Cross-DM Albstadt: Meisen nicht zu schlagen

Sascha Weber holt Silber- Georg Egger auf Rang sechs

Bei den Deutschen Cross-Meisterschaften in Albstadt gab es am Sonntag bei den Herren die erwartete Podest-Besetzung. Marcel Meisen holte seinen vierten Titel in Folge, Silber ging zum insgesamt fünften Mal an den deutschen Marathon-Meister Sascha Weber und Manuel Müller wurde Dritter. In der U23 überraschte Maximilian Krüger auf Rang drei, bei den Junioren verpassten mit Lennart Krayer und Louis Krauss zwei Mountainbiker als Vierter und Fünfter knapp die Medaillen.

 

Sascha Weber (Maloja-Rocky Mountain) kannte die Qualitäten seines Kumpels Marcel Meisen (Alpecin-Fenix) schon vorher und so war der Marathon-Champion auch nicht unglücklich über eine weitere Silbermedaille. Meisen nahm seinen Konkurrenten im Ziel in Empfang, es folgte eine Umarmung.

44 Sekunden musste er warten, bis der in Freiburg lebende Saarländer die Zeitmessung nach sieben 2,6-Kilometer-Runden passiert hatte. „Marcel ist Weltklasse, er ist einfach der Beste“, gab Sascha Weber zu Protokoll. Der Beste in Deutschland und hier gibt seit jetzt vier Jahren kein Vorbeikommen an dem Stolberger. Auch nicht für Weber, der offensiv gestartet war, aber bald Gesellschaft von Meisen bekam.

Der nutzte einen kleinen Fehler seines Konkurrenten, riss die Lücke und ließ sich nicht mehr aufhalten. Auch nicht von einer Zwischen-Offensive von Weber.

„Ich habe aber gemerkt, ich kann nicht zu viel Risiko gehen“, erklärte Sascha Weber, warum er die Anstrengungen auf dem matschigen Untergrund abbrach und sich mit Silber begnügte. „Mit diesem Platz habe ich gerechnet. Die Strecke hat mir nicht so gepasst, mir hat da ein Berg gefehlt“, bekannte Weber.

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Souverän: Marcel Meisen ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Marcel Meisen war nicht nur mit dem Titel, sondern auch mit seiner Leistung zufrieden. „Die Strecke ist explosiv, es braucht viele Kurven, kurze Antritte. Das mag ich nicht so. Aber die Verhältnisse wie sie heute waren, kamen mir mehr entgegen“, kommentierte Meisen.

Manuel Müller machte in der Startphase Bekanntschaft mit der Streckenbegrenzung und musste sich von Position 15 erst auf den Weg nach vorne machen.

Eggers starke Schlussrunde

Georg Egger (Lexware) landete auf einem starken sechsten Rang. Das war mehr als man eigentlich nach den letzten Wochen vom Mountainbiker erhoffen konnte. Nach einem Magen-Darm-Infekt über Weihnachten fehlte Substanz und Trainingszeit.

Egger fuhr lange an achter Position, konnte sich aber mit einer starken Schlussrunde noch auf Platz sechs (+3:16) nach vorne fahren. „Ich war endlich wieder im Renn-Modus und es ist mental auch gut, dass das Finale so gut funktioniert hat“, erklärte Egger. „Ich bin happy mit dem Ergebnis und habe mich auch gut gefühlt.“

Der Thüringer Florian Anderle (Fuji), auch ein Mountainbiker, lag lange vor Egger, verbuchte als Achter (+3:31) aber auch ein Ergebnis, mit dem kaum zu rechnen war.

Max Holz (German Technology Racing) war als

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Georg Egger ©Erhard Goller

Zehnter (+5:51) nicht ganz da, wo er sein wollte. Wolfram Kurschat (Kurschat Consulting) wurde sechs Sekunden später Elfter.

 

U23 Männer: Maximilian Krüger überrascht sich selbst

Maximilian Krüger, den man auch als Mountainbiker kennt, holte sich zum ersten Mal in seiner Karriere eine DM-Medaille. Und das ausgerechnet in seinem ersten U23-Jahr. Er konnte zwar den gleichaltrigen Tom Lindner und Maximilian Möbis nicht halten, doch er wehrte die Angriffe des höher eingeschätzten Pascal Tömke (Kurschat Consulting) ab und gewann mit 43 Sekunden Rückstand auf Lindner Bronze.

„Top Fünf wäre schon richtig gut gewesen, mit einer Medaille habe ich nie gerechnet“, sagte ein strahlender Krüger. „In der letzten Runde dachte ich nur noch: jetzt keine Fehler mehr machen und es hat gereicht.“

Pascal Tömke hatte als Vierter schließlich 1:01,4 Minuten Rückstand.

 

U19 Männer: Krayer erst in der Schlussrunde stark

Am Ende fehlte Lennart Krayer nur eine Sekunde zur Bronze-Medaille. Der deutsche Meister auf dem Mountainbike war lange an sechster Stelle unterwegs. Vor ihm fuhr sein Lexware-Teamkollege Louis Krauss und hatte überraschenderweise den Bronze-Rang in Reichweite.

Letzten Endes machten das Straßen-Talent Marco Brenner (Augsburg) trotz zweier Kettenklemmer, Jasper Pahlke mit Reifendefekt und Tim Neffgen die Medaillen unter sich aus.

Lennart Krayer kam lange Zeit nicht so in die Gänge, wie er sich das gewünscht hatte. „Am Ende habe ich noch mal einen richtigen Schub bekommen“, erklärte Krayer im Ziel.

Tatsächlich produzierte er in der Schlussrunde die beste Rundenzeit, schob sich noch an Louis Krauss vorbei und hätte sich mit 40,9 Sekunden Rückstand fast noch die Bronze-Medaille geholt. „Ich hätte gerne das ganze Rennen gute Beine gehabt, aber ich bin eigentlich ganz zufrieden“, erklärte Krayer.

Für Louis Krauss war Rang fünf eine positive Überraschung. „Nach dem Trainingslager auf dem Herzogenhorn war ich schon ziemlich müde. Deshalb bin ich erstaunt, dass es so gut lief. Mein Ziel war Top fünf und das habe ich jetzt erreicht“, erklärte Krauss.

Am Ende fehlten 50,4 Sekunden auf den Sieger Marco Brenner aus Augsburg (38:03). Das Ergebnis ist auch deshalb erstaunlich, weil Krauss kurzfristig vor dem Rennen auf ein geliehenes Bike umsteigen musste. An seinem war etwas kaputt gegangen, was nicht so schnell wieder repariert werden konnte.

Ergebnisse

 

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