Cyclo-Cross-DM Kleinmachnow: Meisen wird Favoritenrolle gerecht
Bronze für Sascha Weber nach Rahmenbruch
Mit dem klaren Erfolg von Marcel Meisen von Corendon-Circus sind die Deutschen Meisterschaften im Cyclo-Cross in Kleinmachnow zu Ende gegangen. Manuel Müller aus Whyl holte sich erstmals Silber, nachdem das Duell gegen Sascha Weber (Easton Cycling Team) durch einen Material-Defekt beim Bronze-Medaillengewinner entschieden wurde.
Meisen ließ auf der 2,9 Kilometer Weber und Müller in Runde zwei von acht hinter sich und steuerte souverän seiner Titelverteidigung entgegen.
„Ich musste versuchen, so schnell wie möglich wegzukommen. Ich habe direkt die zweite Runde attackiert – das hat sehr gut geklappt“, sagte Pascal Meisen laut BDR Medienservice im Ziel. „Die erste Rennhälfte bin ich gutes Tempo gefahren, danach habe ich etwas auf Sicherheit gesetzt, bin die technischen Stücke sauber und ohne Fehler durchgekommen.“
Hinter ihm duellierten sich Weber und Müller um Silber. Müller übernahm noch vor der Hälfte der Distanz die zweite Position, doch Weber blieb in Schlagdistanz und schaffte es noch mal an Müller vorbei zu attackieren. Das war in der vorletzten Runde, doch kurz darauf platzten Webers Hoffnungen auf die fünfte DM-Silbermedaille, als ihm sein Sportgerät die Funktion versagte.
Auf Rang vier war der Abstand aber so groß, dass Sascha Weber mit 2:26 Minuten Rückstand auf Meisen (59:57) hinter Müller (+1:18) Dritter wurde.
Wolfram Kurschat hatte sich nach einem schlechten Start von Position 17 nach einer Runde noch auf Rang zehn nach vorne gefahren. Mit 5:16 Minuten Rückstand belegte er am Ende diese Position, 31 Sekunden dahinter wurde Gerrit Rosenkranz Elfter.
U23: Überraschendes Silber für Tömke
In der U23 hatte sich scheinbar Maximilian Möbis den Titel geholt. Doch Möbis wurde nach dem Rennen disqualifiziert, weil er gegen die Fahrtrichtung auf der Strecke gelaufen, um ins Depot zu kommen, weil er mit Defekt schon dran vorbei war.
Sein Betreuer wechselten dem Berliner das Rad nicht, um einer möglichen Strafe zu entgehen. Möbis, der klar geführt hatte, musste mit seinem platten Reifen die Führung zwar zwischenzeitlich an Tömke abgeben, konnte sich aber dann trotzdem wieder an die Spitze setzen und wäre eigentlich mit 17 Sekunden Vorsprung Meister geworden. Doch für die Kommissäre ließ das Regelwerk keine andere Option offen, als ihn zu disqualifizieren.
So wurde der Zweite Luca Böckelmann (Stevens Racing Team) zum Deutschen Meister gekürt und Silber ging an Pascal Tömke (+0:30), nachdem der seine Position hinter Möbis durch einen Sturz an den Hürden und einem verbogenen Lenker Böckelmann vorbei lassen musste.
Der Neustädter vom Team Kurschat Consulting ist zum Teil auch im MTB-Sport unterwegs und war im Vorjahr Elfter der Deutschen U19-Meisterschaften. Als jüngster Jahrgang Silber zu gewinnen, darf als Überraschung bezeichnet werden. Im Vorjahr war er bei den U19-Fahrern noch Sechster. Bronze ging an Poul Rudolph (+1:09).
Tim Wollenberg (Stevens/Schubert) wurde bei seiner ersten U23-DM Zehnter (+4:08), Janik Koßack (Mounty Altenberg, +4:29) Zwölfter.
Bei den Junioren war Favorit Tom Lindner nicht zu schlagen. Er gewann 37 Sekunden vor Marco Brenner und 59 Sekunden vor Henri Uhlig. Die MTB-Spezialisten Maximilian Krüger (+2:23) und Markus Eydt (beide Stevens, +2:39) landeten auf den Plätzen acht und neun.
Mit Infos von Armin M. Küstenbrück