Weltcup Les Gets: Eine aus Fünfzehn

Damen: Elisabeth Brandau braucht einen guten Start

Im französischen Les Gets geht es für die Cross-Country-Spezialisten am Freitag und am Sonntag in die nächste Weltcup-Runde. Bei den Damen standen bisher elf verschiedene Fahrerinnen auf dem Podium und auch an diesem Wochenende könnten sich unter veränderten Bedingungen die Kräfte erneut verschieben und diesmal vielleicht sogar Elisabeth Brandau eine bedeutende Rolle spielen.

 

„Ich bin natürlich unverschämt voreingenommen, aber ich denke nicht, dass es eine aufregendere Radsport-Disziplin gibt als die Frauen-Weltcup-Mountainbikerennen.“ Das twitterte Simon Burney, MTB-Verantwortlicher der UCI nach dem vergangenen Wochenende.

Die Damen liefern schon seit längerer Zeit immer wieder außergewöhnlich spannenden Sport, meist auch mit einem Schuss Dramatik. Man denke nur an das Finale 2018 in La Bresse.

Die Podiums-Besetzung von Nove Mesto wurde in Andorra komplett ausgetauscht. Insgesamt standen in drei Rennen elf verschiedene Frauen auf dem fünfköpfigen Weltcup-Podium. Wie sagte Anne Terpstra (Ghost Factory Racing) im Interview: 15 Frauen können theoretisch gewinnen. Eine wird’s machen. Die Frage ist nur welche?

Aktuell fehlt noch Annika Langvad (Specialized Racing) auf dieser Spielwiese. Sie wird wohl in Les Gets beim Team sein, kann aber wegen ihrer Verletzung noch nicht wieder mitmischen.

Im Vergleich zum Vorjahr fehlt auch Emily Batty (Trek Factory Racing) in den vorderen Reihen. Die Kanadierin kommt dieses Jahr noch nicht in Schwung und fährt im Cross-Country im Vergleich zu 2018 hinterher. Der neunte Platz im Short Track in Andorra schien ein Lichtblick, doch dann wurde sie im Cross-Country doch wieder nur 25.

Ferrand Prevot hat „mit dem Feuer gespielt“

Für Les Gets was zu prognostizieren, fällt schwer. Sicherlich könnte der 14. Weltcupsieg von Jolanda Neff (Trek Factory Racing) Wirklichkeit werden, aber auf einer technisch nicht besonders anspruchsvollen Strecke auch der Vierte von Yana Belomoina (CST Sandd Bafang).

Pauline Ferrand Prevot (Canyon Factory Racing) bekannte die in einem Post, dass ihr nach drei Runden der Strom ausging. „Ich habe sofort verstanden, dass ich meinen Körper nicht in der richtigen Art aufgeladen habe“, schreibt sie und dann in aller Offenheit: „Um ehrlich zu sein, ich wollte vor Andorra ein paar Kilos weg haben, weil ich weiß, dass die Anstiege super hart sind. Und ich habe ein bisschen mit dem Feuer gespielt, die letzten Wochen.“ Ob sich das binnen fünf Tagen korrigieren lässt?

Es wäre indes keine Überraschung, wenn die Gesamtführende Kate Courtney (Scott-Sram) wieder eine gute Rolle spielen würde.

Elisabeth Brandau: Vielleicht einfach mal was probieren?

Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) bräuchte eigentlich nur einen guten Start, dann wäre für die Schönaicherin vieles möglich. Oder anders gesagt: mehr als der gute zehnte Rang, der im Bikepark Vallnord noch heraus sprang.

„Das Training ging ganz gut und die Strecke könnte mir liegen“, sagt Brandau. Die Wahl des Bikes treibt sie noch um. „Auf dem Fully fühle ich mich ganz wohl, aber auf der Strecke könnte man auch Hardtail fahren“, meint sie. Anderseits gibt es einige holprige Wiesenpassagen, auf denen man mit dem Fully Kraft sparen kann.

In Andorra sei es sicher nicht falsch gewesen, nicht zu überziehen, meinte Brandau im Rückblick. Aber sie bekannte auch, dass sie in der Startphase etwas zurückgezogen habe. „Vielleicht sollte ich das in Les Gets einfach mal anders probieren.“ Zu verlieren hat sie jedenfalls nichts.

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Adelheid Morath, Sophie von Berswordt und Elisabeth Brandau ©Traian Olinici

Adelheid Morath (KS Trek) muss ihre Form langsam aufbauen. „Mir fehlt Training, Rennen und vor allem Selbstvertrauen“, sagt Morath. Wenn es diesmal in die Top 25 gehen würde, wäre das für sie schon der nächste wichtige Schritt.

Nadine Rieder (Rotwild Factory Team) hofft, dass bei ihr in Les Gets der Knoten platzt. Seit der DM vor drei Wochen fühlt sie sich nicht so gut wie im Frühjahr.

Und Hanna Klein (Scott-Sparkasse) wartet auf ein Rennen, in dem sich ihr nichts in den Weg stellt. Keine andere Fahrerin und kein Defekt oder ähnliches.

 

U23: Starke deutsche Formation will an Andorra anknüpfen

In Andorra haben sich im Lager des BDR die Hoffnungen erfüllt, die man mit dem U23-Rennen der Damen verbunden hat.

Ronja Eibl (Corendon-Circus) feierte ihren ersten Weltcupsieg, Nina Benz (Conway Factory Racing) wurde auf einem geliehenen Bike Achte und Antonia Daubermann (Stevens Global Fine Art) fuhr auf den elften Rang. Neben Kim Ames (Herzlichst Zypern) sind in Les Gets auch Felicitas Geiger (Superior XC) und Lia Schrievers (German Technology Racing) wieder mit dabei.

Und dann gibt auch Franziska Koch (Watersley R&D) ihr Debüt im U23-Weltcup. „Meine Motivation ist die Freude am Mountainbiken und ich wollte einfach mal Weltcup-Luft schnuppern“, erklärt Koch, die jüngst nach Rang vier bei der U23-DM auf dem Mountainbike auch Vierte bei der Straßen-DM der Elite wurde.

 

Zeitplan Les Gets:

Freitag, 12.07.

17:30 Uhr Short Track Damen

18:15 Uhr Short Track Herren

 

Samstag, 13.07.

09:45 Uhr Downhill Juniorinnen

10:15 Uhr Downhill Junioren

12:30 Uhr Downhill Damen

13:30 Uhr Downhill Herren

 

Sonntag, 14.07.

08:30 Uhr Cross-Country U23 Damen

10:15 Uhr Cross-Country U23 Herren

12:20 Uhr Cross-Country Damen

14:50 Uhr Cross-Country Herren

 

 

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