Ghost Factory Racing: Zuwachs aus Dänemark

U23-Fahrerin Caroline Bohé stößt zum Team aus Waldsassen

Das Team Ghost Factory Racing meldet für die Saison 2020 einen Abgang und einen Zugang. Für die Italienerin Marika Tovo fährt künftig mit der Dänin Caroline Bohé eine ebenfalls 20-Jährige im besten Damen-Team der Saison 2019. Und dann gibt das Team aus Waldsassen noch eine weitere interessante Neuigkeit bekannt.

 

Große Umbau-Maßnahmen waren vor der olympischen Saison bei Ghost nicht angesagt. Das Team unter der Leitung von Thomas Wickles blickt ohnehin auf das erfolgreichste Jahr seit dem Start 2011 zurück. Warum also das Personal austauschen?

Dass es dennoch eine Veränderung gibt, liegt daran, dass der Vertrag von Marika Tovo nach nur einem Jahr nicht verlängert wurde. Tovo verletzte sich in Nove Mesto schwer und im Herbst brach sie sich (zu Fuß) den Knöchel noch mal.

„Um diese Situation nicht zu wiederholen, haben wir uns im Sinne ihrer Gesundheit und einer vollständigen Genesung dazu entschieden den Vertrag nicht zu verlängern“, heißt es in der Pressemitteilung von Ghost.

Carolin Bohé will ums U23-Podium kämpfen

So wurde ein Platz frei für Caroline Bohé. Die Junioren-EM-Dritte von 2017 war in ihrem zweiten U23-Jahr einmal Vierte und zweimal Fünfte im U23-Weltcup.

Es seien aber „nicht nur die Ergebnisse“ entscheidend für die Auswahl einer Athletin. Team-Manager Thomas Wickles verweist auf die soziale Komponente der Team-Struktur.

„Wir verbringen im Laufe eines Jahres sehr viel Zeit miteinander und deshalb ist die menschliche Seite einer der wichtigsten Aspekte für die Zusammenstellung des Teams. Caroline fühlte sich von Beginn an wohl und so ging es auch uns im Umgang mit ihr, das war einer der wichtigsten Bausteine für die Zusammenarbeit“, wird Wickles in der PM zitiert. Und mit dem Material von Ghost sei sie auf Anhieb gut zurechtgekommen. Gemeinsam mit ihrer jetzigen Teamkollegin Lisa Pasteiner will sie im U23-Weltcup Anlauf auf ihren ersten Podest-Platz nehmen.

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2019 sehr erfolgreich: Ghost Factory Racing ©Irmo Keizer

„Ich habe das Team schon über die letzten Jahre verfolgt und jetzt Teil davon sein zu können, ist für mich tatsächlich ein Traum, der Realität wird. Ich bin schon jetzt sehr beeindruckt von der Professionalität und der Leidenschaft, die jeder im Team mitbringt. Mein Ziel für kommendes Jahr ist es, mich als Athletin weiterzuentwickeln, dafür habe ich jetzt sicherlich das bestmögliche Umfeld.“

Bohé kam eher zufällig zum Mountainbiken. Weil sie mit bei der Jugend-EM in Graz in einem dänischen Team aushalf wurde aus der bis dato Straßen- und Cross-Fahrerin eine Bikerin.

Für U23-Weltmeisterin Sina Frei (Schweiz), für die Ungarin Barbara Benko (Ungarn) und für Anne Terpstra stehen die olympischen Spiele im Fokus. Die Niederländerin bescherte Ghost in Andorra den kaum erwarteten ersten Elite-Weltcupsieg und war mit einer ebenfalls starken Sina Frei maßgeblich daran beteiligt, dass die Equipe in allen sieben Weltcup-Rennen die Team-Wertung für sich entscheiden konnte. Nebenbei kletterte sie auch auf den ersten Platz der Weltrangliste.

 

Terpstra und Benko zum Cape Epic

Das Team verkündet in der Pressemitteilung zudem eine Premiere: Barbara Benko und Anne Terpstra werden für Ghost erstmals das Etappenrennen Cape Epic bestreiten.

Warum die beiden das ausgerechnet im Olympia-Jahr zum ersten Mal angehen?

„Warum nicht?“, antwortet Anne Terpstra auf Nachfrage von acrossthecountry.net mit einem Lachen, um dann ernsthaft zu erläutern:

„Barbi (Barbara Benko) hatte das schon immer auf ihrer Wunschliste. Sie hätte es schon ein paar Mal gemacht, wenn nicht anders entschieden worden wäre. Und ich wollte das Epic natürlich auch irgendwann mal fahren. Die Idee, das 2020 anzugehen, ist bereits früh im Jahr 2019 entstanden. Mit Barbi bin ich ja schon ein paar Etappenrennen gefahren. Für mich war nur mit meinem Trainer zu klären, ob das in die Vorbereitung auf das Olympia-Jahr rein passt. Aber er sieht eine gute Möglichkeit, das ins Training zu integrieren“, erklärt Anne Terpstra.

Es sei dann auch nicht das Ziel „super gut“ zu fahren, sondern ein Teil der Vorbereitung. Natürlich wolle man trotzdem das Bestmögliche herausholen, aber beim ersten Mal könne man sowieso keine Ansprüche stellen.

Thomas Wickles ergänzt: „Die Grundherausforderung ist natürlich diese Vorgaben im Rennen auch umzusetzen.“ Sich also nicht kaputt zu machen und zu viel zu riskieren.

 

 

 

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