BMC Racing Cup Muttenz: Training, Test und Taktik

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Reitstadion Schänzli: Schauplatz des letzten Tests vor der WM. ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Sabine Spitz ist die einzige deutsche WM-Starterin, die am Samstag das Finale des BMC Racing Cup in Muttenz als Testlauf vor der Weltmeisterschaft in Pietermaritzburg nutzt. Dort trifft die Haibike-Fahrerin unter anderem auf Weltmeisterin Julie Bresset (BH SR Suntour-KMC) und Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida). Bei den Herren stehen neben Julien Absalon alle eidgenössischen WM-Teilnehmer und weitere Weltklassefahrer am Start.

Während sich der Tross des BDR bereits am Freitagabend ins Flugzeug in Richtung Südafrika setzt, hat Sabine Spitz als einzige aus dem 21 Sportler umfassenden WM-Kader das Rennen als letzten Vorbereitung-Baustein gewählt.

Allerdings sind die Vorzeichen jetzt etwas anders als ursprünglich geplant. Nach ihrem Weltcupsieg in Andorra wurde Sabine Spitz beim Höhentraining im Engadin krank („meine alljährliche Erkältung“) und Ende der vergangenen Woche „war dann Magen und Darm dran“.

Wie sehr die Infekte die WM-Vorbereitung der dreifachen Olympia-Medailengewinnerin beeinflusst hat? „Am Samstag kann ich mehr sagen“, meinte Spitz, die am Mittwoch die Höhenlage im Engadin verließ. Der Wettkampf bekommt also noch mal eine andere, unvorhergesehene Bedeutung.

Zum Rennen in Muttenz bei Basel ist es für Spitz von Murg-Niederhof aus ein Katzensprung, fast ein Heimrennen. Noch mehr allerdings für Katrin Leumann (Ghost Factory Racing), die in Riehen wohnt.
Die Schweizer Meisterin will, der WM-Vorbereitung zum Trotz, beim Heimrennen gut aussehen und bereitet sich entsprechend darauf vor. Sie spricht zwar von „Feintuning“, für das sie das Cup-Finale nutzen will, aber auch davon, dass sie sich „gut vorbereiten“ will.

Auch die anderen Schweizer WM-Teilnehmerinnen, angeführt von Cup-Leaderin Esther Süss (Wheeler-iXS) sind am Start. Ausnahme ist Jolanda Neff (Giant Pro XC), die bei der WM das Staffel-Rennen, Cross-Country und den Sprint bestreiten wird und deshalb auf Muttenz verzichtet.

Für Sabine Spitz gibt es also genügend Orientierung. Sie bekommt es unter anderem mit ihren Olympiasiegerkolleginnen Julie Bresset (2012) und Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (2004) zu tun.

Der Kurs ist für ein MTB-Rennen speziell, denn die Runde mit Start und Ziel im Reitstadion Schänzli ist bis auf einen Anstieg mit 90 Höhenmetern praktisch flach und die Taktik spielt eine wesentliche Rolle. Das Ergebnis wird für Sabine Spitz zweitrangig sein, viel mehr geht es um ein Feedback vom Körper.

Adelheid Morath (Sabine Spitz-Haibike), in der Gesamtwertung der Schweizer Serie bisher auf Rang zwei hinter Marathon-Europameisterin Esther Süss (Wheeler-iXS) geführt, wird nicht am Start sein.

Herren: Ein reines Schaulaufen wird es nicht
Bei den Herren ist das Rennen satt besetzt. Der noch amtierende Weltmeister Nino Schurter (Scott-Swisspower) trifft auf Doppel-Olympiasieger Julien Absalon (BMC Racing) und alle weiteren Schweizer Topfahrer, sowie auf den Weltcup-Zweiten von Mont Sainte Anne, José Antonio Hermida (Multivan-Merida), der just am Samstag 35 Jahre alt wird. Die beiden Franzosen Stéphane Tempier und Maxime Marotte (BH SR Suntour-KMC), die beide in Andorra auf dem Weltcup-Podium standen, suchen ebenfalls die Konfrontation.

Nino Schurter sucht eine „letzte intensive Trainingseinheit“, würde aber schon gerne einen Sieg mit nach Südafrika nehmen. „Die Werte im Training waren sehr gut“, so Schurter.
Lukas Flückiger (BMC Racing) nimmt Muttenz nach drei Wochen Höhentraining im Engadin als Testlauf. „Wenn es in Muttenz läuft, dann läuft es auch bei der WM. In den letzten sieben Tagen kann man eigentlich nichts mehr machen“, sagt Flückiger.

Einen anderen Blick darauf hat Teamkollege Julien Absalon. „Die Strecke liegt mir nicht und entscheidend ist, was sieben Tage später passiert“, sagt Absalon. „Aber das Rennen ist gut weil man nicht völlig erschöpft heraus kommt. Das ist wichtig, wenn man abends noch ins Flugzeug steigt.“
Der WM-Dritte des Vorjahres, Matthias Flückiger (Stöckli Pro), hat sich einen Infekt zugezogen. Ob er überhaupt starten kann, ist offen.

Ein reines Schaulaufen wird es im Reitstadion Schänzli aber sicher nicht. Auch nicht für Julien Absalon, der zuletzt prächtige Form aufwies. Wer vorne mit dabei ist, der nimmt die Gewissheit mit nach Pietermaritzburg, dass die Weichen gestellt sind.
www.bmc-racing-cup.ch

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