Weltcup Nove Mesto: Weltmeisterin Kate Courtney feiert dritten Sieg

Anne Tauber vergibt ihre Chance auf den Weltcupsieg – Brandau nach Defekt 24.

Nach Short Track und Cross-Country in Albstadt hat Weltmeisterin Kate Courtney im tschechischen Nove Mesto ihren dritten Weltcupsieg gefeiert. Die US-Amerikanerin siegte in der Cross-Country-Disziplin in 1:27:31 Stunden mit 36 Sekunden Vorsprung auf die Australierin Rebecca McConnell und 42 Sekunden vor der Kanadierin Haley Smith. Die Deutsche Meisterin Elisabeth Brandau belegt nach einem Reifendefekt am Ende Platz 24 (+5:05).

 

Brandau hätte an diesem Tag im Biathlon-Stadion von Nove Mesto eine sehr gute Rolle spielen können, doch in Runde drei von sieben schlitzte es ihr in einer künstlich angelegten Felspassage, dem „Rock’n Roll“ das Hinterrad auf.

Zu diesem Zeitpunkt war sie gerade am Ende der dreiköpfigen Verfolgergruppe zwischen Position drei und fünf angekommen, zehn Meter vor ihr fuhr die spätere Siegerin Kate Courtney, die kurz zuvor auch einen Reifendefekt behoben hatte, dabei aber längst nicht so viel Zeit verlor wie Brandau.

Die Schönaicherin verlor rund drei Minuten und war nicht mehr in den besten 30 zu finden. Sie kämpfte zwar verbissen, doch mehr als dieser 24. Platz war nicht mehr drin, musste sie sich doch vielen Überholvorgängen stellen.

Elisabeth Brandau ©Traian Olinici
Elisabeth Brandau ©Traian Olinici

„Es ärgert mich, heute wäre einiges drin gewesen“, meinte Brandau. „Ich bin zum ersten Mal mit einem Fully gefahren, das war ungewohnt und ich wusste noch nicht so genau, wo ich in den Wurzelpassagen das Gewicht hinbringen muss. So musste ich einige Male absteigen, aber es lief trotzdem gut.“

Morath gesundheitlich angeschlagen

In der vorletzten Runde schloss sie zur Freiburgerin Adelheid Morath auf die, gesundheitlich angeschlagen, ein überraschend gutes Rennen ablieferte und den 27. Rang (+6:04) als kleinen Lichtblick werten konnte.

 

Adelheid Morath ©Traian Olinici
Adelheid Morath ©Traian Olinici

In der Schlussrunde ging ihr noch der Schnellspanner auf, so dass sie noch mal um zwei Plätze zurückgeworfen wurde. „Ich bin technisch sauber gefahren und sehr zufrieden. Dabei bin ich heute morgen bin ich mit Halsschmerzen aufgewacht und habe gezweifelt, ob ich überhaupt fahren soll“, so Morath.

Nadine Rieder (Sonthofen) hat großes Pech als ihr in der zweiten Runde in den Top-Ten fahrend bei einem Sturz das Schaltauge abreißt.

Europameisterin Jolanda Neff aus der Schweiz folgt der Quereinsteigerin vom Eisschnelllauf und die Lücke auf die drei Verfolgerinnen Kate Courtney, Sina Frei und Rebecca McConnell wächst auf 20 Sekunden an.

Tauber ist im Anstieg die Stärkere, Neff holt in den technischen Passagen Zeit heraus. Doch in der vierten Runde öffnet Tauber eine Lücke und fährt ab diesem Zeitpunkt solo.

Kate Courtney kann trotz ihres Hinterrad-Defekts die Verfolgerinnengruppe halten.

Jolanda Neff wird von der Gruppe mit ihre Landsfrau Sina Frei und der Australierin Rebecca McConnell, sowie Courtney geschluckt.

Die macht dann mehr und mehr Tempo, fährt ihren Begleiterinnen weg und reduziert ihren Rückstand auf Tauber bis auf drei Sekunden. Im Downhill verliert sie aber wieder an Boden.

Tauber versucht zu Fuß Zeit gut zu machen

Für Anne Tauber nimmt das Drama seinen Lauf, als sie in der Schlussrunde eine folgenschwere Entscheidung trifft. Im so genannten „Expert Climb“, einem schwierigen Wurzel-Anstieg entscheidet sie sich vom Bike zu springen, um zu rennen. „Ich war etwas nervös und dachte, ich kann vielleicht etwas Zeit gewinnen, wenn ich laufe“, so die 24-jährige Tauber, die vor vier Jahren in der U23 in Nove Mesto ihren ersten MTB-Weltcup überhaupt bestritten hat.

Anne Tauber ©Traian Olinici
Anne Tauber ©Traian Olinici

Beim Versuch abzusteigen, kommt sie nicht aus dem Pedal, fällt auf die Seite und die Kette aus der Führung. „Ich habe viel Zeit verloren, sie wieder aufzulegen“, erzählt sie im Ziel.

So geht Courtney vorbei und holt sich Saisonsieg Nummer drei.

Tauber fällt auf Position sechs zurück, überholt Jolanda Neff noch mal und hat dann noch mal Probleme mit der Kette.

Die 22-jährige Sina Frei, eigentlich noch in der U23 startberechtigt, fährt souveränes Rennen und lässt sich durch Positionskämpfe nicht aus dem Konzept bringen. Eine Zeit lang duelliert sie sich mit Kate Courtney, doch als die geht, bleibt sie bei ihrem Rhythmus.

Von hinten wird sie noch mal von Rebecca McConnell und dann auch noch von der kanadischen WM-Sechsten Haley Smith überholt, doch Sina Frei fährt auf einen starken vierten Rang. Für McConnell ist es die dritte, für Smith und Frei jeweils die erste Top-Fünf-Platzierung im Elite-Weltcup.

„Ich habe versucht meinen Rhythmus zu finden und das ist mir gelungen. Es zahlt sich am Ende aus, wenn man nur auf sich schaut“, erklärt Frei. „Es ist natürlich mega schön, ein cooles Gefühl auf dem Podium zu stehen. Das Rennen war mega hart, umso schöner ist es. In Albstadt hatte ich nicht so einen guten Tag und ich habe gehofft, dass ich hier zeigen kann, was ich jeden Tag trainiere.“

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