Lanzarote 4 Stage Race#2: Wawak wiederholt seinen Sieg
Sturz von Zwiehoff und Litscher überschattet Etappe
Die zweite Etappe des Lanzarote 4 Stage Race endete nach 60 Kilometern mit dem zweiten Tagessieg für den Polen Bartlomej Wawak, der vor dem Österreicher Karl Markt und Jonas Lindberg aus Dänemark. Ben Zwiehoff wurde nach einem Sturz zwei Kilometer vor dem Ziel nur 14. vor Leon Reinhard Kaiser. Bei den Damen gewann erneut Blaza Pintaric, die Freiburgerin Bettina Janas wurde Sechste.
Das Profil der zweiten Etappe war nicht selektiv genug. So dauerte es bis zur letzten Singletrailpassage, ehe sich bei den Herren die über 20 Fahrer große Spitzengruppe aufgesplittert wurde.
Acht Fahrer gingen gemeinsam auf die letzten, schnellen fünf Kilometer. Mit dabei auch Ben Zwiehoff (Bergamont). Zwei Kilometer vor dem Ziel traf der Essener eine falsche Entscheidung als er versuchte von siebter Position aus den Italiener Paolo Colonna zu überholen.
„Der hat den Ellbogen raus gestellt und ich bin in Thomas Litscher rein gefahren“, berichtete Zwiehoff im Ziel erzürnt. Der Schweizer und er gingen zu Boden. Litscher (KMC Ekoi-Orbea) kam schneller wieder in den Sattel und verlor als Tages-Siebter nur 13 Sekunden. Allerdings beklagte er, dass er an diesem zweiten Tag hätte gewinnen können. Und vor allem: Er sei auf Lanzarote, um sich auf die Saison vorzubereiten und nicht um sie zu zerstören.
Colonnas Verhalten, so sagten es auch andere Fahrer, wäre über die ganze Etappe hinweg nicht gerade vorbildlich gewesen. Ob er am Sturz letztlich wirklich die Schuld trägt, so wie es Zwiehoff beschreibt, lässt sich im Nachhinein natürlich nicht mehr feststellen.
Zwiehoff stellte die Fortsetzung des Rennens aufgrund seiner Verletzungen für sich selbst erst mal in Frage.
Wawak attackiert früh
Bartlomej Wawak (Volkswagen Samochody Użytkowe MTB Team ) traf die beste Entscheidung, in dem er schon vor dem Sturz attackierte und vorneweg fuhr. Zwei Sekunden vor Karl Markt (Möbel Märki) holte er sich seinen zweiten Etappensieg, Jonas Lindberg wurde mit vier Sekunden gemessen, zeitgleich mit dem Italiener Nadir Colledani von Bianchi-Countervail.
„Bartlomej hat den Sprint früh angezogen und ich war komplett am Ende. Ich war schon mal alleine vorne, aber das war mir noch zu lange um alleine zu fahren“, erklärte Karl Markt.
Leon Reinhard Kaiser (Team Bulls) stürzte nach gut 15 Kilometern und musste den Rückstand zur Spitzengruppe erst mal wieder egalisieren. „Das hat viel Kraft gekostet und die Körner haben mir am Ende gefehlt“, erklärte der Junioren-Vizeweltmeister. „Aber dadurch war ich aus dem Gerangel raus.“ Er hatte 1:06 Minuten Rückstand auf Sieger Wawak.
Damen: Bei Schaus geht der Ofen aus
Bei den Damen holte sich Blaza Pintaric ihren zweiten Etappensieg. Die Slowenin, die im Vorjahr nach einer Doping-Sperre ihr Comeback gab, holte 4:28 Minuten Vorsprung auf die Dänin Malene Degn (KMC Ekoi-Orbea).
„Nach dem Sturz gestern, habe ich schlecht geschlafen. Ich bin erst mal glücklich über meinen zweiten Rang“, sagte Degn.
Acht Sekunden hinter ihr wurde die Britin Kerry Macphee (BikeLove Genesis) Dritte, vor Fabienne Schaus (+5:13) von Möbel Märki.
Die Luxemburgerin war zu Beginn alleine an zweiter Stelle, aber leider auch alleine im Wind. „Ich habe mich gegrillt“, sagte sie dazu. „Da ging mir ein bisschen der Ofen aus.“
Sie bleibt vor dem Zeitfahren am Montag an zweiter Stelle der Gesamtwertung, 9:51 Minuten hinter Pintaric und 19 Sekunden vor Degn.
Bettina Janas (Sportograf) und Naima Diesner (Tuspo Weende) belegten die Plätze sechs (+10:47) und sieben (+10:54), noch vor Ex-Weltcupsiegerin Tanja Zakelj (Unior Tools, +11:10).