WM Andorra: Sensations-Siegerin Ramona Forchini
Die neue U23-Weltmeisterin kommt aus der Schweiz, aber es ist nicht Linda Indergand. Einer ehemaligen Teamkollegin von Strüby-BiXS gelang bei der WM in Andorra der große Coup: Ramona Forchini wurde U23-Weltmeisterin vor der zweiten Überraschung, der Russin Olga Terentyeva und Weltcup-Siegerin Jenny Rissveds (Scott-Odlo).
Das erste Bild, das sich im Renngeschehen bot, war eines, das man in der gesamten Saison gesehen hat: Jenny Rissveds vorneweg. 20 Sekunden waren es bereits, als sie zum ersten Mal den extrem steilen Schotteranstieg hinauf pedalierte.
Doch schon in dieser Kletterpassage fiel eine Fahrerin besonders auf. Ramona Forchini drehte ihre Kurbel leichter als der Rest der Konkurrenz.
So gelang es ihr die fast 30 Sekunden Rückstand, die sie da schon hatte, fast mühelos zu schließen und sich dabei von Position fünf auf zwei nach vorne zu fahren.
In der zweiten Runde schloss sie zu Jenny Rissveds auf und es begann ein Duell, weil weder Mitfavoritin Linda Indergand (Focus-XC) noch Alessandra Keller (Strüby-BiXS) oder Kate Courtney mitgehen konnten.
Forchini blieb in den Anstiegen die Stärkere, doch Rissveds kompensierte das in den Abfahrten.
„Ich habe gemerkt, dass ich aufwärts stärker bin. In der vorletzten Runde habe ich versucht mehr aufs Gas zu drücken“, erklärte Forchini die entscheidende Situation. Am ersten Anstieg holte sie einen Vorsprung raus, ging mit acht Sekunden Vorsprung in die folgende Abfahrt und beim nächsten, dem Schotteranstieg, vergrößerte sie ihn weiter.
Forchini: Nicht mal getraut an Gold zu denken
Der Rest war eine Triumphfahrt, die mit 39 Sekunden Vorsprung endete. Allerdings auf die Russin Olga Terentyeva, die in der letzten Runde noch an Jenny Rissveds vorbei gehen konnte.
„Ich habe mich nicht mal getraut an den Weltmeistertitel zu denken. Ich meine, Jenny hat alle Weltcups gewonnen. Es ist unglaublich, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, kommentierte die gerührte Forchini, die im Ziel sofort von ihren Schweizer Landsfrauen Linda Indergand (6.) und Alessandra Keller (5.) zur Gratulation aufgesucht wurde.
Auf der Rechnung hatte man Forchini allenfalls als Medaillenkandidatin.
Wiedenroth: Füße eingefroren
Von Sofia Wiedenroth konnte man nicht all zu viel erwarten. Faktisch hatte sie zwei Monate lang kein echtes Rennen mehr bestritten. „An mein Niveau vom Frühjahr bin ich einfach nicht mehr herangekommen“, bekannte sie.
Erschwerend kam dazu, dass sie mit der fehlenden Intensität am Start schlecht weg kam und deshalb ihre fahrerischen Künste nicht ausspielen konnte. So war sie zu Beginn nur 33.
Die größte Einschränkung für die schmal gebaute Wiedenroth waren aber vielleicht die Temperaturen. Regen und weniger als zehn Grad, machten ihr zu schaffen.
„Meine Beine und Füße waren wie eingefroren, mit der Kälte bin ich am wenigsten zurecht gekommen. Ich hatte das Gefühl, sie drehen gar nicht mehr rund“, meinte Wiedenroth noch.
Mit 11:33 Minuten Rückstand wurde sie 24.