Bundesliga Freudenstadt: Simon Stiebjahn cool und schnell

Herren: Titelverteidiger siegt vor Martin Loo und Georg Egger

 

 

Zum Abschluss des Bundesliga-Wochenendes in Freudenstadt hat Simon Stiebjahn nach seinem Sieg im Short Track auch das Cross-Country-Rennen im Christophstal gewonnen. Im Sprint schlug der Bulls-Fahrer Martin Loo aus Estland. Auf Platz drei landete Georg Egger (Aichen) vor Anton Cooper aus Neuseeland.

 

Das Drehbuch des Herren-Rennens war eines, das zu Simon Stiebjahn passt. Der 28-Jährige aus Titisee-Neustadt ist ein Allrounder und gleichzeitig „ein Fuchs“, wie U23-Meister Max Brandl nach dem Rennen meinte.

Der in Freiburg lebende Student hatte dem Rennen, das wegen der Sturmwarnungen von sieben auf sechs Runden verkürzt wurde, in der ersten Hälfte seinen Stempel aufgedrückt. Simon Stiebjahn war in Runde zwei gestürzt und etwas zurückgefallen, doch er hatte auch Mühe den Anschluss zu halten.

„Ich musste mein eigenes Tempo fahren“, gestand Stiebjahn im Ziel, „und habe gehofft, dass ich über die Distanz nach vorne komme.“ So blieb er cool.

Brandl indes hatte Stiebjahn immer auf der Rechnung, „weil er immer wieder zurück kam.“ Für Brandl selbst war der Kampf um den Sieg oder die Top Drei Ende der vierten Runde beendet. In einer felsigen Abfahrt holte er sich einen schleichenden Plattfuß und musste Anfang der fünften Runde zum Wechsel. So reichte es am Ende „nur“ zu Rang fünf (+1:26).

So blieb vorne ein Quartett mit Martin Loo (Hawaii Express), Georg Egger (Lexware) und Anton Cooper (Trek Factory Racing). Und am Schluss hängend: Simon Stiebjahn.

Cooper im Pausen-Modus, Egger mit der Nase im Wind

Doch als es in die letzte Runde ging war Stiebjahn näher am Spitzentrio dran, schloss auf der Flachpassage Richtung Ziel auf und ging an die erste Position. Seiner Tempo-Verschärfung am Berg konnte erst nur Georg Egger folgen, doch dann rollte auch Martin Loo noch mal heran, während von Anton Cooper keine Gegenwehr mehr kam.

„Ich habe heute Nacht sehr schlecht geschlafen, war müde und deshalb in der Spitzengruppe immer nur Passagier, mein Körper hat entschieden, dass jetzt die Saisonpause beginnt“, meinte der Weltranglisten-Sechste mit einem Lachen, nachdem er als Vierter (+0:49) die Ziellinie überquerte.

Bevor der höchste Punkt erreicht war, streckte auch Georg Egger „noch mal die Nase in den Wind“, wie er sagte, doch er wurde von Stiebjahn und Loo sofort in die Schranken verwiesen. „Ich habe dann noch einen Fehler gemacht, aber nur weil ich so grau war“, erklärte Egger wie es zu seinem dritten Rang kam. „Aber ich denke, ich bin ein gutes Rennen gefahren.“

Aus dem Windschatten vorbei gesprintet

Stiebjahn konnte vor Loo in die Abfahrt gehen und der Este tat ihm dann unten einen Gefallen: Er ging vorbei. „Das hat mir in die Karten gespielt“, meinte Stiebjahn. Der zweifache Deutsche Meister im Eliminator Sprint jagte aus dem Windschatten vor der letzten Kurve an Martin Loo vorbei und verhinderte mit seinen schnellen Sprinter-Beinen dessen zweiten Bundesliga-Sieg nach Wombach 2015.

Für Simon Stiebjahn war es der dritte Bundesliga-Sieg in der Cross-Country-Disziplin und nach dem Gewinn des Short Track am Samstagabend der zweite an diesem Wochenende. „Es ist perfekt gelaufen. Ich habe mich nach der Marathon-WM gut gefühlt, aber damit war nicht zu rechnen“, jubelte Stiebjahn, der jetzt als Gesamtführender zum Finale antritt, das in seiner Heimat Titisee-Neustadt ausgetragen wird.

Martin Loo gratulierte seinem Kontrahenten. „Im Sprint ist er nicht zu schlagen, aber ich denke, ich bin auch ein gutes Rennen gefahren. Es hat Spaß gemacht“, sagte Loo, der in der Weltrangliste auf Rang 28 geführt wird.

Mitfavorit Victor Koretzky aus Frankreich hatte Magenprobleme und mühte sich schließlich als Siebter (+3:07) ins Ziel.

Ergebnisse

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com