DM Wombach: Titel-Premiere für Felix Klausmann

Sprint der Herren: Überraschungen auf Silber und Bronze

Der Fischerbacher Felix Klausmann hat sich zum ersten Mal in seiner Karriere einen Deutschen Meister-Titel geholt. Der Schwarzwälder gewann in Wombach den Eliminator Sprint vor Silas Graf aus Untermünkheim und Lars Hemmerling aus St. Ingbert, die man da nicht erwartet hatte. Titelverteidiger Simon Gegenheimer war nach einem Sturz im Halbfinale ausgeschieden und wurde am Ende Fünfter.

 

„Das ist der größte Erfolg meiner Karriere“, jubelte Felix Klausmann nach einem überlegen geführten Finale der besten Vier. Eine Überraschung war der Sieg von Klausmann (Link Rad Quadrat) indes nicht.

Mit einem zweiten und einem dritten Platz im Weltcup hatte er dieses Jahr schon stark aufgetrumpft. Doch man hatte vor allem ein Duell mit Simon Gegenheimer (Mountainbike Racing Team) erwartet.

Der Remchinger erlebte allerdings einen Halbfinal-Lauf, der die Unberechenbarkeit der Disziplin zum Tragen brachte. Der Gomaringer Paul Latus (Haico Racing) fuhr in Führung liegend auf die letzte Kurve zu. Danach kam nur noch eine 30 Meter lange, aber sehr steile Rampe auf Asphalt.

Simon Gegenheimer war schlecht gestartet und hatte sich erst auf dieser Geraden an die zweite Position gekämpft. Latus ließ innen eine Lücke, weil er sich auf der Ideallinie für die letzte Kurve befand.

Gegenheimer war schneller und bereits auf gleicher Höhe, als sich Latus direkt vor der Kurve nach innen lehnte. Dabei verdrehte sich auf Schotter dann sein Vorderrad und er kam zu Fall. Der Titelverteidiger blieb hängen und ging auch zu Boden.

Diesen Hergang lässt die Foto-Serie eines Fotografen zumindest erahnen, auch wenn Beteiligte den Sturz und die Verantwortung dafür zum Teil anders wahrnahmen.

Der Zwischenfall gestattete Lars Hemmerling (Lexware) und dem Breitnauer Heiko Hog (Freiburger Pilsner-Merida) an Latus und Gegenheimer vorbei und ins Finale einzuziehen.

 

Eine Meisterschaft am seidenen Faden

Im Finale war für Felix Klausmann dann der Boden bereitet. Wie in allen seinen Läufen ging der Qualifikations-Schnellste nach der Startgeraden als Erster in die Abfahrt. „Da habe ich einen Vorsprung heraus geholt“, berichtet Klausmann, „und dann unten einfach durchgezogen.“

Hinter ihm hatte Heiko Hog in der Abfahrt diese Lücke entstehen lassen, so dass der Vorsprung von Klausmann an der Ziellinie schon beträchtlich war. Doch so souverän wie er auftrat, hätte ihn wohl auch kein anderer Rennverlauf am Siegen gehindert. Höchstens Simon Gegenheimer.

„Ich hatte wie Lia (Schrievers, die Damen-Meisterin), diese Woche auch Magen-Darm-Probleme. Seit Mittwoch ging es gut und heute habe ich mich gut gefühlt“, erklärte Klausmann noch. Ein wenig hing die DM für ihn also am seidenen Faden.

Hinter ihm jubelten die ersten „Verlierer“ mindestens genauso wie er über seine Gold-Medaille. Silas Graf war am ersten Anstieg an Heiko Hog vorbei gezogen und hatte sich dann im Ziel-Anstieg mit aller Macht – und erfolgreich – gegen den Angriff von Lars Hemmerling gewehrt.

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Auf der Ziellinie war Silas Graf (links) noch knapp vor Lars Hemmerling ©Erhard Goller

Mit Graf auf dem Silberrang hatte niemand gerechnet. „Ich auch nicht“, meinte Graf lachend. „Ich habe mich nur auf das Cross-Country-Rennen vorbereitet und den Sprint halt so mitgenommen. Meine Starts waren immer schlecht, aber je länger es ging, desto stärker bin ich geworden. Ich freue mich riesig über Silber, Felix war heute niemand gewachsen“, erklärte Graf.

 

Hemmerling vergeigt den Start und holt noch Bronze

Diese Medaillenfarbe hätte ihm Lars Hemmerling beinahe noch weg geschnappt. Hauchdünn vor dem Saarländer ging Graf über die Linie. Hemmerling hatte auf der Geraden vor der Zielkurve Heiko Hog von Rang drei verdrängt und noch mal eine Attacke gestartet.

An einer entgangenen Silbermedaille wollte er sich auch nicht aufhalten. „Das ist unglaublich, ich habe auf den Einzug ins Halbfinale gehofft, aber dass es jetzt die Bronze-Medaille wurde, das ist sooo geil.“

Im Finale habe er den Start vergeigt.

Es reichte noch um den ehemaligen Vize-Europameister Heiko Hog die Medaille weg zu schnappen. Der Schwarzwälder befindet sich im Umzugs-Stress und damit auch im Trainings-Defizit. Da fehlte dann das Stehvermögen.

„Schade um die Medaille, aber die Platzierung ist okay. Immerhin bin ich zum ersten Mal in ein DM-Finale eingezogen“, so Hog.

Ergebnisse Eliminator-DM Herren

1. Felix Klausmann
2. Silas Graf
3. Lars Hemmerling
4. Heiko Hog
5. Simon Gegenheimer
6. Tim Meier (Rheinfelden/ Conway Factory Racing)
7. Max Holz (München/German Technology Racing)
8. Paul Latus

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