Hegau Bike Marathon: Absage der Marathon-DM wegen Corona

Während die Deutschen absagen, verkünden die Schweizer einen neuen Termin: am 19. September sollen die Schweizermeister im Rahmen des Nationalpark-Marathons ermittelt werden

Knapp 50 Tage vor dem geplanten Start wird der Rothaus Hegau Bike Marathon, Teil der UCI Mountain Bike Marathon Series und bei dem auch die Deutschen Meister gekürt werden sollten, auf 2021 verschoben.

Stadt Singen und Veranstalter sagen ab
Am 20. September sollte Singen wieder im Zeichen des Mountainbike-Sports stehen. In der Stadt im Hegau, in der schon Europa- und Weltmeisterschaften auf der Marathon-Distanz ausgetragen wurden, sollte an diesem Tag der Rothaus Hegau Bike Marathon ausgetragen werden, nachdem er im Mai von seinem traditionellen Termin im Juni coronabedingt und mit viel Hoffnung in den Herbst verschoben worden war. Doch in Absprache mit Oberbürgermeister Bernd Häusler und Bernd Walz vom Amt für Schule und Sport hat sich die veranstaltende Agentur Skyder entschlossen, den Event nun für 2020 komplett abzusagen und 2021 einen neuen Anlauf zu wagen.

In Baden-Württemberg sind gemäß der derzeit gültigen Rechtsverordnung Großveranstaltungen mit maximal 500 Personen zugelassen. „Eigentlich wollten wir den Marathon auch mit diesen 500 Personen durchführen“, zeigt sich Stephan Salscheider von SKYDER zerknirscht, „aber letztlich besteht für uns keine Möglichkeit, die Sicherheit und die Einhaltung der Vorschriften zu garantieren: Die Innenstadt von Singen ist ein offenes Gelände, da müsste man viel zu viel absperren.“ Gerade im Hinblick auf meine mögliche zweite Welle wäre eine Durchführung aus der Sicht der Stadt Singen und SKYDER nicht verantwortbar.

Keine Garantie seitens der Politik
In den vergangenen Jahren nahmen bis zu 1.500 Sportler an dem für die Stadt und die Region wichtigen Event teil. „Wir hatten sogar lange gehofft, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung des Corona-Virus weiter gelockert werden, sodass wir mit mehr als den derzeit erlaubten 500 Sportlern an den Start gehen könnten.“ Doch danach sieht es im Hinblick auf die steigenden positiven Testergebnisse derzeit nicht aus, im Gegenteil: „Momentan kann uns keiner einer Garantie geben, dass wir überhaupt mit 500 Sportlern Mitte September starten dürften.“

Das mache auch die Austragung der Deutschen Meisterschaft unmöglich, obwohl Salscheider erst vor wenigen Wochen den kurzfristigen Zuschlag für die Ersatzveranstaltung vom Bund Deutscher Radfahrer bekommen hatte, nachdem Heubach auf der Ostalb zur Hochphase des Lockdowns Anfang Mai das Rennen absagen musste.

Neuer Anlauf in 2021, auch da mit Deutscher Meisterschaft
„Jetzt schauen wir nach vorne auf 2021“, sagt Salscheider. Für das kommende Jahr stand Singen ohnehin bereits als Austragungsort für die Deutschen Marathon-Meisterschaften fest. Den Termin gibt es auch schon: am 27. Juni 2021 sollen sich rund um den Hohentwiel wieder die Räder drehen.

Nationalpark-Marathon Gastgeber des Schweizermeisterschaften
Anders sieht es derzeit in der Schweiz aus: auch dort hat die Corona-Pandemie hat den Rennkalender kräftig durcheinandergewirbelt. So hätten die Schweizermeisterinnen und -Meister im Marathon ursprünglich am 27. Juni anlässlich des BerGiBike-Marathons im Kanton Freiburg ermittelt werden sollen. Nun sollen die nationalen Titelkämpfe im Rahmen des Nationalpark Bike-Marathons stattfinden. Der Klassiker im Engadin wird jeweils am letzten Samstag im August ausgetragen. Bedingt durch die anhaltenden Corona-Maßnahmen wurde entschieden, ihn um drei Wochen auf den 19. September zu verschieben und die Teilnehmerzahl auf 1.000 Personen zu beschränken.

Neue Strecke im Engadin
Für das Meisterschaftsrennen auf der längsten Strecke mit Start und Ziel in Scuol stehen 400 Startplätze zur Verfügung. Auf den Abstecher nach Livigno und die Fahrt über den 2.700 Meter hohen Chaschaunapass wird in diesem Jahr verzichtet. Die Titelkämpfe finden auf einem neu konzipierten, 108 km langen Parcours an den Bergflanken zwischen Unter- und Oberengadin statt; es gilt 2.777 Höhenmeter zu bewältigen. Der höchste Punkt der Strecke liegt auf 2.111 Metern über Meer.

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