Bike Four Peaks: Sauser gewinnt erste Etappe im Sprint!

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Startvorbereitungen in Ruhpolding. ©Bike Four Peaks


Der zweifache Marathon-Weltmeister Christoph Sauser hat im österreichischen Lofer die erste Etappe der Bike Four Peaks für sich entschieden. Der Specialized-Fahrer gewann erstaunlicherweise im Sprint einer sechsköpfigen Spitzengruppe vor Marathon-Europameister Alban Lakata (Topeak-Ergon) und Tim Böhme (Team Bulls). Die Centurion-Vaude-Fahrer Daniel Geismayr, Markus Kaufmann und Jochen Käß landeten auf den Plätzen vier bis sechs.
Bei den Damen siegte in Abwesenheit der angekündigten Sally Bigham (Topeak-Ergon) die Norwegerin Borghild Loevset vor Anja Gradl (Team Bulls) und Bettina Uhlig (Wheeler-iXS)
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Eigentlich waren es die Auswirkungen der Überschwemmungskatastrophe, die der ersten Etappe von Ruhpolding ins Saalachtal die Dramaturgie diktierte. Die Rennleitung musste das Feld nach dem Start für mehr als 15 der 68 Kilometer neutralisiert über die Bundesstraße führen.

Als die über 700 Biker dann in einer 180-Grad-Kehre auf die ursprüngliche Strecke entlassen wurden, da kam es zu Turbulenzen. Viele Hobbyfahrer kürzten die Wende über ein kleines Wiesenstück ab und eine Anzahl an Top-Fahrern fand sich plötzlich viel weiter hinten wieder, als es in eine enge Passage mit Laufanteil hinein ging.

Betroffen waren unter anderen auch Christoph Sauser, Robert Mennen (20.) und Karl Platt (Team Bulls), der bei der folgenden Aufholjagd auch noch einen Defekt zu beklagen hatte und nur Tages-17. wurde.
„Am Anfang hatte ich wenig Hoffnung. Ich habe mich super gefühlt, aber es war ziemlich hart alleine hinterher zu fahren, das kostet Körner“, erzählte Sauser.

Vorne war bald eine fünfköpfige Spitzengruppe mit Alban Lakata, Tim Böhme und den drei Centurion-Vaude-Fahrern entstanden. „So richtig Tempo wurde nicht gemacht“, meinte Böhme später. Ihm selbst war es nicht unrecht, denn er war mit viel Skepsis in die Bike Four Peaks gestartet, weil er sich nach einem harten Trainingsblock sehr müde fühlte. Zudem stürzten einmal Käß und einmal Geismayr und die anderen warteten.
Während Sauser am zweiten Kontrollpunkt vor dem längsten Anstieg hinauf zur Loferer Alm noch mit über einer Minute Rückstand gemessen wurde, konnte Böhme das Tempo, das von Jochen Käß diktiert wurde, nicht mehr halten.

Bis zum höchsten Punkt hatte er 45 Sekunden verloren, war da aber schon von Sauser eingeholt. Gemeinsam mit dem Schweizer reduzierte Böhme in der Abfahrt den Rückstand wieder auf 20 Sekunden. Als es in einen Singletrail ging, schloss Sauser rund acht Kilometer vor dem Ziel die Lücke zum Spitzenquartett. In der Folge wurde vorne taktiert, so dass auch Böhme wieder aufschließen konnte.

Sauser nutzt die letzte Gelegenheit
Das Sextett erreichte gemeinsam den Ortsanfang von Lofer. Lakata lag in Führung, Böhme war Zweiter, als Sauser die wohl letzte Gelegenheit nutzte, um die Spitzenposition zu übernehmen. „Ich wusste, wenn wir in den Ort kommen, würde es kaum noch Chancen geben. Das ist bei diesen Rennen meistens so. Ich habe gewartet bis eine breitere Stelle kam, bin vorbei und habe das Tempo hoch gehalten“, erklärte Sauser, der nicht zu den begnadeten Sprintern gehört – vorsichtig ausgedrückt.

Niemand wusste wie weit es zum Ziel noch sein würde. „Es waren vielleicht hundert Meter, aber es hätten auch noch 250 oder mehr sein können“, meinte Böhme, der aber „sehr froh“ über seinen dritten Tagesrang war. „Das ist viel, viel besser als ich es erwartet habe.“
Sauser zeigte sich vor allem „froh, dass ich keine Zeit verloren habe.“

Alban Lakata zeigte sich generös: „Wir haben bei den Stürzen gewartet, das auszunützen, das gehört sich nicht. Ich bin heute ganz zufrieden auf dem Podium zu sein.“

Vermutlich hat sich der Kreis der Sieganwärter schon auf diese sechs Fahrer reduziert, denn auf Rang sieben hat der Schwede Calle Friberg bereits 2:57 Minuten Rückstand.

Anja Gradl bricht ein
Bei den Damen liegen 10:50 Minuten zwischen Loevset und Gradl. Das muss aber noch keine Entscheidung sein. Anja Gradl lag lange Zeit gleichauf mit Loevset. „Am letzten Berg ist Anja eingegangen“, berichtete Team-Manager Friedemann Schmude. Ein Phänomen, das schon bei den Weltcup-Rennen in Albstadt und Nove Mesto zu erkennen war. „Vielleicht hat sie sich auch nicht ausreichend ernährt“, rätselte Schmude.
Bettina Uhlig lag als Dritte weitere 5:14 Minuten zurück.
Vize-Europameisterin Sally Bigham war als Starterin angekündigt worden, doch wie Topeak-Ergon Team-Manager Dirk Juckwer mitteilte, sei die Absage wohl nicht beim Veranstalter angekommen. Bigham bestreitet am Sonntag die britische Marathon-Meisterschaft und Teamkollegin Milena Landtwing die Schweizer Meisterschaft.
Ergebnisse

Am Donnerstag wird die vierteilige Etappenfahrt mit einem 75 Kilometer langen Kurs von Lofer nach Kirchberg/Tirol fortgesetzt. Am Schluss kommt es quasi zu einem Verweis auf Ski alpin, nur umgekehrt. Über einen etwa 15 Kilometer langen Anstieg geht es in Kitzbühl den berühmten Hahnenkamm hinauf, bevor man auf der anderen Seite wieder nach Kirchberg abfährt.
www.bike-fourpeaks.de

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