Lanzarote 4 Stage Race#4: Wawak dreht das Ding wieder um

Ben Zwiehoff erobert das Podest – Damen: Schaus und Macphee tauschen

Der Pole Bartlomej Wawak hat mit seinem dritten Etappensieg dem Italiener Nadir Colledani den Gesamtsieg beim Lanzarote 4 Stage Race noch entrissen. Ben Zwiehoff beendete die Etappenfahrt auf der kanarischen Insel als Gesamtdritter. Bei den Damen fabrizierte Blaza Pintaric ihren vierten Etappensieg.

 

Wie in den vergangenen Tagen auch, erreichte wieder eine größere Gruppe gemeinsam die letzten der über 80 Kilometer der finalen Etappe. Und wieder war es Bartlomej Wawak (Volkswagen Samochody Uzytkowe), der die Initiative ergriff. Vor dem letzten technischen Abschnitt, etwa ein Kilometer vor dem Ziel, attackierte der Pole. Es gelang ihm tatsächlich den Italiener Nadir Colledani (Bianchi-Countervail) im Leaderjersey abzuhängen.

Der war mit drei Sekunden Vorsprung auf die Schlussetappe gegangen, erreichte aber erst zehn Sekunden nach Wawak als Zweiter die Ziellinie am Club La Santa. Damit drehte Wawak das Ding zu seinen Gunsten „Ich habe die ganze Etappe versucht sicher zu fahren und alles für die letzten Kilometer aufzusparen“, erklärte Wawak. „Und es hat geklappt.“

Zwiehoff hält Loo in Schach

Hinter ihm und Colledani holte sich Karl Markt (Möbel Märki) den dritten Platz auf dem Podest, nachdem er im Verlauf schon mal wegen eines Sturzes abgehängt war.

„Es waren vier super Tage und ich habe mich nicht verletzt. Deshalb bin ich voll zufrieden“, konstatierte der Österreicher, der Gesamt-Sechster wurde.

Hinter dessen Teamkollege Gregor Raggl passierte Ben Zwiehoff (Bergamont) als Fünfter (+0:23) die Zeitmessung. Der DM-Dritte war schon vor dem Start auf den dritten Rang vorgerückt, weil der Däne Jonas Lindberg mit einem Magen-Darm-Infekt passen musste. So konzentrierte sich Zwiehoff vor allem darauf, den Esten Martin Loo hinter ihm in Schach zu halten.

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Große Führungsgruppe mit Thomas Litscher (links) , Bartlomej Wawak (weiß) und Ben Zwiehoff (rechts) ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Am längsten Berg hatte er mit einer Vierergruppe zwar eine etwa 15 Sekunden große Lücke gerissen, doch die wurde in der Folge wieder kassiert.

„Es war schon klar, dass das passieren würde. Wenn mir vor zwei Tagen, nach meinem Sturz, jemand gesagt hätte, dass ich Dritter werde, dann hätte ich das genommen. Ich denke, das ist ein achtbares Ergebnis bei der starken Besetzung“, kommentierte Zwiehoff. 1:55 Minuten trennten ihn in der Gesamtwertung von Wawak.

Kaiser: Damit hätte ich niemals gerechnet

Sein Essener Vereinskamerad Leon Reinhard Kaiser (Team Bulls) kam als Zehnter ins Ziel und verbuchte diese Platzierung auch in der Gesamtwertung. „Heute habe ich ordentlich gelitten, die letzten zehn Kilometer waren die längsten meines Lebens. Aber mit den Top-Ten hätte ich niemals gerechnet“, erklärte der Junioren-Vizeweltmeister nach dem ersten Etappenrennen seiner Karriere. 10:13 Minuten Rückstand addierten sich für ihn.

Jetzt stünden erst an der Uni erst mal Klausuren auf dem Programm. „Die Beine bekommen jetzt Ruhe, der Kopf muss arbeiten“, meinte er lachend.

Pechvogel des Tages war der Belgier Wout Aleman (Elios Code Factory Racing). Der war rund zehn Kilometer vor dem Ziel ausgerissen und hatte einen Vorsprung heraus gefahren, der wohl zum Etappensieg gereicht hätte. Doch Aleman erlitt Defekt und wurde schließlich nur Achter.

Damen: Überraschung Kerry Macphee

Auch die vierte Etappe ging bei den Damen an Blaza Pintaric, die der Konkurrenz ein Jahr nach Ende ihrer Dopingsperre weit davon eilte und wieder mit 4:32 Minuten Vorsprung ins Ziel kam.

Die 32-jährige Schottin Kerry Macphee belegte Rang zwei und nahm damit der Luxemburgerin Fabienne Schaus (Möbel Märki) den zweiten Gesamtrang noch ab.

„Das ist ein riesiger Bonus für mich“, erklärte Macphee, die erst seit wenigen Jahren Cross-Country-Rennen bestreitet.

Fabienne Schaus wurde mit 7:49 Minuten Rückstand Tages- und damit auch Gesamtdritte. „Der Wind und der Sand haben das Rennen heute sehr hart gemacht. Am Berg ging es ganz gut und ich blicke auf eine sehr erfolgreiche vier Tage zurück. Man muss ja bedenken, dass ich zu hundert Prozent arbeite“, erklärte Schaus.

Die Dänin Malene Degn kam zehn Sekunden später ins Ziel und wurde auch in der Gesamtwertung auf Rang vier notiert.

„Ich bin sehr zufrieden, abgesehen von einem Sturz. Meine Parameter waren für diese Jahreszeit ganz gut und ich konnte konstant fahren“, bilanzierte sie.

Die Freiburgerin Bettina Janas (sportograf.com) wurde Tages-Achte, Naima Diesner (Tuspo Weende) Zehnte. In der Gesamtwertung landeten die beiden Deutschen auf den Plätzen acht (Diesner) und neun (Janas).

Ergebnisse

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