Afxentia Stage Race: Vos nicht zu stoppen – Morath Gesamtdritte

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Marianne Vos zeigte auch in den Downhills eine respektable Fahrt und gewann souverän Schlussetappe und Gesamtwertung des Afxentia-Etappenrennens. ©Erhard Goller

Marianne Vos von Rabobank/Liv-Giant hat auf Zypern mit dem Sieg beim Cross-Country-Rennen souverän den Sieg beim Afxentia Stage Race auf Zypern eingefahren. Die Straßen-Olympiasiegerin gewann vor Katrin Leumann (Ghost Factory Racing), die auch Gesamt-Zweite wurde und damit Adelheid Morath (Sabine Spitz-Haibike) hinter sich ließ.

Es war schade, dass sich sich Blaza Klemencic in der zweiten von viereinhalb Runden aus dem Zweikampf um den Etappensieg per Defekt verabschiedete. Ein langer Fußmarsch stand der Slowenin vom Team Calcit Bike bevor und sie war damit aller Chancen auf das Podest, auch in der Gesamtwertung beraubt.

Katrin Leumann wollte ihr nicht nachstehen und produzierte in der gleichen Runde einen Hinterrad-Defekt, der sich aber nicht so drastisch auswirkte. Erstens weil der Weg zur Technischen Zone nicht so weit war und zweitens weil sie geklebte Reifen verwendete. „Ich konnte noch halbwegs fahren damit“, erklärte Leumann später.

Team-Manager Tom Wickles („ich bin kein Mechaniker“) wechselte das Hinterrad in handgestoppten 25 Sekunden, immerhin. So konnte die Schweizerin das Rennen mit knapp 1:30 Minuten Rückstand fortsetzen – immer noch auf Platz zwei.
Zuvor war es eine Art Jojo-Spiel. Bergauf verlor Leumann den Kontakt zu Vos und Klemencic und bergab holte sie furios wieder auf.
Als die Slowenin dann ihren Defekt hatte, sah sie sich gezwungen noch mehr zu riskieren. „Das war wohl zu viel“, bemerkte sie im Ziel. Trotzdem, auch nach dem Defekt verlor die Ex-Europameisterin nicht mehr viel Zeit auf Vos und wurde mit 2:10 Minuten Rückstand Zweite. Sie zeigte sich angenehm überrascht von sich selbst. „Damit habe ich nicht gerechnet“, meinte sie zu Rang zwei in Tages- und Gesamtwertung. „Heute morgen wollte ich eigentlich vor allem Platz vier verteidigen.“

Marianne Vos aber war eine würdige Trägerin des Gelben Trikots. „Heute morgen wollte ich vor allem das Gelbe Trikot verteidigen. Die letzten beiden Tage waren sehr überraschend und ich hoffte, dass ich gut genug bin, um vorne zu bleiben. Das ich hier gewonnen habe, das ist unglaublich“, erklärte Vos. Und bilanzierte kurz und bündig: „Jetzt habe ich genug Weltranglistenpunkte, um im Weltcup zu starten.“

Ganteinbein kratzt an der Spitze
Positiv überraschte Gesichter, wohin man schaute. Zumindest was die Bikerinnen auf dem Podium angeht. Was jetzt nicht ungewöhnlich ist. Bei Corinna Gantenbein (Fischer-BMC) darf man das Wort von der Überraschung aber guten Gewissens gebrauchen. Schon in Voroklini hatte sie auf Rang fünf für Erstaunen gesorgt. Im Macheras-Gebirge eroberte sie Platz drei und ließ dabei einige Arrivierte hinter sich.
Sie war es, die sich aus der Verfolgergruppe durchsetzen konnte, gegen Eva Lechner (Colnago-Südtirol), gegen Sabine Spitz (Haibike) und gegen Adelheid Morath (Sabine Spitz-Haibike), die am Samstag noch Zweite geworden war.
„Ich weiß, dass ich in guter Form bin. Ich hatte eine gute Vorbereitung über den Winter und ich fühle mich sehr gut. Letztes Jahr bin ich schon näher an die Spitze heran gekommen und ich wusste, dass ich dieses Jahr dran kratzen kann. Ich bin sehr zufrieden mit diesen drei Tagen“, kommentierte sie, nachdem sie das Ziel mit 3:03 Minuten Rückstand erreicht hatte.
Trainer Beni Ruf lobte Gantenbein als gewissenhafte Sportlerin. „Sie trainiert sehr seriös. Wir hoffen, dass es noch weiter nach vorne geht“, sagte er über die knapp 27-Jährige.

Morath auf hohem Niveau – Spitz mit Dieselmotor
Damit ist sie zwei Jahre jünger als Adelheid Morath, die aber offenbar den Leistungsschritt aus dem vergangenen Jahr bestätigen kann. Auch wenn sie sich beim Cross-Country-Rennen „von Anfang an müde“ gefühlt hat. Dass sie trotzdem noch Platz fünf belegte und damit Rang drei in der Gesamtwertung rettete, das war auch schon ein Indiz für ein höheres Niveau.
„Ich bin mega zufrieden mit dem Wochenende. Damit hätte ich nie gerechnet. Mit dem Bike habe ich mich auch Runde für Runde besser zurecht gefunden“, erklärte Morath. So erklärt sich auch, warum sie noch von Platz neun in der zweiten Runde auf Rang fünf (+4:05) vor fahren konnte.

Hinter Eva Lechner, die 3:25 Minuten auf Vos verlor. „Ich bin ganz zufrieden. Jetzt muss ich erst mal wieder länger trainieren. Eigentlich hätte ich Lust gehabt auf die Cape Epic, aber nachdem Nathalie nicht so gut drauf ist, haben wir sie abgesagt. Vielleicht ist das ganz gut so“, meinte Lechner, die auch Gesamt-Vierte wurde.

Vor Sabine Spitz, die mit sich selbst durchaus im Reinen wirkte. „Irgendwann ist nur noch der Dieselmotor gefahren. Das Unrhythmische, die Kraftspitzen, die du auf diesem Kurs brauchst, das zieht mir zum jetzigen Zeitpunkt irgendwann den Stecker“, erklärte Spitz, die zwei Sekunden hinter Morath als Tagessechste ins Ziel kam. „Ich will aber in dieser Phase noch gar nicht in den Renn-Modus kommen.“
Fahrtechnisch war sie ganz zufrieden mit sich. „Mit Leumi (Katrin Leumann) kann ich mich nicht vergleichen, aber ich fühle mich recht gut auf dem Bike.“

Lena Putz mit Defekt – Majlen Müller mit neuen Erfahrungen
Das darf auch Lena Putz (XXL Solutions) von sich behaupten. Die Junioren-WM-Dritte des vergangenen Jahres war bei ihrem ersten Einsatz in der Elitekategorie auffällig gut unterwegs. Ein wenig traurig war sie, dass sie durch einen Defekt in der letzten Runde noch Rang elf verlor und erst als 13. das Ziel erreichte. In der Gesamtwertung bedeutete das Platz 14, was aller Ehren wert ist.
Hanna Klein (Lexware-Rothaus) rangierte im Cross-Country-Rennen einen Platz vor ihr auf zwölf, in der Gesamtwertung aber eine Position hinter ihr. „Ich hatte noch kein Rad-Trainingslager und nichts Intensives gemacht. Ich darf mich von diesen Rennen nicht entmutigen lassen, es wird schon noch“, meinte Klein.
Majlen Müller (Fujbikes Rockets) wurde mit einer Runde Rückstand 24. und belegte in der Gesamtwertung Platz 25. „Erfahrungen gesammelt und Spaß gehabt“, meinte sie nach den drei Tagen. „Genau darum ging’s“, meinte Bundestrainer Peter Schaupp.

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