Absa Cape Epic Nachgedreht: Fumic kommentiert den Crash mit Bishop

Slow Motion-Video auf Instagram

 

In einem Instagram-Post hat Manuel Fumic auf einige Kommentare reagiert, die es nach dem Zwischenfall auf der Schlussetappe des Cape Epic gegeben hatte. Der Cannondale-Fahrer wehrt sich gegen Vorwürfe den Sturz von ihm und Jeremiah Bishop (Canyon-Topeak) vorsätzlich verursacht zu haben und auch den verletzten US-Amerikaner einfach so zurückgelassen zu haben. Und lässt wissen, welche Blessuren er selbst davon getragen hat.

 

„Ich habe den Sturz in Jeremiah Bishop auf keinen Fall absichtlich verursacht, wie jetzt viele Leute annehmen. Das ist nicht mein Stil und jeder, der mich kennt, wird das bestätigen“, schreibt Fumic in Englisch, um dann aus seiner Sicht und mit einem Video zu erklären was passiert ist.

Er hatte zu Beginn schwere Beine und konnte dem Tempo der Spitze nicht folgen. So verloren er und Avancini über dreieinhalb Minuten und wurden dabei auch vom zweiten Canyon-Topeak-Team kassiert. Als Fumic wieder besser in Tritt kam, holten sie wieder auf und kamen in einem Anstieg mit deutlich höherem Tempo bei Kleinhans/Bishop an, wie man auf dem Video sehen kann.

Wie im Fußball…oder bei Sagan

Wenn man die Live-Übertragung, respektive die Einspielung des Sturzes angeschaut hat, bzw. zum ersten Mal sieht, dann wirkt die Aktion ziemlich komisch und im ersten Moment auch tatsächlich wie beabsichtigt. Das ging dem Autor im Grunde auch nicht anders.

Aber ein wenig ist es wie beim Fußball, wo man in Zeitlupe und aus anderen Perspektiven bei Fouls oft zu anderen Schlüssen kommt. Spätestens seit dem Tour-Ausschluss von Peter Sagan im vergangenen Sommer sollten auch Radsportler mit einer ersten Einschätzung vorsichtig sein. Dort sorgten andere Kamera-Perspektiven auch andere Bewertungen.

Und: warum sollte Fumic das tun? Er war am Überholen, es ging um das Podium in der Gesamtwertung. Selbst wenn er, sagen wir mal: mit Bishop eine Rechnung offen gehabt hätte, so wäre es doch ziemlich sinnfrei gewesen, noch dazu wissend, dass hinter ihm die Kamera alles beobachtete.

Die gibt dann in Slow-Motion auch preis, was dem Beobachter im ersten Moment vielleicht entgeht, weil die menschliche Wahrnehmung erst einmal grundsätzlich unvollständig und fehlerbehaftet ist.

Kleinhans‘ Hinterrad kreuzt Fumic‘ Linie

Henrique Avancini passiert den vorne fahrenden Erik Kleinhans links außen, Fumic fährt dahinter weiter in der Mitte des Fahrwegs. Kleinhans reagiert auf das Manöver von Avancini, wechselt mehr in die Mitte, wo Fumic hinter ihm gerade Bishop überholt.

Kleinhans’ Hinterrad kreuzt die Fahrlinie von Fumic, der dadurch aus dem Gleichgewicht kommt, eine Ausgleichsbewegung macht und Bishop touchiert.

Eine leichte Berührung von Kleinhans Hinter- und Fumic’ Vorderrad lässt sich nur erahnen, vielleicht war es sogar nur die Angst vor einer Berührung, doch es ist an der Stelle kein anderer triftiger Grund für das Verhaltens-Muster des Deutschen Meisters zu erkennen. Die Erklärung ist bei Ansicht der Bilder zumindest nachvollziehbar.

„Da trifft niemanden eine Schuld, das war ein unglücklicher Unfall“, urteilt Manuel Fumic. Das sahen übrigens auch die Wettkampf-Kommissäre (sofern das ein Kriterium ist – siehe Sagan).

Kamera-Mann Sahm kümmert sich

Die weitergehenden Vorwürfe, dass er sich scheinbar ungerührt von den Schmerzen bei Bishop wieder in den Sattel schwingt, nachdem er seine Schaltung gecheckt hat und dann den Amerikaner einfach zurücklässt, wehrt Fumic auch ab.

E-Bike-Pilot Stefan Sahm, von dessen Kamera die Aufnahmen stammen, war ja vor Ort. Es gab eine kurze Verständigung und Sahm kümmerte sich um Bishop, ehe unmittelbar darauf Erik Kleinhans zurückkehrte.

„Der Kameramann war da und ich bin weitergefahren, weil es bei uns ja um die Gesamtwertung ging“, erklärt Fumic. Dass es den Zwischenfall ausgerechnet mit dem Backup-Team der Cannondale-Konkurrenten Alban Lakata/Kristian Hynek gegeben hat, brachte die Emotionen, vielleicht erstmal verständlicherweise, etwas in Aufruhr, so dass Fumic im Ziel im Canyon-Topeak-Lager auf unangenehme Reaktionen stieß, als er sich nach Bishop erkundigen wollte.

Fumic: Nächste Woche OP am Finger

Im letzten Satz lässt Fumic auch noch wissen, dass er selbst aus dem Zwischenfall auch nicht ohne Blessuren davon gekommen ist. Ein Sehnenriss im Ringfinger hat er davon getragen. Nächste Woche wird in heimatlichen Gefilden operiert.

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