Wochenend-Vorschau: Junior Series in L’Alpe d’Huez, Czech Cup in Zagov

Sigma-Marathon in Neustadt findet unter strengen Hygieneauflagen und mit ungewohntem Startmodus statt

Bei den Cross-Country-Spezialisten buhlen an diesem Wochenende gleich zwei renommierte Serien um die Gunst der Sportler:
Da ist zum einen der Auftakt zum Coupe de France, der französischen Rennserie: auf 1.400 Metern über dem Meer, im Skiort L’Alpe d’Huez und unmittelbar neben der berühmten Bergankunft der Tour de France, werden bereits heute Abend die französischen Meister im Eliminator gesucht, am Samstag steht ein Lauf zur UCI Junior Serie und ein international hochklassig besetztes C1-Rennen auf dem Programm. Allerdings haben nur wenige deutsche und Schweizer Sportler der Elite-Kategorie den weiten Weg in die französischen Alpen angetreten. Allen voran Europameisterin Jolanda Neff (Trek Factory), die dort auf Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prevot (Canyon), die Belgierin Githa Michels und die beiden KMC-Orbea-Fahrerinnen Annie Last (GBR) und Malene Degn (DEN) treffen wird. Deren Schweizer Team-Kollege Thomas Litscher ist natürlich ebenfalls verpflichtet, bei diesem Coupe de France für seinen französischen Rennstall an den Start zu gehen. Gleiches gilt sicher auch für Filipo Colombo, der in den Farben von Absolute Absalon starten wird. Sein Teamkollege Jordan Sarrou führt die Startliste an, hat mit Stephane Tempier (Trek), Victor Koretzky (KMC-Orbea) und einigen Ausländern wie Milan Vader (NED) und Anton Cooper (NZL). Einziger deutscher Start in den Elite-Klassen ist Miron Lipp (Orbea Serpentine)

Anders sieht es in den Junioren-Kategorien aus: Nachwuchs-Bundestrainer Marc Schäfer ist mit dem ganzen Junioren-Nationalkader nach Frankreich gereist, um Punkte für die Weltmeisterschaften in Saalfelden-Leogang / AUT im Oktober zu sammeln und sich auch einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit seiner Sportlerinnen und Sportler für die EM- und WM-Qualifikation zu machen. Insgesamt werden 15 Deutsche an der Startlinie in L’Alpe d’Huez stehen.

Aber auch rund 1.000 Kilometer von L’Alpe d’Huez, im tschechischen Zadov gleich hinter der bayerischen Grenze bei Passau, wird ebenfalls am Samstagnachmittag ein illustres Feld zusammenkommen. Neben einigen Junioren sind es allerdings hier eher die erstaunlich international besetzten Elite-Kategorien, die interessant sein werden: die Siegerin des Auftakt-Rennens des Strabag MTB Cups in Město Touškov vor den Toren Pilsens Anne Terpstra (Ghost) (siehe Rennbericht) trifft in Zadov auf die Estin Janika Loiv (Hawaii Express), die Ukrainerin Yana Belomoina (CTS PostNL Bafang), die Britin Isla Short (Short Factory), die US-Amerikanerin Haley Batten (Specialized), die zuletzt sehr starke Schweizerin Alexandra Keller (Thömus RN) und die Dänin Annika Langvad (Specialized). Aus deutscher Sicht interessant dürfte das Abschneiden von Ronja Eibl (Alpecin-Fenix) sein, die bislang weder in Město Touškov noch im schweizerischen Leukerbad überzeugen konnte. Sie trifft in Zadov auf die österreichische ehemalige Juniorinnen-Weltmeisterin Laura Stigger.

Bei den Männern erwarten wir bei Temperaturen um die 30 Grad einen heißen Fight im Böhmerwald zwischen dem Südtiroler Gerhard Kerschbaumer (Torpado Ursus), Město Touškov-Sieger Ondrej Cink (Kross) und seinem polnischen Teamkollegen Bartlomeij Wawak. Doch gleich dahinter laueren unter den Augen von Bundestrainer Peter „Speedy“ Schaupp Max Brandl und Georg Egger (beide Lexware) sowie Martin Gluth (Maloja Pushbikers) und Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr). Österreich ist mit den Möbel-Märki-Fahrern Karl Markt (mit mittlerweile 40 Jahren mit Abstand ältester Teilnehmer im Feld) und Staatsmeister Gregor Raggl ebenfalls stark vertreten.

Während besonders in Tschechien mit eher laxen Sicherheitsstandards wegen der Corona-Pandemie gerechnet werden kann, sieht es in Neustadt an der Weinstraße an diesem Wochenende anders aus: die knapp 800 Teilnehmer, die am Samstag und Sonntag durch den Pfälzer Wald laufen und biken werden, müssen strenge Hygieneauflagen akzeptieren – und einen ungewöhnlichen Startmodus: es wird in Zehnergruppen mit einem Zeitabstand von jeweils einer Minute gestattet, am Start gilt ein Mindestabstand von 1,5 Metern und Maskenpflicht bis kurz vor dem Startschuss, im Start-/Zielbereich auf dem Haardter Sportplatz sind keine Betreuer und Zuschauer zugelassen. Wer sich nicht an diese Maßnahmen hält, dem droht eine drakonische Strafe: Sofortige Disqualifikation und ein 10-jähriges Startverbot.

Durch den gestaffelten Start wird ein direkter Vergleich zwischen den Sportlern schwierig, bis die letzten im Ziel sind: unter den Besten dürften aber sicher das Team Bulls zu finden sein, das mit Lokalmatador Karl Platt, Simon Schneller und Martin Frey eine eindrucksvolle Mannschaft stellt. Ebenfalls Lokalmatador Wolfram Kurschat könnte aber auf den 86 Kilometern, bei denen 2.150 Höhenmeter zu überwinden sind, etwas dagegen haben, ebenso wie die Sportler vom German Technology Team (Tim Feinauer und Luis Neff). Die Damen könnten in einem einzigen Startblock auf die Strecke geschickt werden, beste Chancen auf einen Sieg könnte Katrin Schwing (KS Trek) haben.

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