EM Glasgow: Meldeliste mit kleinen Lücken
Jolanda Neff und Mathieu van der Poel als Favoriten
Europameisterschaften gelten im Radsport nicht so viel wie in anderen Sportarten. Eigentlich bedauerlich, denn wenn die Europäerinnen und Europäer unter sich sind, könnte immer noch ein Großteil der Weltklasse am Start stehen. Auf den Meldelisten für die EM in Glasgow sind bei den Damen und bei den Herren jeweils gut die Hälfte der Top 20 der Weltrangliste vertreten.
Ungünstig ist der Umstand, dass bereits am Freitag das Short Track-Rennen im Weltcup und zwar im kanadischen Mont Sainte Anne stattfindet. Das animierte den einen oder die andere AthletIn dazu die EM auszulassen.
Weltmeister Nino Schurter (Scott-Sram) war seit dem Heimspiel in Bern 2013 ohnehin nicht mehr bei einer EM am Start und auch Mathias Flückiger (Thömus RN Racing) hat verzichtet. Seit kurzem ist auch das Fehlen von Andorra-Weltcupsieger Gerhard Kerschbaumer (Torpado) auch eines, das man registriert.
Nicht in Glasgow sind auch die Franzosen Maxime Marotte (Cannondale Factory Racing) und Jordan Sarrou (KMC-Ekoi Sr Suntour).
Aus Gründen anderer kontinentaler Zugehörigkeit fehlen mit Henrique Avancini (Cannondale Factory Racing), Sam Gaze (Specialized Racing) und Anton Cooper (Trek Factory Racing) drei weitere Weltklasse-Piloten. Die beiden Neuseeländer haben in den Cathkin Braes Mountainbike Trails übrigens 2014 bei den Commonwealth Games im Dreikampf mit dem Australier Daniel McConnell (Mondraker-Primaflor) um die Medaillen gekämpft.
Insgesamt sind im Süden von Glasgow bei den Herren elf aus den Top 21 der Weltrangliste am Start. Warum 21? Weil der 21. Mathieu van der Poel (Corendon-Circus) heißt und wohl mit der Favoritenrolle leben muss.
Zu denen, die ihm das streitig machen wollen, gehört Titelverteidiger Florian Vogel (Focus XC), der die EM explizit zu einem Höhepunkt erkoren hat. Auch Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing) könnte sich zurückmelden und sein Landsmann Ondrej Cink robbt sich nach seinem Straßen-Intermezzo 2017 so nach und nach wieder an die Besten heran.
Damen: Nur zwei werden vermisst
Bei den Damen sind es elf aus den besten 20. Die prominenteste Lücke hinterlässt Annika Langvad (Specialized Racing), aber auch Titelverteidigerin Yana Belomoina (CST Sandd American Eagle) fehlt. Die Ukrainer schicken gar keine Mountainbiker nach Glasgow. Ferner fehlt natürlich auch Emily Batty (Trek Factory Racing) als Kanadierin und die beiden U23-Fahrerinnenn Sina Frei (Ghost Factory Racing) und Alessandra Keller (Thömus RN Racing), die beide schon zu den Top-Ten der Welt gehören.
Ansonsten sind die besten Europäerinnen alle da. Weltmeisterin Jolanda Neff (Kross Racing), der bei den Damen wohl die Favoritenrolle gehört, ihre Teamkollegin Maja Wloszczowska, Pauline Ferrand Prevot (Canyon-Sram), Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Merida) gehören zu den Titelkandidatinnen.
Aufsteigerin Anne Tauber (CST Sandd American Eagle) und Annie Last (KMC Ekoi Sr Suntour) auf der heimischen Insel haben vielleicht Außenseiter-Chancen.
Alles in allem werden im ZDF zwei hochkarätige Rennen übertragen und auf dem schnellen Kurs könnte es lange spannend bleiben.
