Rückstand als Sechster ins Ziel und sicherte sich den Sieg in der Gesamtwertung vor Matthias Leisling (Black Tusk) und Hannes Genze (Centurion-Vaude).
Bei den Damen machte Esther Süss (Wheeler-iXS) den Hattrick perfekt und siegte mit 43 Sekunden Vorsprung auf Silke Schmidt (Herzlichst Zypern), die zum dritten Mal Zweite wurde. Elisabeth Brandau (EBE-Racing) holte sich 7:54 Minuten zurück den dritten Podestplatz, konnte aber die Tages-Vierte Jana Zieschank (Best Bike Parts) nicht mehr vom dritten Gesamtrang verdrängen.
Eine halbe Radlänge fehlte dem Hechinger Torsten Marx zu seinem Heimsieg. Auf dem Schlossplatz war Markus Bauer einen Tick schneller als der 38-Jährige, wäre die Zielgerade aber zehn Meter länger gewesen, dann….
So aber raubte der 24-Jährige seinem Fluchtgenossen den erhofften Sieg.
Marx hatte gemeinsam mit Matthias Pfrommer gleich am ersten Anstieg aus Albstadt-Ebingen heraus angegriffen. Nachdem er am Samstag durch Defekt viel Zeit verloren hatte, ließen ihn die Spitzenfahrer gewähren. Christian Kreuchler, Matthias Bettinger und Markus Bauer leisteten dem Duo Gesellschaft.
Schon bei der ersten Sprint-Wertung in Straßberg bei Kilometer 14,6 wurden für das Quintett zwei Minuten Vorsprung gemessen. Pfrommer gewann dort vor Bauer und Bettinger.
Beim zweiten Bonus-Sprint (km 36,4) in Tailfingen lag Bauer vor Marx und Bettinger, Pfrommer war bereits zurück gefallen und der Vorsprung auf die Favoriten betrug bereits drei Minuten.
Kreuchler, dem seine Konkurrenten am Berg eine starke Leistung bescheinigten, fiel durch einen Defekt zurück. Zuvor hatte schon Matthias Bettinger das gleiche Schicksal ereilt.
So kurbelten Torsten Marx und Markus Bauer alleine in Richtung Hechingen. „Ich habe zum Schluss furchtbare Krämpfe bekommen und habe gehofft, dass Markus das nicht bemerkt“, erzählte Marx im Ziel.
Bauer aber registrierte zumindest, dass der Lokalmatador „schwächer“ wurde. Das Risiko schon vor dem Schluss-Anstieg zum Schlossplatz in Hechingen hinauf anzugreifen ging er aber nicht ein. „Ich war mir sicher, dass ich im Sprint der Stärkere bin“, erklärte Bauer.
Marx ging als Erster in den Berg hinein, doch rund 200 Meter vor dem Ziel ging Bauer vorbei. Marx an seinem Hinterrad, versuchte auf der kurzen Zielgerade nochmal vorbei zu gehen, aber trotz der begeistert anfeuernden Kulisse reichte es nicht.
„Zehn Meter weiter, dann hätte es vermutlich gereicht“, meinte Marx, der im ersten Moment natürlich enttäuscht war. „Aber mein Ziel das Podium habe ich erreicht. Insofern ist der Tag ganz gut für uns gelaufen“, meinte er auch im Blick auf Teamgenosse Matthias Leisling, der sich als Tagesvierter den zweiten Gesamtrang sicherte.
„Tut mir leid für Torsten“, waren die ersten Worte von Bauer. „Für mich ist es heute perfekt gelaufen. Es war natürlich ein Vorteil, dass ich meinen Teamkollegen Matthias Bettinger in der Spitzengruppe hatte.“
Markus Kaufmann hat alles Kontrolle
Im Kampf um die Gesamtwertung blieb alles lange Zeit ruhig. Bis dann Robert Mennen am Hohenzollern eine harte Attacke setzte, um seine Chance für einen Platz auf dem Gesamtpodium zu suchen.
Markus Kaufmann und Matthias Leisling konnten ihm folgen. Hannes Genze wurde zwar abgehängt, konnte aber mit dem Vierten Kristian Hynek und mit Tim Böhme die Verfolgung organisieren.
„Vor Hechingen haben wir sie dann vor uns gesehen. Dann wusste ich, dass ich nur noch den Anstieg hoch sprinten musste, dann würde es für mich reichen“, erklärte Genze, der noch 16 Sekunden Vorsprung auf Mennen rettete.
Markus Kaufmanns Gesamtsieg blieb ungefährdet. Der Deutsche Marathon-Meister musste auf der letzten Etappe „nur noch kontrollieren“, wie er sagte. „Nach dem Freitag hätte ich nicht gedacht, dass ich hier noch gewinnen kann. Aber ab Samstag ging es mir sehr gut und ich freue mich riesig über diesen Erfolg“, meinte Markus Kaufmann.
Matthias Leisling zeigte sich „glücklich“ über seinen zweiten Gesamtrang. „Ich habe versucht für Teamkollege Torsten Marx ein bisschen zu bremsen. Ich bin hochzufrieden mit den drei Tagen“, strahlte Leisling.
Robert Mennen, der am Samstag durch Defekt-Pech die Chance auf den Gesamtsieg eingebüßt hatte, sprintete aus der Verfolgergruppe noch auf Rang drei. „Ich wollte mich nicht einfach so geschlagen geben, obwohl ich wusste, dass es auf dieser Etappe schwer sein würde anzugreifen. Aber der dritte Platz heute ist ein versöhnlicher Abschluss. Mit meiner Form bin ich sehr zufrieden“, meinte Robert Mennen.
Esther Süss mit Schwierigkeiten aber ohne Probleme
Bei den Damen war Esther Süss ungefährdet, obwohl sie im Ziel doch von Schwierigkeiten berichtete. „An der zweiten Sprint-Wertung hat mich eine Wespe in die Lippe gestochen und einen Kilometer vor dem Ziel hatte ich einen Kettenklemmer“, erzählte die Schweizerin nach ihrem Hattrick.
Allerdings hatte sie da schon so viel Vorsprung, dass weder ihr dritter Tagessieg und schon gar nicht ihr Gesamtsieg.
„Es hat Spaß gemacht“, meinte Süss. „Von der Gegend sieht man ja nicht so viel weil man in der Gruppe immer so aufpassen muss, aber der Blick auf die Burg Hohenzollern ist schon beeindruckend.“
Silke Schmidt, die während der drei Tage noch an einem Infekt laborierte, war mit ihrem zweiten Rang sehr zufrieden. „Ich wusste, dass ich nicht in top Verfassung bin. Deshalb passt das so, auch wenn ich gerne eine Etappe gewonnen hätte“, so Schmidt, die zum dritten Mal Tageszweite wurde.
Elisabeth Brandau holte sich den dritten Tagesrang. „Ich wollte hier noch mal auf dem Podium stehen und konnte mich zum Schluss absetzen. Aber ich fühle mich nicht besonders frisch“, erklärte Brandau.
Sie Jana Zieschank auf Rang vier, konnte deren dritten Gesamtrang aber nicht mehr gefährden. „Ich habe gestern alles gegeben und wollte heute nur ohne Defekt und Sturz durchkommen. Vier Kilometer vor dem Ziel habe ich mich kurz verfahren und dann war Lisa weg. Aber ich bin super happy mit dem dritten Gesamtrang“, sagte die Allgäuerin.