UCI führt e-Bike-Weltmeisterschaften ein

Bereits 2019 sollen in Mont Sainte Anne Regenbogen-Jerseys vergeben werden

Der Radsport-Weltverband UCI hat am Rande der Straßen-Weltmeisterschaften in Innsbruck die Integration von gleich drei „Besonderheiten“ in das Mountainbike-Regelwerk verkündet. Es geht um Snow-Bike, um Pump Track und um, das war fast abzusehen: e-Mountainbikes. Die sollen sogar schon 2019 im kanadischen Mont Sainte Anne in die Weltmeisterschaften integriert werden.

 

Die Bekanntgabe der Neuerungen taucht als kleiner Absatz in einer Pressemeldung der UCI auf, in der es vor allem um die Neugestaltung und Weiterentwicklung des (professionellen) Frauen-Radsports auf der Straße geht und um die Rolle der Frauen im Radsport im Sinne der Gleichberechtigung allgemein.

Snow Bike-Rennen, wie das Festival in der Schweiz, gibt es noch nicht übermäßig viel und auch Pump Track-Wettbewerbe sind keine Massenbewegung. Umso mehr die Mountainbikes mit elektrischer Unterstützung.

Mit dem Boom der e-Bikes griffen in den vergangenen Jahren Veranstalter diese Entwicklung auf und boten, meistens bei Marathon-Events, extra e-Bike-Wertungen an, inoffizielle Deutsche Meisterschaften ausgeschrieben und ausgetragen, zum Beispiel schon 2014 in Bad Säckingen als der damalige Junior Max Brandl als Erster die Ziellinie überquerte. Oder eine WM 2015 beim Dolomiti Superbike, als Yves Ketterer gewann.

Nur eine Frage der Zeit

Doch die Teilnehmer-Zahlen blieben dürftig, so dass nur wenige Veranstalter das über mehrere Jahre im Programm ließen. Zumal man die e-Biker auch nicht einfach nur mitfahren lassen kann. Sie können mit ihren unterschiedlichen Geschwindigkeiten Rennen beeinflussen und stellen unter Umständen ein Sicherheits-Risiko dar.

Weil das e-Bike-Segment aktuell der am rasantesten wachsende Teil Fahrrad-Markt ist, gibt es natürlich Interesse seitens der Verbände die e-Biker zu integrieren. Sicherlich auch weil die Industrie genau dort im Moment am meisten investiert und Marketing-Budgets aus dem MTB-Sport dahin verlagert hat. Daher war es nur eine Frage der Zeit, wann die Verbände reagieren.

Jetzt also hat die UCI e-Bikes offiziell ins Radsport-Reglement aufgenommen und im gleichen Atemzug bekannt gegeben, dass 2019 die ersten offiziellen Weltmeister in dieser Disziplin gekürt werden. Und zwar im kanadischen Mont Sainte Anne, wo nächstes Jahr zum dritten Mal nach 1998 und 2010 die MTB-Weltmeisterschaften stattfinden.

Art der Umsetzung noch nicht bekannt

Wie genau das von statten geht und wer da fahren darf, darüber ist noch nichts bekannt. Eine Rennsport-Szene in dieser Disziplin gibt es ja noch nicht. Gut, Julien Absalon ist nach seinem Karriere-Ende kurz mal Französischer Meister auf dem Bike geworden, aber ob er da antreten würde, das ist eine andere Frage.

Beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat man bisher „null Info darüber wie das aussehen soll“, sagt Falk Putzke, Leistungssport-Referent beim BDR. Aber man hat schon einen Work Shop durchgeführt und beim deutschen Verband steht auch eine offiziellen Deutsche Meisterschaft 2019 zur Debatte.

Im Rahmen des Roc d’Azur soll im Oktober auch ein e-Bike-Wettbewerb stattfinden, das allerdings eher im Enduro-Format.

Ob e-Bikes als Wettkampfgerät angenommen werden, bleibt allerdings erst mal offen. Offizielle Disziplin hin oder her. Eine echte Rennsport-Szene könnte sich durchaus bilden, wenn ein Meisterjersey winkt. Allerdings besteht auch die Gefahr, dass die Mountainbike-Szene noch mehr zersplittert. Siehe Enduro. Siehe Eliminator.

Man wird sehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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