Weltcup Val di Sole: Ampel auf Grün für doppeltes Weiß für die Schweiz

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Nino Schurter im weißen Trikot, 2013 im Val di Sole, vor Julien Absalon. So könnte auch die Reihung in der Gesamtwertung am Sonntag aussehen©Armin M. Küstenbrück

Unabhängig von den Tages-Ergebnissen. Beim Weltcup-Finale im Val di Sole deutet alles auf eine Premiere hin zum ersten Mal überhaupt könnte bei den Damen und bei den Herren im selben Jahr die Schweizer Flagge für den Gesamtsieg gehisst werden. Jolanda Neff (Stöckli Pro Team) und Nino Schurter (Scott-Odlo) gehen mit jeweils 190 Punkten Vorsprung ins sechste und letzte Rennen.

Nur einmal hat es das zuvor schon gegeben, dass beide Weltcup-Gesamtsieger aus dem selben Land kamen. Und zwar 1991, im Premieren-Jahr des offiziellen UCI Mountainbike-Weltcups. Damals holten sich Sara Ballantyne und John Tomac für die USA die Trophäe.

24 Jahre später sieht es so aus, als wäre es wieder so weit. Die Ampeln stehen auf Grün für die Eidgenossen. Sowohl Jolanda Neff als auch Nino Schurter liegen dieselben 190 Punkte vor ihren jeweiligen Konkurrenten. Bei Neff im Vergleich mit Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) und bei Schurter im Vergleich mit Julien Absalon.

Beide haben es auch hingekriegt mit der gleichen Punktzahl im Gleichschritt zum Finale anzureisen. Neff und Schurter weisen jeweils 1100 Punkte auf. Folglich reicht beiden ein 23. Platz, um sich zum zweiten, respektive zum vierten Mal die Weltcup-Krone zu sichern.

Bei Siegen von Absalon und Dahle-Flesjaa wären sie dann punktgleich, aber sie hätten die Majorität der Top-Platzierungen auf ihrer Seite.

Was den Eintritts-Coupon für die Champagner-Dusche bei der Siegerehrung angeht, ist Pauline Ferrand Prevot (Rabo-Liv) als aktuell Sechste, übrigens punktgleich mit Irina Kalentieva (Möbel Märki) und Maja Wloszczowska (Kross Racing) noch ein heißer Tip. Sie liegt nur 13 Zähler hinter Emily Batty (Trek Factory Racing) und man traut der Straßen- und Cross-Weltmeisterin auch im Val di Sole einen Sieg zu.

Helen Grobert (Ghost Factory Racing) würde gerne ihren zehnten Platz verteidigen. Einfach wird das nicht, denn ihr sitzen Eva Lechner (Colnago-Südtirol) als Lokalmatadorin, die immer stärker werdende Tanja Zakelj (Unior Tools) im Nacken.

Andererseits steht vor ihr mit Annika Langvad (Specialized Racing) eine Fahrerin, die vergangenen Samstag das Leadville 100 in Colorado gefahren ist. Sieben Stunden Wettkampf, Reisestress und Zeitverschiebung (acht Stunden) sind ein Handicap.

Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC) liegt auf Position 15. Bei einer ähnlich guten Vorstellung wie in Windham (5.) könnte sie ihr bisher bestes Gesamt-Ergebnis (13. im Jahr 2013) noch übertreffen.

Die Punkteskala geht so: 250, 200, 160, 150, 140, 130, 120, 110, 100, 95, 90, 85, 80, 78, ….

Gesamtstand Damen vor dem Finale:

1. Jolanda Neff 1100 Punkte, 2. Gunn-Rita Dahle-Flesjaa, 910, 3. Catharine Pendrel 726, 4. Lea Davison 700, 5. Emily Batty 583, 6. Pauline Ferrand Prevot 570, 7. Irina Kalentieva 570, 8. Maja Wloszczowska 570, 9. Annika Langvad 478, 10. Helen Grobert 455, 11. Eva Lechner 434, 12. Tanja Zakelj 432, 13. Yana Belomoina 398, 14. Annie Last 365, 15. Adelheid Morath 358


Fumic kämpft um einen Podiums-Platz

Bei den Herren beginnt es ab Rang vier interessant zu werden. Es könnte zu einer Deutsch-Schweizer Auseinandersetzung kommen. Mathias Flückiger (Stöckli Pro Team) ist aktuell Vierter mit 650 Zähler, Florian Vogel (Focus XC) Fünfter mit 624 und Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) Sechster mit 610 Punkten. Dahinter liegt Ralph Näf (BMC Racing) auf Rang sieben, aber er ist mit 500 Punkten schon deutlicher zurück.

Um Vogel noch vom fünften Rang zu verdrängen, müsste Manuel Fumic 15 Punkte gut machen. Das wären zwischen Platz drei und neun zwei Plätze. Würde Fumic seinen dritten Rang von Windham wiederholen, dann bräuchte Flückiger mindestens Platz sechs um vor dem Deutschen Meister zu bleiben.

Alles nur Rechenspiele? Erst mal ja. Aber wenn in der Schlussphase eine entsprechende Konstellation besteht, kann das noch mal eine Reaktion hervorrufen. Zum Beispiel noch mal eine Attacke oder auch auf Nummer sicher zu gehen.

Gesamtwertung Herren vor dem Finale:
1. Nino Schurter 1100, 2. Julien Absalon 910, 3. Jaroslav Kulhavy 782, 4. Mathias Flückiger 650, 5. Florian Vogel 624, 6. Manuel Fumic 624, 7. Ralph Näf 500, 8. Ondrej Cink 487, 9. Sergio Mantecon 487, 10. Lukas Flückiger 445

U23: Duell Carod gegen Rodriguez?

Es gibt ja auch noch die U23-Titel zu verteilen. Eigentlich muss hier die Einzahl gewählt werden, denn Jenny Rissveds (Scott-Odlo) steht ja schon fest. Alessandra Keller (Strüby-BiXS) liegt auf Rang zwei vor Kate Courtney (Specialized Racing) und Margot Moschetti (BH- Sr Suntour-KMC), sowie Lisa Rabensteiner.

Keller hat allerdings sehr gute Aussichten auch am Ende Zweite zu werden, denn sie hat 55 Punkte Vorsprung auf Courtney und der Punkteschlüssel in der U23 geht so:

90, 70, 60, 50, 40, 35, 30, 27, 24, 22,…

Bei den Herren ist noch alles offen zwischen dem führenden Pablo Rodriguez (MMR, 310) und dem Zweiten Titouan Carod (Scott-Creuse Oxygen Gueret, 292). Gewinnt der Franzose, dann schnappt er sich auf jeden Fall den Cup.

Lars Forster (Wheeler-iXS) hat mit 258 Punkten auch noch Chancen, doch bei einem eigenen Sieg dürfte Carod höchstens Vierter und Rodriguez höchstens Sechster werden.

Ben Zwiehoff (Bergamont Factory Racing) kämpft als Elfter (79) noch um die Top-Ten. Allerdings liegen 35 Punkte zwischen ihm und dem Zehnten Sam Gaze (Specialized Racing). Nachtrag: Ben Zwiehoff verzichtet auf den Start im Val die Sole, um sich vor der WM den Reisestress zu ersparen. Mit Georg Egger (49) und Christian Pfäffle (40), beide vom Lexware Mountainbike Team, liegen auf den Plätzen 16 und 18 noch zwei weitere Deutsche in den Top 20.

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