Cross-WM Valkenburg: Sanne Cant verteidigt Titel – Lisa Brandaus starker Vormarsch
FOTO | Wie bei der DM hatte Elisabeth Brandau auch bei der WM in Valkenburg Grund zum Jubeln ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion
Mit einem großartigen fünften Platz hat Elisabeth Brandau (EBE Racing) bei der Cyclo-Cross-WM in den Niederlanden für eine Überraschung gesorgt. Titelverteidigerin Sanne Cant aus Belgien durfte sich erneut das Regenbogen-Jersey überstreifen.
Elisabeth Brandau wühlte sich in Valkenburg nicht nur durch den morastigen Untergrund, sondern aus ihrer ungünstigen Startposition auch durch das Feld der 41 Damen. Sie marschierte bis in der Schlussrunde nur noch vier Konkurrentinnen vor ihr waren. Mit 1:26 Minuten Rückstand rollte sie auf einem nie erwarteten fünften Platz über die Ziellinie.
„Ich habe auf eine Platzierung unter den Top-Ten gehofft. Dass es der fünfte Platz wurde, ist großartig. Damit bin ich total happy“, sagte Elisabeth Brandau im Ziel eines Rennens, das den Fahrerinnen alles abverlangte.
Die Deutsche Meisterin war an 39. Stelle ins Gelände gefahren. Im Gegensatz zu den beiden Weltcup-Rennen zuvor, kam Brandau sofort gut ins Rennen. Sie konnte sich bereits in der ersten Runde auf den zehnten Platz nach vorne fahren. Das war die Grundlage für das Top-Resultat. In der zweiten Runde konsolidierte sich die Schwäbin, trotz wiederholter kleinerer Kettenprobleme, ging als Elfte in Runde drei und legte dann noch mal den Hebel um. Die verbleibenden beiden Runden legte sie gut 20 Sekunden schneller zurück und katapultierte sich noch an die fünfte Stelle.
Die Probleme mit der Kette ärgerten sie am Ende dennoch ein wenig. „Vielleicht wäre ohne diese Probleme noch mehr möglich gewesen. So wurde ich halt immer wieder zurückgeworfen. Es wäre schön, wenn ich mal ein Rennen ohne Handicap bestreiten könnte“, meinte Brandau.
Lechner und Ferrand Prevot ohne Medaillenchance
Für Eva Lechner war nur in der Anfangsphase in den Medaillenregionen zu finden. Am Ende gab es für die Südtirolerin vom Clif Pro Team nur den siebten Platz (+1:49), sicherlich nicht das, was sie sich nach ihrem starken Auftritt sechs Tage zuvor erhofft hatte.
Pauline Ferrand Prevot (Canyon-Sram) war mit ihrer Rippenprellung vom Sturz in Hoogerheide nicht in der Lage mitzuhalten. Sie wurde mit 4:40 Minuten Differenz 24.
Den Titel holte sich Sanne Cant, nachdem es in der vorletzten Runde nach Vorteil Katie Compton aussah. In der Schlussrunde kam die bessere Läuferin Cant wieder zurück und gewann mit zwölf Sekunden Vorsprung auf Compton und 26 Sekunden vor Lucinda Brand, die sich die Bronzemedaille sichern konnte.
Junioren: Lindner überrascht
Bei den Junioren überraschte Tom Lindner (Stevens Racing) mit dem vierten Rang. Nach den Ergebnissen im bisherigen Saisonverlauf war das so nicht zu erwarten. Lindner lag am Ende nur vier Sekunden hinter Bronze, das sich der Niederländer Ryan Kamp holen konnte.
Lindner lag allerdings zu Beginn der letzten Runde noch an achter Stelle. Seine Schlussoffensive kam etwas zu spät, der vierte Rang mit 34 Sekunden Differenz auf den neuen Junioren-Weltmeister Ben Tulett (41:19) ist dennoch ein Erfolg. „Ich habe alles gegeben, leider hat es nicht ganz zu einer Medaille gereicht. Schade“, meinte Lindner im Ziel. „Aber zufrieden bin ich trotzdem“.
Silber ging an den Tschechen Tomas Kopecky, der 22 Sekunden Rückstand hatte.
In der U23 der Damen siegte Favoritin Evie Richards klar mit 38 Sekunden Vorsprung auf die Niederländerin Ceylin Del Carmen Alvarado und 1:04 Minuten auf Nadja Heigl. Die Österreicherin kennt man auch als Mountainbikerin.
Mit Infos des BDR Medienservice