Weltcup Vallnord: Zehnter Weltcupsieg für Nino Schurter – Manuel Fumic wird Zehnter
Der Schweizer Nino Schurter (Scott-Swisspower) hat in Andorra seinen zehnten Weltcupsieg gefeiert. Er gewann nach 25,5 Kilometern im Bikepark Vallnord mit sechs Sekunden Vorsprung auf den Tschechen Ondrej Cink (Multivan-Merida) und elf Sekunden auf den Franzosen Stéphane Tempier (BH Suntour-KMC). Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) wurde bei seinem Weltcup-Comeback guter Zehnter.
Manuel Fumic hat nach dem Startschuss etwas Pech, als vor ihm Doppel-Olympiasieger Julien Absalon anhalten muss, weil seine Kette aus der Führung fällt. So kann sich Fumic in der ersten Phase des Rennens nicht vorne mit einreihen und ist zwischen Platz 15 und 20 unterwegs.
„Mir fehlt noch die Intensität. Ich konnte nicht beschleunigen und in der Höhe darfst du sowieso nicht überdrehen. Ich bin meinen eigenen Rhythmus gefahren und wollte nicht in den roten Bereich gehen. Mein Ziel, die Top-Ten, habe ich erreicht“, erklärte Manuel Fumic.
In der zweiten Hälfte des Rennens verbesserte er sich immer weiter nach vorne und erreichte bei seinem ersten Weltcup-Rennen nach sieben Wochen Verletzungspause schließlich mit 1:36 Minuten Rückstand auf Weltmeister Nino Schurter (1:27:07 Stunden) das Ziel als Zehnter.
Die vorletzte Runde absolvierte er mit der zweitbesten Zeit und hängte seine Konkurrenten um Rang zehn ab. „Ich denke, wenn ich mit die Spritzigkeit noch aneigne, dann kann ich mich auch wieder vorne zeigen“, meinte Fumic durchaus zufrieden. Mit einem besseren Start wäre vielleicht noch die eine oder andere Position mehr drin gewesen.
Der Deutsche Meister Moritz Milatz (Freiburg) plagte sich mit Magenkrämpfen und gab nach vier Runden auf. Sein Teamkollege Martin Fanger, mit dem er auf dem Zimmer war, laboriert schon eine Weile an einem Magen-Darm-Infekt.
Wolfram Kurschat (Neustadt/W.) startet aus einer schlechten Position und fährt noch auf Rang 26 (+4:03). Er stand im ersten Singletrail im Stau und kam erst als 58. nach der ersten Runde „Da war der Zug nach vorne abgefahren. Mehr war nicht zu machen“, sagt der 38-Jährige.
Eine dramatische letzte Runde
Auf 1900 Metern Meereshöhe entwickelt sich an der Spitze Rennen. Zumindest, wenn man die letzte von sechs Runden betrachtet. Der Tscheche Ondrej Cink hat sich in der zweiten Runde abgesetzt und fährt alleine mit 25 Sekunden Vorsprung auf eine vierköpfige Verfolgergruppe voraus. Dort befindet sich auch Weltmeister Schurter, nachdem er in der ersten Runde einen Vorderrad-Defekt beheben muss und etwa 25 Sekunden verloren hat.
In der letzten Runde greift der Franzose Stephane Tempier an, Nino Schurter kontert und fährt in einem langen Downhill zu Cink auf. Im folgenden steilen Anstieg greift Schurter an und fährt einige Meter Vorsprung heraus, doch scheinbar hat er es übertrieben, so dass Cink noch einmal heran kommt.
„Ich musste nach dem Defekt dosiert fahren“, erzählt Schurter, „als ich Cink angegriffen habe, da habe ich fast überzogen. Oben musste ich erst einmal durchatmen.“
Cink, U23-Weltmeister des vergangenen Jahres kommt aber nicht mehr vorbei. In der letzten Singletrail-Passage 250 Meter vor dem Ziel holt Schurter die entscheidenden Meter heraus und holt sich seinen zehnten Weltcupsieg, den dritten in dieser Saison.
„Nach der ersten Runde hätte ich nicht mehr dran geglaubt“, sagt Schurter, dessen letzte Runde auch die absolut Schnellste ist.
„Für mich ist das mehr wert als der Weltmeistertitel letztes Jahr“, sagt Ondrej Cink, der gar nicht enttäuscht ist.
Julien Absalon (BMC Racing) fährt das Rennen ohne Kettenführung und muss deshalb mehrfach vom Rad, auch als er der Verfolgergruppe auf weniger als 30 Sekunden nahe gekommen ist.
Immerhin rettet er noch den achten Rang (+1:19). „Nach der Enttäuschung von Albstadt, als ich gar nichts hatte, wollte ich unbedingt ins Ziel kommen, auch wegen der Punkte. Ich glaube Fabian Giger habe ich im Rennen drei oder viermal überholt“, erklärt Absalon.
Auch sein Teamkollege Lukas Flückiger muss durch einen Defekt früh seine Hoffnungen begraben und wird nur 22.