Cyclo-Cross Weltcup Zolder: Startcrash zerstört Hoffnungen
Jolanda Neff und Elisabeth Brandau rasch im Hintertreffen
Die Niederländer Marianne Vos und Mathieu van der Poel haben im belgischen Heusden-Zolder die jeweils siebten Rennen des Cyclo-Cross-Weltcups gewonnen. Eva Lechner wurde Zehnte, Jolanda Neff und Elisabeth Brandau wurden bei den Damen durch einen Sturz in der Startphase aufgehalten und landeten auf den Plätzen 26 und 48. , während bei den Herren Marcel Meisen 14. und Sascha Weben 22. wurden.
Elisabeth Brandau (EBE-Racing) war in Zolder bereits nach der ersten Kurve chancenlos. Durch einen Sturz, an dem Europameisterin Annemarie Worst (Steylaerts 777) beteiligt war, wurde die Deutsche Meisterin zum Anhalten gezwungen. So wurde sie gleich weit zurückbefördert und Überholvorgänge waren auf am dem schnellen Untergrund nicht einfach zu bewerkstelligen.
Das halbe Rennen lang hing sie in den 60er-Positionen, dann kam sie noch mal besser in Tritt, verkürzte ihre Rundenzeiten um eine halbe Minute und landete schließlich auf Platz 48 (+4:32).
„Irgendwie gingen die Beine nicht richtig. Wenn Du mal hinten drin hängst ist es schwierig und ich hatte das Gefühl, dass die Antritte überhaupt nicht gingen. Ich weiß nicht ob mich das Trainingslager ein bisschen zerschossen hat oder ob ich einfach müde bin“, rätselte die 33-Jährige.
Jolanda Neff: Jeder Überholvorgang hat gedauert
Noch drastischer war Jolanda Neff (Trek Factory Racing) vom Sturz betroffen. Beim Versuch rechts dran vorbei zu kommen, hing sie kurz über der Bande. Gemeinsam mit Annemarie Worst nahm sie ganz am Ende des Feldes der 87 Damen das Rennen wieder auf. Der Niederländerin konnte sie bei deren Aufholjagd allerdings nicht folgen.
„Jeder Überholvorgang hat gedauert“, erklärte Neff. „Ich bin gefahren was gegangen bist, bin aber nicht ganz vorgekommen. Sehr schade, ich habe mich sehr gefreut auf das Rennen. Aber man braucht einen guten Start und es muss halt alles zusammen stimmen.“ Neff war aus der sechsten Reihe ins Rennen gegangen.
Während es Cyclo-Cross-Spezialistin Worst noch bis auf Rang neun (+0:32) nach vorne schaffte, kam die Schweizerin nicht mehr weiter nach vorne als Platz 26 (+2:26). Beste Schweizerin wurde daher Nicole Koller (Möbel Märki, +1:51) als 20. und damit sechstbeste U23-Fahrerin.
Eva Lechner (Creafin TÜV Süd) hatte durch den Crash auch nicht den bei ihr üblichen guten Start und hing ständig hinter der Spitzengruppe. In der vorletzten Runde hatte sie einmal fast Kontakt, doch dann wurde vorne wieder verschärft und der Italienerin blieb nur der zehnte Rang (+0:35).
Marianne Vos gewann das interessante Damen-Rennen durch einen Angriff am letzten Anstieg, durch den sie eine kleine Lücke zu Namur-Siegerin Lucinda Brand reißen konnte. Dabei hatte Vos durch ein Kettenproblem die Spitzengruppe in der vierten von sechs Runden vorübergehend verloren. „Zum Glück haben sie vorne gegenseitig angeschaut und ich konnte zurückkommen und mich dann vor dem Finish noch mal ausruhen. Ich wusste, dass ich eine Lücke haben sollte weil Lucinda eine gute Abfahrerin und eine gute Sprinterin ist“, erklärte Vos nach ihrem siebten Sieg in Zolder und dem dritten in dieser Saison.
Herren: Mathieu van der Poel derzeit unschlagbar
Mit einem Angriff in Runde drei von neun legte Mathieu van der Poel (Corendon-Circus) bei den Herren die Grundlage für seinen fünften Weltcupsieg in Folge und bleibt in dieser Cyclo-Cross-Saison weiter ungeschlagen.
Sein Solo beendete er in 1:02:49 Stunden mit 16 Sekunden Vorsprung auf Weltmeister Wout van Aert, der in der Anfangsphase Pech mit einem Plattfuß hatte. Auf Rang drei landete Joris Nieuwenhuis (Development Team Sunweb, +0:29).
„Ich hatte das Gefühl, dass die anderen vom schnellen Start etwas müde wurden und bin dann in einer technischen Passage weg gefahren“, so van der Poel zu seinem Sieg.
Der Deutsche Meister Marcel Meisen (Corendon-Circus) beendete das Rennen auf Rang 14 (+2:08), während Sascha Weber (Easton Cycling) 40 Sekunden später die Ziellinie als 22. überquerte.