Costa Blanca Race#4: Jan Skarnitzl und Sergio Mantecon retten acht Sekunden
FOTO | Gesamtsieger: Jan Skarnitzl und Sergio Mantecon (rechts) ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion
Für Ben Zwiehoff und Anton Sintsov endete das viertägige Costa Blanca Bike Race auf der Felge. Nach Defektpech reichte es für den Essener und den Russen nur zu Platz neun. Jan Skarnitzl und Sergio Mantecon retteten nach doppeltem Defekt gegenüber den Etappensiegern Grant Ferguson und Sebastian Carstensen Fini noch acht Sekunden Vorsprung ins Ziel. Bei den Damen holten sich Rebecca Henderson und Raiza Goulao den Gesamterfolg.
Es wurde noch mal aufregend am letzten Tag des Costa Blanca Bike Race. Auf den letzten 65 Kilometern mit Start und Ziel in Polop waren Jan Skarnitzl und Sergio Mantecon (Trek) eigentlich die Stärksten. Ferguson und Carstensen (CST Sandd American Eagle), die am Freitag und Samstag gewonnen hatten, wurden zweimal abgehängt, konnten aber wieder aufschließen.
„Wir haben uns gut gefühlt und alles unter Kontrolle“, sollte Sergio Mantecon im Ziel gegenüber Armin M. Küstenbrück zu Protokoll geben. Doch etwa fünf Kilometer vor dem Ziel erlitt das Leader-Duo einen doppelten Plattfuß.
Ferguson und Carstensen gaben noch einmal alles, um vielleicht doch noch die 1:14 Minuten Differenz zu egalisieren. Am Ende fehlten dem Briten und dem Dänen acht Sekunden.
„Es ist unglaublich, dass nach vier Tagen acht Sekunden über den Gesamtsieg entscheiden. Wir sind froh, dass es gereicht hat“, bilanzierte Mantecon nach der finalen Etappe, die nach Regenfällen matschig geworden, aber dennoch fahrbar geblieben war. Und Jan Skarnitzl wurde mit seinem dritten Erfolg an der Küste bei Benidorm zum „Mr. Costa Blanca“.
Zwiehoff ärgert sich
Ben Zwiehoff und Anton Sintsov waren für ihre Verhältnisse noch länger auf einem guten Weg als Skarnitzl und Mantecon. Mit der Strategie, dass Zwiehoff am Berg mit der Spitze mitgeht und Sintsov die Abfahrten nutzt, um die Lücke wieder zu schließen, lagen sie auf Kurs. Sie kämpften mit Tiago Ferreira und Hans Becking (DMT) Als Sechste waren sie in die Schlussetappe gegangen.
„Wir haben auf Gesamtrang fünf geschielt und als Mantecon und Skarnitzl Plattfuß hatten, dachte ich, wir könnten noch das Podest erreichen“, erzählte Zwiehoff. Er war etwas angefressen, denn es kam anders.
Nachdem er schon zu Beginn einen Plattfuß – noch ohne größeren Zeitverlust – reparieren konnte, erlitt er an einer „unscheinbaren Stelle“ einen zweiten Reifendefekt.
Nach der Reparatur seien vorsichtig gefahren, doch nach fünf Minuten ging die Luft wieder raus. So klapperte Zwiehoff auf der Felge Richtung Ziel und stürzte damit auch noch, so dass er sich ein blutiges Knie holte.
„Die Form ist gut, aber so viel Pech ist außergewöhnlich und ärgerlich. Wir haben immer besser ins Rennen gefunden und uns zumindest heute ebenbürtig mit den Top-Fahrern präsentiert“, kommentierte Zwiehoff. „Für Anton tut es mir sehr, sehr leid. Der hat sich hier so durchgekämpft die letzten Tage. Da ist es einfach unverdient, dass sich der Aufwand am Ende nicht komplett gelohnt hat.“
Jetzt hoffe er, dass sie beim nächsten Einsatz auf Lanzarote etwas mehr vom Glück begünstigt seien.
Valero mit Schlüsselbeinbruch
Derweil seine Konkurrenten die letzte Etappe unter die Räder nahmen, postete David Valero (MMR) ein Foto aus dem Krankenhaus. Bei einem Sturz am Samstag hatte sich der Spanier das Schlüsselbein gebrochen.
Damen: Durchmarsch für Henderson/Goulao
Bei den Damen gewannen die Australierin Rebecca Henderson und die Brasilianerin Raiza Goulao (Primaflor-Mondraker) alle vier Etappen und damit souverän die Gesamtwertung. Auf Platz zwei behaupteten sich die Belgierin Alice Pirard und die Spanierin Elena Lloret Llinares.
Auf Rang drei unter sieben Damen-Paarungen landete Naima Diesner mit ihrer spanischen Kollegin Sandra Santanyes, die 43:43 Minuten Rückstand aufwiesen.
