Cross: Captain America fliegt zur WM

Marco Fontana hat seine Entscheidung gegen einen Start bei der Cross-WM in Louisville revidiert. Der Olympia-Dritte auf dem Mountainbike von Cannondale Factory Racing will jetzt in den USA doch dabei sein. Fontana hat darauf am Sonntag bei den Italienischen Meisterschaften in Vittorio Veneto auf der Zielgerade bereits einen Link gesetzt.  

Marco Aurelio Fontana scheint ein Mann mit einem Sinn für Symbolik zu sein. Nachdem er beim Cross-Weltcup in Rom schon mit einem Aufnäher im Gedenken an Burry Stander ins Rennen gegangen war, fuhr er am Sonntag mit Captain America-Schild über die Ziellinie und danach setzte er auch noch eine Captain-America-Maske auf. Der Link zu der Science-Fiction-Comic-Figur war als Verweis auf seine USA-Pläne gedacht. In einem Interview mit aCC hatte er vergangene Woche eine Teilnahme an der Cyclo-Cross-WM noch definitiv ausgeschlossen und mit der Vorbereitung auf die Cross-Country-Saison begründet.

Der überraschende dritte Platz beim Weltcup in Rom hat ihn mit etwas Abstand dann aber doch noch ins Grübeln gebracht. Nach Diskussionen mit seinem Coach, seinem Umfeld und nicht zuletzt mit Cannondale-Team-Manager Daniel Hespeler, revidierte er seine Entscheidung.

„Ich hab mein Grundniveau drastisch gesteigert, ohne wirklich sehr spezifisch für Cyclo-Cross zu trainieren. Mein Training ist zu hundert Prozent auf Mountainbike ausgerichtet, aber ich habe gesehen dass es für Cross ganz gut geht, weil ich viel im Kraftraum war“, erklärt Marco Fontana was ihn bewogen hat doch nach Louisville zu fliegen und damit seine Vorbereitung auf die MTB-Saison anders zu gestalten als geplant. „Ich setze meine Mountainbike-Saison damit nicht aufs Spiel, von den zusätzlichen Gefahren abgesehen, die ein Rennen eben in sich birgt, wenn man an Stürze oder ähnliches denkt. Aber ich bin Rennfahrer und da gehört dieses Risiko eben dazu“, meint der Italiener.

Natürlich hat das Rennpferd Fontana auch ein wenig die Nüstern in den Wettkampf-Wind gesteckt, nachdem es in Rom so gut lief. Nach außen hin, hält er den Ball aber flach. „Der Kurs in den USA könnte mir liegen, aber ich erhoffe mir nicht zu viel. Ich sehe es nur als tolle Herausforderung“, sagt Fontana zu seinen Ambitionen. 2011 in St. Wendel war er übrigens schon mal Siebter bei einer WM.

Mehr Fotos von der italienischen Meisterschaft im Flickr-Account von Michele Mondini