Weltcup Nove Mesto: Chloe Woodruff überrascht sie alle

Erster Weltcupsieg für die US-Amerikanerin – Nadine Rieder auf Rang sieben

Zum Auftakt des Weltcup-Wochenendes im tschechischen Nove Mesto hat überraschend die US-Amerikanerin Chloe Woodruff den Short Track-Wettbewerb gewonnen. Sie überrumptelte die höher eingeschätzte Konkurrenz und gewann nach 9,9 Kilometern vor der Britin Annie Last und Jolanda Neff. Noch besser als in Albstadt verkaufte sich Nadine Rieder, die sich als Siebte für Sonntag die erste Startreihe sichern konnte.

 

So was musste im Short Track ja irgendwann mal kommen. Eine fulminante Attacke, früher als man bei den Spitzenfahrerinnen damit rechnet und schon ist es passiert. Man braucht natürlich die Beine, die Chloe Woodruff an diesem Tag hatte. „Ich wusste, das ist meine größte Chance“, erklärte Woodruff ihre Taktik.

Auf der Zielgeraden der sechsten Runde griff sie aus der Spitzengruppe heraus an und niemand folgte ihr.

Rasch wuchs ihr Vorsprung auf 10 Sekunden an und bei drei verbleibenden Runden war der Kraftakt auch kalkulierbar.

Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) hatte nach einer schlechten ersten Runde bis zu Runde drei benötigt, ehe sie sich in den vorderen Reihen zeigen konnte. Dagegen kam Nadine Rieder (Rotwild Factory Racing) aus der letzten Reihe relativ schnell nach vorne und übernahm in der dritten Runde sogar die Führung.

„Sonst halte ich mich ja immer zurück, das zumindest kann ich mir heute nicht vorwerfen“, meinte sie später mit einem Lächeln. „Eigentlich wollte ich mich in den Top Fünf aufhalten, aber das Tempo hat gepasst und ich dachte, egal, probier’s einfach mal.“

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Die Attacke: Chloe Woodruff auf dem Weg zu ihrem ersten Weltcupsieg ©Traian Olinici

In der fünften Runde sah man dann Elisabeth Brandau ganz vorne, Nadine Rieder dahinter, doch dann folgte Woodruffs Attacke.„Das wäre eigentlich auch meine Methode“, meinte Brandau hinterher. „Aber mir wären sie vermutlich hinterher gefahren.“

Allerdings seien die Beine „nicht ganz so gut“ gewesen und die vielen Antritte auf der Runde kommen ihr nicht so entgegen. Brandau hatte auch Probleme sich in Positionskämpfen zu behaupten. In der Schlussrunde war dann der Weg nicht frei im Anstieg Boden gut zu machen. „Es ärgert mich ein wenig“, bekannte die Deutsche Meisterin.

Auf der Zielgeraden war sie dann zu weit weg, um noch in den Podiums-Sprint zu kommen. Mit zwölf Sekunden Rückstand belegte sie Rang 13 und steht damit am Sonntag in Startreihe zwei.

Nadine Rieder verdient sich Reihe eins

Nadine Rieder aber verdiente sich mit ihrem couragierten Auftritt als Siebte (+0:11) durch ihren mutigen Auftritt erstmals die erste Startreihe und hat den ersten Baustein für ein erfolgreiches Wochenende gesetzt.

„Am Ende habe ich noch zwei, drei Positionen verloren, aber ich bin sehr zufrieden“, meinte die Allgäuerin.

Im Kampf um die weiteren Podestplätze überraschte Annie Last die höher gewetteten Jolanda Neff und Kate Courtney (4.). Neff zeigte sich aber dennoch „happy“ über ihren erneuten Podest-Platz.

Adelheid Morath (KS Trek Racing) ging aus der letzten Startreihe ins Rennen und kam nie wirklich nach vorne. „Ich bin einfach nicht bei hundert Prozent“, schüttelte sie im Ziel den Kopf. „Es war gut das Short Track zu probieren, aber ich komme einfach nicht in Tritt.“ Sie rollte als 34. ins Ziel (+1:08).

Ergebnisse

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