Lanzarote 4 Stage Race#3: Colledani übernimmt Leaderjersey

Ben Zwiehoff Etappendritter und Gesamtvierter

 

Bei stürmischem Wind absolvierte der Italiener Nadir Colledani das Bergzeitfahren über 20,6 Kilometer neun Sekunden schneller als der Zweitplazierte und bisherige Gesamtführende Bartlomiej Wawak. Bei den Damen baute Blaza Pintaric ihren Vorsprung mit ihrem dritten Etappensieg aus.

 

Eigentlich sollte das Einzelzeitfahren vom Strand von Famara im Norden von Lanzarote hinauf zur Eremitage „Las Nieves“ Klarheit ins Klassement bringen: auf den Etappen eins und zwei waren jeweils große Gruppen gemeinsam ins Ziel gekommen, sodass die Zeitabstände eher gering waren. In der Vergangenheit war das auch so. Doch nicht in diesem Jahr.

Der Sieger der ersten beiden Etappen, der Pole Bartlomiej Wawak  (Volkswagen Samochody Użytkowe MTB Team ), verlor auf den 20,6 Kilometern bei einer Fahrzeit von 51:26 Minuten (Zeit von Wawak) neun Sekunden auf den Tagessieger Nadir Colledani (Bianchi Countervail), der vor dem Zeitfahren noch sieben Sekunden hinter Wawak auf Platz 2 gelegen hatte.

Der nur 59 Kilogramm schwere Italiener kämpfte sich schneller aber den Berg hinauf als anderen und vermied es, oben auf dem Kamm vom Rad vom stürmisch von der Seite blasenden Wind vom Rad geblasen zu werden: „Es war für mich unglaublich wichtig, vor der letzten Etappe heute eine gute Leistung zu zeigen. Es war sehr hart, und in den schnellen kurzen Abfahrten auch gefährlich aber solche Anstiege liegen mir. Ich hoffe, morgen das Rennen kontrollieren zu können und nicht Vollgas geben zu müssen.“

Zwiehoff: Habe mich durchgequält

Ben Zwiehoff (Bergamont) holte sich trotz des Sturzes gestern, bandagierten Unterschenkel und geschwollenem Ringfinger den guten dritten Platz: „Als ich gemerkt habe, dass es doch geht und dass es eine gute Zeit werden, habe ich mich dann durchgequält, und es ging dann auch von Kilometer zu Kilometer besser. Wichtig ist es, vor allem am letzten Berg schnell zu fahren.“ Zwiehoff hatte sich daher in der ersten Rennhälfte am Wattmeter orientiert, um nicht zu überpacen: „Ich habe jetzt natürlich nicht wie Chris Froome ständig auf die Anzeige geschaut, das geht auf dem Mountainbike ja nicht, weil Du ja auch noch die Linie abchecken muss. Gerade bei so einem Wind überzieht man ja dann auch gerne mal.“

Der Essener liegt vor den finalen 81 km auf Gesamtplatz 4, 15 Sekunden hinter dem jungen Dänen Jonas Lindberg, und 1:34 min hinter Colledani. Mit dem nur acht Sekunden weiter zurückliegenden Esten Martin Loo sitzt ihm allerdings ein ernsthafter Konkurrent im Nacken.

Wacker schlug sich auch Leon R. Kaiser vom Team Bulls: bei seinem ersten Einzelzeitfahren überhaupt kassierte der 18-jährige zwar eine Zeitstrafe von 15 Sekunden wegen unerlaubten Windschattenfahrens, wurde aber dennoch 16. und ist nun in der Gesamtwertung auf Rang 13.

Damen: Schaus schiebt sich auf Rang zwei

Bei den Frauen war es erneut die Slowenin Blaza Pintaric, die alle anderen in den (Wind-) Schatten stellte. Sie benötigte für die knapp 21 km 1:03:26 Stunden und war damit 1:52 min schneller als die Luxemburgische Meisterin in Diensten von Möbel Märki Fabienne Schaus. Dritte wurde wie schon am Vortag Kerry MacPhee vor der Viertplatzierten Malene Degn. Naima Diesner (TuSpo Weende) kam als 11. ins Ziel, Bettina Janas (sportograf.com) als 12.. Pintaric hat nun in der Gesamtwertung fast zwölf Minuten Vorsprung auf Schaus und 13:35 min auf die Dänin Degn.

Text von Armin M. Küstenbrück

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