Die Nummer 27 wartet auf Julien Absalon

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Julien Absalon: Zwei Monate der Entscheidung ©Andreas Dobslaff/EGO-Promotion

Nummer 27 wartet auf Julien Absalon

Es könnte die Fortschreibung seiner einzigartigen Geschichte werden, es könnte auch die letzte Saison der Legende werden. Julien Absalon will in sechs Wochen über den Fortgang seiner Karriere entscheiden. Ob der BMC-Biker am Sonntag reif ist für seinen 27. Weltcupsieg, das weiß er selber nicht.

„Die Vorbereitung lief bis jetzt sehr gut, alles sieht gut aus“, hält Absalon für sich fest. Aber da seien ja die Konkurrenten. „Beim ersten Weltcup weiß man nie, man ist immer nervös, keiner weiß ganz genau wo er steht.“

Konkurrent Nummer eins, natürlich: Nino Schurter (Scott-Odlo). Die Dauerfehde der letzten Jahre, in die sich nur hin und wieder ein anderer Fahrer einmischen konnte, könnte in Pietermaritzburg ein weiteres Kapitel auflegen
Ob er den Weltmeister beim Cape Epic beobacht habe? „Ja, ich habe jeden Tag die Ergebniss gecheckt. Ich glaube, es war sehr hart“, meint Absalon und dann lacht er: „Deshalb war ich froh, dass ich vor meinem Computer saß und nicht beim Cape Epic im Sattel.“

Wie ein „normales Rennen“
Nino Schurter habe er als sehr stark wahrgenommen. „Er ist sicher nicht erschöpft, weil er der weitaus stärkere Fahrer war“, rechnet er mit einem sehr frischen Konkurrenten.

Bei der sieben Monate zurück liegenden WM hat sich der Franzose im Training zwei Rippen gebrochen. Er fuhr das Rennen zwar noch, aber mehr als Rang sechs war nicht drin. „Klar, das sind keine guten Erinnerungen. Aber es ist nicht so, dass ich Angst habe vor dem Kurs. Im Gegenteil ich mag das Gelände und ich freue mich drauf“, sagt der 33-Jährige.

Eine Konsequenz, die er gezogen hat, ist den Weltcup-Auftakt vorzubereiten „wie ein normales Rennen“. Zweimal auf den Kurs und nicht so oft wie bei der WM. „Da war ich einmal zu oft drauf“, meint er rückblickend. Vielleicht weil er in den technischen Passagen gegen den „Rock-Garden-King“ Nino Schurter gewappnet sein wollte.

Fokus liegt auf Albstadt und dann fällt die Entscheidung.
Insgesamt hofft er auf „weniger Pech als letztes Jahr“ und „mehr Siege“. Seinen Fokus richte er auf den Weltcup in Albstadt am 1. Juni, wo er letztes Jahr deutlich in Führung liegend einen irreparablen Defekt hatte.

„Mein Fokus in der ersten Saisonhälfte liegt auf Albstadt. Ich mag diesen Kurs sehr, der ist für mich gemacht. Nach dem Defekt im letzten Jahr ich extrem enttäuscht. Deshalb wäre es schön zurück zu kommen und zu gewinnen“, lässt Absalon wissen, wo die Nummer 27 in Sachen Weltcupsiege am ehesten ihn warten wird.

Danach, so hat er schon vor Wochen bekundet, werde er entscheiden, ob es ihn auch 2015 noch als Cross-Country-Fahrer geben wird. Viel wird daran hängen, ob er sich noch als Sieg-Kandidat bei großen Rennen sieht, ob er das Gefühl hat, dass er Schurter, Kulhavy und die anderen prinzipiell schlagen kann.

„Das motiviert mich zusätzlich“, sagt Absalon und er sagt das alles ganz entspannt und mit dem Lächeln eines Champions, der niemand mehr was beweisen muss. Außer sich selbst.

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