Jannick Zurnieden auf Solopfaden

Der Freiburger U23-Fahrer will sich für die Heim-WM qualifizieren

Viele Jahre war das Lexware Mountainbike Team die sportliche Heimat von Jannick Zurnieden. Jetzt versucht der 20-Jährige auf eigene Faust eine eher bescheidene Saison 2019 vergessen zu machen.

 

2018, das mag der Einordnung seines Talents dienen, hat Jannick Zurnieden im ersten U23-Jahr bei der DM in St. Ingbert Platz vier belegt. Das Versprechen, das in dieser und einiger anderer Platzierungen zu Tage trat, löste sich allerdings 2019 nicht ein.

Was die Ergebnisse angeht, war die vergangene Saison für Zurnieden eher zum Vergessen. Auf das Warum hat auch er keine eindeutige Antwort. Junioren-Bundestrainer Marc Schäfer, der Zurniedens Training 2019 übernommen hatte, schüttelte bisweilen den Kopf weil Trainingsleistungen und Test-Ergebnisse überhaupt nicht mit den Resultaten zusammen passten. „Ich weiß nicht, aber vielleicht habe ich die andere Trainingsmethodik nicht umsetzen können“, rätselt Zurnieden.

Der Platz im Nationalkader ist jetzt erst mal verloren gegangen und damit auch der Platz im Team bei Lexware. Aber vielleicht hilft das ja auch um neu anzufangen. Jannick Zurnieden ist zurück zu seinem bisherigen Coach Toni Uecker, hat sich selbst Sponsoren zusammen gesucht und fährt 2020 erst mal auf Solopfaden.

„Ich habe überlegt bei anderen Teams anzufragen, aber alleine kann ich meine Saison viel einfacher gestalten und kann den Fokus legen wie ich will“, erklärt Zurnieden. Und er habe keinen Druck.

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Mit großen Zielen: Jannick Zurnieden ©Michael Vögele

Der Inhaber von Jochen’s Bikeshop aus Bötzingen unterstützt ihn mit zwei Bikes und liefert damit die Grundlage. Darüber hinaus hat Zurnieden weitere Unterstützer gefunden. Anfangs sei das schon ein großer Aufwand gewesen, gesteht der Freiburger, der in Furtwangen Wirtschaftsingenieurswesens studiert, einer Hochschule, die mit dem Olympiastützpunkt Freiburg kooperiert.

DM-Medaille als Ziel

Die sportliche Aufgabe, die Zurnieden zu bewältigen hat, ist nicht einfach. Aktuell besitzt er nur drei Weltranglistenpunkte und liegt damit nur auf Platz 1703. Das bedeutet, dass er erst mal Punkte sammeln muss, um seine Startposition zu verbessern. Bis im Juni will er auf die 80 Zähler kommen, die er als U23-Fahrer benötigt um im U23-Weltcup ein Einzelstartrecht zu bekommen.

Seine Ziele sind trotzdem ambitioniert. „Bei der Deutschen Meisterschaft in Freudenstadt will ich eine Medaille holen“, sagt Zurnieden. Und er will sich für die Heim-WM in Albstadt Ende Juni qualifizieren. Wenn er dann in Weltcup-Rennen starten kann, peilt er Regionen um Platz 30 an. Sein bestes Resultat aus 2018 ist ein 50. Rang in La Bresse. Zwei Jahre später ist das kein unrealistisches Ziel, sofern er an seine frühere Leistungsfähigkeit anknüpfen kann.

 

 

 

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